©Foto: Stefan Betzler / nh
SCHWALMSTADT-TREYSA. Unter dem Titel „Die Gewitterphänomene der Neurologie“ veranstaltete die Hephata-Klinik für Neurologie vergangenen Mittwochabend ihr zweites Fachsymposium dieses Jahres. Dr. Sven Fuest, Chefarzt der Neurologie, konnte 50 Fachkräfte zur Teilnahme bewegen, die sowohl persönlich als auch online dabei waren.
Das Symposium widmete sich den Themen Schlaganfall und Epilepsie, die Fuest mit Naturgewalten verglich, wegen ihrer plötzlichen und intensiven Auswirkungen auf Betroffene. Die hohe Teilnehmerzahl, darunter niedergelassene Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten aus nah und fern, unterstrich das große Interesse an diesen neurologischen Krankheitsbildern.
Dr. Fuest präsentierte zum Thema „Epilepsiebehandlung am Puls der Zeit“, erörterte Behandlungsmethoden, aktuelle Studienergebnisse und ging speziell auf die Herausforderungen bei bestimmten Patientengruppen ein. Er betonte die individuelle Betrachtungsweise bei der Behandlung, mit dem Ziel, Anfallsfreiheit und eine höhere Lebensqualität zu erreichen und kognitive Schäden zu minimieren.
Mariya Golovnya, Pflege- und Gesundheitsmanagerin, stellte die neue Station für Menschen mit Mehrfachbehinderungen und Epilepsie vor, die multidisziplinäre Betreuung bietet und seit März 2023 Patienten aufnimmt. Diese individuelle und moderne Behandlung basiert auf langjähriger Erfahrung und qualifiziertem Personal.
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Privatdozent Dr. Christian Roth, Chefarzt am Klinikum Kassel, thematisierte die moderne Schlaganfallversorgung und betonte, dass Schlaganfälle vorrangig ein Notfall sind, der schnelles Handeln erfordert. Er stellte innovative Behandlungsmethoden vor, die auch Laien mittels der B.E.F.A.S.T.-Regel erkennen können, und erwähnte Fortschritte in der Thrombektomie, die nun bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn angewendet werden kann.
Das große Interesse an diesen Veranstaltungen motiviert die Organisatoren, weitere Symposien zu planen, um den Austausch über neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden weiter zu fördern.
- In neurologischen Notfällen ist die Hephata-Klinik rund um die Uhr erreichbar. Die neurologische Notfallnummer der Klinik ist: 06691 18-2028.
- Nähere Informationen zur Fachklinik für Neurologie der Hephata-Klinik gibt es im Internet unter: www.hephata.de/neurologie
Die B.E.F.A.S.T.-Regel: Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Wörter Balance (Gleichgewicht), Eyes (Augen), Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit) zusammen.
- Balance (Gleichgewicht): Der Körper sollte im Gleichgewicht sein und keine Neigung nach rechts oder links haben.
- Eyes (Augen): Es sollten keine Sehstörung und kein Sehverlust vorliegen.
- Face (Gesicht): Das Lächeln sollte seitengleich sein und beide Mundwinkel nach oben zeigen.
- Arms (Arme): Beide Arme sollten gleichzeitig ausgestreckt nach vorne gehoben werden und dort gehalten werden können.
- Speech (Sprache): Die Sprache sollte verständlich sein.
- Time (Zeit): Wenn eine oder mehrere der Funktionen nicht möglich sind, zählt jede Minute. Rufen Sie den Notarzt unter der Telefonnummer 112.
Das Bild
Der Chefarzt der Neurologie in der Hephata-Klinik, Dr. Sven Fuest (rechts), und PD Dr. Christian Roth, Chefarzt der Neurologie des Klinikums Kassel, beim Symposium der Hephata-Klinik. (wal)
