SCHWALMSTADT-TREYSA. „Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!“ Die Worte aus Psalm 150 waren beim Geburtstagsfest des Hephata-Posaunenchores Programm.
Mit Tuben und Trompeten, Hörnern und Posaunen, vielen Anekdoten und rund 130 begeisterten Gästen, feierten die Bläser der Hephata Diakonie den 125. Geburtstag ihres Chores.
„What a wonderful world“ – was für eine wunderbare Welt – stimmte der Posaunenchor unter der Leitung von Hephata-Kantorin Dorothea Grebe an und zog die Zuhörer in seinen Bann. Mit dem souverän gespielten festlichen Einzug von Traugott Fünfgeld hatte der Chor zuvor schon herzerfrischend auf den Abend eingestimmt. Unterstützt wurde er von sieben Gastspieler, unter ihnen die ehemalige Hephata-Direktorin Pfarrerin Barbara Eschen sowie Landesposaunenwart Philip Schütz. Und spätestens als Hephata-Vorstand Pfarrer Maik Dietrich-Gibhardt die Gäste mit einem „Wir feiern Geburtstag“ in der voll besetzen Hephata-Kirche begrüßte, war klar: Hier ging es um nicht weniger als 125 Jahre musikalische Tradition.
In Hephata stand die Wiege der Posaunenarbeit in Nordhessen, wie Diakon und Bläser Gerhard Mauch in einem historischen Rückblick erläuterte. Hephata hatte Strahlkraft auf viele Chöre in der näheren und weiteren Umgebung. Heute ist der Hephata-Posaunenchor einer von 230 der Landeskirche Kurhessen-Waldeck, so Landesposaunenwart Philip Schütz. Der Chor spielt vor allem bei Gottesdiensten, Festen und Empfängen Hephatas.
„Das Blasen ist wie Kirschkerne spucken“ – diese Worte von Philipp Reuse, einer von nur sechs Kantore in der Geschichte des Posaunenchores, sind Renate Bohnert noch immer im Ohr. Sie war zehn Jahre alt, als sie bei Hephata mit dem Blasen begann – später am Abend sollte sie mit sechs weiteren Posaunisten die goldene Bläsernadel überreicht bekommen.
Es sei „zu hören und zu spüren“, wie der Chor nicht nur zur musikalischen Freude, sondern auch der „persönlichen Erbauung“ diene, sagte Diakon Stefan Zeiger, Geschäftsführer der Diakonischen Gemeinschaft Hephata, anerkennend. „Lobt Gott mit Posaunen“ – der von Hephata-Pfarrerin Annette Hestermann gesprochene Psalm 150 werde in dem Hephata-Posaunenchor lebendig. Zudem habe sich dieser unter den Impulsen der verschiedenen Dirigenten immer verändert und sei mit der Zeit gegangen, so Renate Bohnert.
Die Liedauswahl während des Jubiläumskonzerts lieferte hierfür den besten Beweis: Neben neuen Chorälen zum Mitsingen wie „Gott, dein guter Segen“, arrangiert von Ulrich Rebmann, bot der Chor eines seiner Lieblingsstücke, den wunderschönen „Gabriellas Song“ von Stefan Dan Nilsson, arrangiert von Christian Sprenger, mit seinen nach und nach einsetzenden Tuben, Trompeten und Posaunen. Premiere hatte das neu entstandene „Yellow Mountains“ von Jacob de Haan sowie das Stück „Ice Cream“ von Robert A. King (Arrangement Jürgen Hahn). Es leitete mit beschwingten Tönen die Geburtstagsgäste nach draußen, wo der Abend bei kühlem Eis vom Eiswagen sowie bei kulinarischen Köstlichkeiten der Hephata-Hauswirtschaft, Ehrungen, Grußworten und Erinnerungen im Hephata-Kirchsaal ausklang. (pm)