KASSEL. Der nächste gemeinsame Warntag von Bund und Ländern wird am Donnerstag, 8. Dezember 2022, stattfinden. In ganz Deutschland werden um 11 Uhr (möglicherweise) die Sirenen heulen, Warn-Apps piepen und Rundfunkanstalten ihre Sendungen unterbrechen.
„Auch der Landkreis Kassel beteiligt sich am bundesweiten Warntag“, sagt Landrat Andreas Siebert. Durch Beschluss der Innenministerkonferenz im Juli 2022 wurde der bundesweite Warntag ausnahmsweise vom 8. September auf den 8. Dezember verschoben, um erstmalig Cell Broadcast zu testen und wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung bis zum vorgesehenen Wirkbetrieb im Februar 2023 zu gewinnen.
Bei Cell Broadcast handelt es sich um einen Mobilfunkdienst zum Versenden von Nachrichten (SMS) an alle Empfänger einer Funkzelle. „Gleichzeitig dient der Warntag dazu, die vorhandenen technischen Systeme zur Warnung flächendeckend zu testen und zu prüfen, an welcher Stelle sie noch weiterentwickelt werden können“, informiert Siebert.
Um die Warnung insbesondere bei der Einführung von Cell Broadcast zu optimieren, spielt die Rückmeldung der Bevölkerung als Empfänger der Warnmeldungen eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund wird die Bevölkerung am bundesweiten Warntag und in den darauffolgenden Tagen gebeten, ihre Erfahrungen mit Cell Broadcast und weiteren Warnmitteln im Zuge einer Umfrage mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zu teilen. Die Möglichkeit zum Feedback wird es auf der Website www.warnung-der-bevölkerung.de, in der Warn-App NINA, auf der Unterseite zum bundesweiten Warntag auf www.bbk.bund.de und auf den Social-Media-Kanälen des BBK geben.
„Die Unterstützung der Bevölkerung im Landkreis Kassel ist wichtig, um die Funktionalität von Cell Broadcast schon während der Testphase zu verbessern“, sagt Siebert. Da es sich um eine Testphase handelt, ist noch kein vollständiger Wirkbetrieb vorgesehen und es werden nicht alle Handynutzerinnen und -nutzer eine Warnmeldung über Cell Broadcast empfangen können. Ziel des bundesweiten Warntags ist, dass alle Menschen in Deutschland erreicht und gewarnt werden können. „Achten Sie in ihrem eigenen Interesse darauf, ob sie eine Warnung über eine der vielen Medien erreicht“, appelliert der Landrat.
Hintergrund
Bund und Länder haben bei der Innenministerkonferenz 2019 beschlossen, ab dem Jahr 2020 jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September einen bundesweiten Warntag zu absolvieren. Zur Warnung der Bevölkerung nutzen Bund, Länder und Kommunen alle verfügbaren Kommunikationskanäle: so etwa das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betriebene Modulare Warnsystem (MoWaS) und die Warn-App NINA, eine Vielzahl von Medien und Rundfunksendern bis hin zu Sirenen und Lautsprecherdurchsagen vor Ort. Die Mobilfunkwarnung mittels Cell Broadcast ermöglicht es, einfach, schnell, zielgenau und datensparsam an eine große Zahl von Menschen gleichzeitig zu erreichen und eignet sich daher ideal für eine Alarmierung im Notfall. Die Übersendung von Warnmeldungen über Cell Broadcast ist ein anonymes Verfahren, das die Empfangsbereitschaft des Mobilfunkendgerätes in einer Funkzelle des Mobilfunknetzes nutzt. So können in einem potenziellen Gefahrengebiet befindliche Mobilfunkendgeräte mit einer Warnmeldung angefunkt werden, ohne dass eine vorherige Registrierung oder Angabe von personenbezogenen Daten notwendig ist.
Auf der Internetseite www.bundesweiter-warntag.de gibt es zahlreiche Informationen. Die Website erklärt unter anderem, in welchen Fällen und auf welchen Wegen die Bevölkerung in Deutschland gewarnt wird. Wertvolle Tipps, wie Sie sich beispielsweise auf einen Notfall oder eine Energiemangellage vorbreiten können, finden Sie auch unter www.landkreiskassel.de. (pm)