Großes Bedauern Baunatals als Gastgeber des „Host Town-Program“
BAUNATAL. Aus einer kleinen Idee wurde das größte Inklusionsprojekt Deutschlands. Die Special Olympics World Games 2023 sollten nicht nur in der Hauptstadt Berlin erlebbar sein, sondern im gesamten Gastgeberland.
Überwältigende Reaktionen in Kommunen
Annähernd 7000 Athletinnen und Athleten aus der ganzen Welt werden vom 17. bis 25. Juni in Berlin in 26 Sportarten antreten, zuvor aber schon in mehr als 200 Kommunen zu Gast sein. Die Vision, 170 Kommunen für das Projekt zu gewinnen, wurde von den Initiatoren als kühn empfunden, die Reaktionen der deutschen Kommunen waren überwältigend. Von den knapp 250 Bewerber-Kommunen konnten nicht alle berücksichtigt werden, um die Sportlerinnen und Sportler mit geistiger und mehrfacher Behinderung schon vor dem Startschuss des weltweit größten inklusiven Sportereignisses als erste Gastgeber willkommen zu heißen.
„Wir waren gleich von der Idee begeistert, die Special Olympics zu unterstützen. Die Sportlerinnen und Sportler bei uns zu empfangen, ihnen zu begegnen und sich mit ihnen auszutauschen, bietet eine wunderbare Gelegenheit, unseren Bürgerinnen und Bürgern Inklusion erlebbar zu machen“, sagt Manuela Strube, Bürgermeisterin von Baunatal.
Thema Inklusion ist in Baunatal fest verankert
Für die Stadt Baunatal mit ihren vielen Sportvereinen und der Baunataler Diakonie ist das Thema Inklusion schon seit vielen Jahren Bestandteil der Stadt-DNA. „Mit der Bewerbung war ja auch verbunden, ein Projekt zur Förderung von Inklusion in Baunatal anzustoßen. Wir haben bereits ein großes inklusives Spiel- und Sportfest am 13. Juni 2023, auch im Hinblick zur Bewusstseinsbildung, geplant“, betont Strube.
Absage aus Dschibuti
Die Vorfreude auf das „Host Town Program“ zur Vorbereitung auf die Special Olympics World Games 2023 in Berlin und die Delegation aus Dschibuti ist über die vergangenen Wochen und Monate enorm gewachsen. Ein Olympisches Komitee, bestehend aus Mitmachern aus Vereinen und Verbänden und aus der Stadtgesellschaft heraus, wurde eigens gegründet für die Gestaltung des geplanten viertägigen Aufenthalts der Gäste aus Dschibuti. Aufgrund der Corona-Nachfolgen und auch der schwierigen weltpolitischen Lage sehen sich viele Delegationen von Special Olympics großen finanziellen Herausforderungen ausgesetzt, wie beispielsweise stark gestiegenen Reisekosten. Einige Delegationen mussten deshalb jetzt ihre Teilnahme bei den Weltspielen in Berlin absagen, darunter leider auch die Delegation aus Dschibuti. „Natürlich ist das für uns eine sehr traurige Nachricht, wir haben schon viele Aktionen für die Gäste aus Ostafrika vorbereitet“, sagt Bürgermeisterin Manuela Strube, „aber selbstverständlich werden wir Teil von #ZusammenInklusiv bleiben. Diese einzigartige Initiative für Inklusion hat uns angespornt. Das geplante Spiel- und Sportfest findet dennoch statt; daran halten wir natürlich fest. Wir können uns gut vorstellen, dass die Athletinnen und Athleten noch trauriger sind als wir. Für uns wäre ihr Besuch ein Höhepunkt gewesen. Für sie wären es die Weltspiele gewesen, so etwas erlebt man womöglich nur ein einziges Mal“.
Einzigartiges Projekt
Das „#ZusammenInklusiv Host Town Program“ ist ein einzigartiges Projekt, mit dem die internationalen Athletinnen und Athleten in Deutschland willkommen geheißen werden. #ZusammenInklusiv stiftet ein neues Miteinander und öffnet den Raum für Begegnungen weit über die Special Olympics World Games 2023 hinaus. Auch nach den Weltspielen sollen die geschaffenen nachhaltigen Netzwerke und Partnerschaften zwischen lokalen Akteuren wirken. (pm)
Mehr zum Thema lesen Sie hier: Special Olympics World Games Berlin 2023