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Der diesjährige CSD in Frankfurt
FRANKFURT. Der diesjährige, 33. Christopher Street Day (CSD) Frankfurt vom 17. bis 20. Juli steht unter dem Motto: „Nie wieder still – Frankfurt ist #laut“. Mit diesem Slogan beteiligt sich der CSD-Verein der Main Metropole an der zweiten Phase der bundesweiten Kampagne „Wähl Liebe“, die bereits vor der Bundestagswahl in über 55 Städten präsent war. Ziel ist es, das ganze Jahr über gegen Diskriminierung und Ausgrenzung zu protestieren und Vielfalt sichtbar zu machen.
Kampagnenphase nach der Wahl
Nach der erfolgreichen Aktion „Wähl Liebe“ vor der Bundestagswahl knüpft der CSD Frankfurt nahtlos an die bundesweite Initiative des CSD Deutschland e.V. an. Unter dem Leitgedanken „Nie wieder still“ sollen Ungerechtigkeiten offen angesprochen und Solidarität sowohl innerhalb der LGBTIQ-Community als auch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen gestärkt werden.
Demonstration am Römerberg
Am Samstag, 19. Juli 2025, treffen sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 11:30 Uhr auf dem Römerberg zur Kundgebung. Der Demonstrationszug setzt sich um 12:30 Uhr in Richtung Innenstadt in Bewegung. Organisatorisch werden mehrere Bühnen und Informationsstände entlang der Route aufgebaut.
Mitmach-Motto und Vielfalt
Ergänzend zum Hashtag #laut ermuntert der CSD Frankfurt dazu, eigene Schlagworte unter „Frankfurt ist #…“ zu wählen – etwa #bunt, #vielfältig oder #demokratisch. Auf diese Weise soll die kulturelle und soziale Diversität der Stadt sichtbar gemacht werden.
Hintergrund
Der Frankfurter CSD findet seit 1993 jährlich statt und zählt mit zehntausenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den größten LGBTIQ-Veranstaltungen Hessens. Er versteht sich als politischer Protest und Fest der Gemeinschaft. (wal)

12 Kommentare
Es wäre an der Zeit, dass diese Veranstaltungen zum Schutz unserer Kinder wieder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Wundert es, dass immer mehr Menschen sich negativ gegen Homosexualität äußern? Nein! Das hat sich die queere Szene selber zuzuschreiben! Der CSD ist schon lange keine Demonstration mehr, wo für deren Rechte demonstriert wird! Mittlerweile ist das ganze zu einer sexualisierten Veranstaltung geworden, wo beispielsweise halb nackte Menschen mit Hundemasken und an der Leine durch die Straßen ziehen und die eigene Sexualität teilweise provokativ öffentlich ausgelebt wird! Dazu kommt der ganze Gendermainstream. Das Schlimme: jeder hat das gut zu finden und zu akzeptieren, äußert man sich kritisch oder ablehnend, dann ist man sofort homophob oder rechtsextrem!
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Mehrheit der Menschen das nicht (mehr) gut findet und die Ablehnung immer größer wird! Es nervt einfach nur noch!
Ich bin selber schwul und kann mich noch gut an Zeiten erinnern, in der es überhaupt kein Problem war wenn ein Mann ein Mann liebte, oder eine Frau eine Frau. Eine Zeit, in der das ganze eben nicht so extrem sexualisiert und politisiert wurde wie heute! Es ist teilweise beschämend, wie sehr diese Generation mit ihrer Sexualisierung einst hart erkämpfte Rechte beschmutzt!
Ich habe noch nie Probleme mit jemanden bzgl. meiner sexuellen Orientierung gehabt, ich binde sie aber auch niemandem auf den Bauch! Manchmal ist weniger mehr und schafft größere Akzeptanz und Toleranz wie mit dem Kopf durch die Wand!
Hi Marburger ✌️,
danke für deine Perspektive. Aber ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor. Der CSD war nie eine Parade der Angepassten, sondern ein Aufschrei gegen Unsichtbarkeit, gegen Repression und gegen genau jene Zuschreibungen, die du hier wiederholst. Dass du dich selbst als schwul bezeichnest, gibt dir eine Stimme, aber nicht das Recht, für alle zu sprechen. Es gibt viele in der queeren Community, die sich genau durch diese Sichtbarkeit endlich sicherer fühlen, gerade die, die früher gelernt haben, sich zu verstecken. Provokation war schon immer Teil von Protest, weil höfliches Bitten selten ausgereicht hat. Bisschen Karneval eben. Toleranz bemisst sich nicht daran, wie still eine Minderheit auftritt, sondern wie offen die Mehrheit bleibt, wenn Vielfalt unbequem wird.
Und die Behauptung, immer mehr Menschen lehnten queere Sichtbarkeit ab, ist schlicht falsch. Was lauter wird, ist nicht die Mehrheit, sondern die Empörung darüber, dass Diskriminierung nicht mehr unwidersprochen bleibt. Vielleicht ist das Problem nicht, dass heute mehr Menschen sichtbar sind. Sondern dass manche verlernt haben, hinzuschauen, ohne zu urteilen? Weiterhin alles Gute und toll, wenn du noch nie Probleme wegen deiner sexuellen Orientierung hattest, Waidmann.
So ein Unsinn.
Ich bin auch Schwul und finde das absolut bescheuert. Aber nur am rande, man muss nicht schwul sein, um eine Meinung darüber haben zu dürfen, das darf jeder. Ich kenne verdammt viele, die davon genauso genervt sind.
Leben und leben lassen ist hier die Devise, aber wenn andere leute ihre Flaggen einem ins Gesicht wedeln müssen, reichts auch irgendwo. Wir leben in einem Land, wo LGB sowieso schon sehr akzeptiert ist. Ich hatte nie in meinem Leben auch nur irgend ein Problem deswegen.
Ich bin auch schwul und sehe das wie Waidmann. Wie wenig Toleranz es gibt sieht man jeden Tag. Man muss allerdings auch sehen wollen. Und wenn du wirklich noch nie diskriminiert wurdest dann liegt das auch an den Menschen die queere Rechte erkämpft haben u.a. auf solchen Veranstaltungen.
Guten Morgen Andreas,
du sagst „Leben und leben lassen“, aber das gilt offenbar nur, solange andere nicht sichtbar werden. Dass es einen Tag im Jahr gibt, an dem queere Menschen demonstrieren, feiern und sichtbar sind, ist kein Angriff. Es ist Teil einer demokratischen Öffentlichkeit. Solche Aktionstage gibt es ständig. Für Pflegekräfte, für Menschen mit Behinderung, für Ehrenamtliche, für Brustkrebsvorsorge oder für den Klimaschutz. Niemand würde auf die Idee kommen, das als „ins Gesicht wedeln“ zu bezeichnen. Es sei denn, es trifft einen wunden Punkt. Dass ausgerechnet queere Sichtbarkeit so emotionalisiert wird, ist ein Problem. Kein Zufall. Und dass du selbst schwul bist, macht deine Perspektive verständlich, aber nicht allgemeingültig. Eine Meinung zu haben heißt nicht, automatisch recht zu haben. Gerade hier auf NH24 wird das oft verwechselt. Es gibt viele, für die Sichtbarkeit keine Provokation ist, sondern das erste Mal Sicherheit bedeutet. Wer einzelnen Gruppen das Recht auf öffentliche Sichtbarkeit abspricht, aber bei anderen Aktionstagen kein Problem hat, sollte sich fragen: Geht es wirklich um Fahnen oder um die Abwehr eines Lebensmodells, das nicht dem eigenen entspricht?
Einen schönen Sonntag wünsche ich, liebe Grüße, Waidmann.
die können allezur Bundeswehr eingezogen werden !!!
Dear Jochen,
wenn du Menschen, die für Gleichberechtigung und Sichtbarkeit demonstrieren, zur Bundeswehr schicken willst, dann verwechselst du Vielfalt mit einem Problem. Die Bundeswehr steht unter dem Grundgesetz. Und das schützt deine Freiheit! Und zwar genauso wie die Freiheit derer, die anders leben, lieben oder denken als du. In einer demokratischen Gesellschaft geht es nicht darum, dass alle gleich sind, sondern dass alle die gleichen Rechte haben. Frag dich mal ehrlich: Was genau daran macht dir eigentlich so Angst? Schönen Abend, Liebe geht raus…..dein Waidmann.
Wo und wann, sind diese Leute falsch abgebogen.
Hi Hans Hermann,
kommt drauf an, wen du meinst. Falls du die Menschen meinst, die für ihre Rechte demonstrieren: Die sind nicht falsch abgebogen. Sie haben sich entschieden, nicht mehr still zu sein. 🏳️🌈
Falls du allerdings auf manche Kommentare hier anspielst: Dann stimme ich dir zu. Da ist jemand deutlich in der Argumentation verkehrt abgebogen. 🍪
Manchmal liegt das Problem nicht beim Abbiegen, sondern darin, auf ausgelatschten Pfaden zu bleiben, nur weil sie vertraut wirken.
Hast du dich schon mal gefragt, ob du dort wirklich noch weiterkommst? Oder ob du nur aus Angst vor dem Unbekannten den ersten Schritt nicht wagst? 👾
❤️ liche Grüße, Waidmann
Hallöchen Knoppers 🌈,
keine Sorge. Sichtbarkeit für Minderheiten nimmt dir nichts weg. Sie macht nur sichtbar, was längst Teil unserer Gesellschaft ist. Heterogenität eben. (Hat nichts mit der sexuellen Vorliebe zu tun, keine Panik). Dass du ausgerechnet bei einem friedlichen CSD an die Wehrpflicht denkst, ist interessant. Vielleicht, weil das eine auf Selbstbestimmung basiert und das andere auf Zwang? Übrigens: Wer Vielfalt mit Lautstärke verwechselt, hat möglicherweise nie genau hingehört. Demokratie bedeutet nicht, dass immer die Mehrheit spricht. Sie bedeutet, dass jede Stimme zählt. Auch wenn sie dir nicht gefällt.
Vielen Dank für deine verlässlichen, starken, männlichen, nach Erde und Schießpulver duftenden Gedanken. Es ist immer wieder beeindruckend, wie viel Testosteron in einen Kommentar passt. Love 👨🏼❤️👨🏾 & Peace ☮️, dein Waidmann.
Genau darauf haben wir alle gewartet !
Wie kann eine Minderheit von den Medien so eine Aufmerksamkeit bekommen ?
Bin mal gespannt was passiert wenn die ersten zur Wehrpflicht einberufen werden 😂😂😂😂😂