SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN (wal). Zahlreiche Feuerwehrleute und Vertreter von Europa-, Landes, Kreis- und Stadtpolitik stellten am Sonntag im Feuerwehrstützpunkt Ziegenhain ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20) und einen Gerätewagen-Atemschutz (GW-A) in Dienst.
Im Gegensatz zur überwiegend regionalen Nutzung des HLFs steht der Gerätewagen Atemschutz überwiegend kreisweit allen Feuerwehren bei Großschadensereignissen zur Verfügung, die eine Atemschutzreserve benötigen. Die Kosten für beide Fahrzeuge liegen bei rund 600.000 EUR, davon entfielen 410.000 EUR auf das Hilfeleistungslöschfahrzeug.
50 Monate für das HLF, und noch einige Monate länger beim GW-A, dauerte die Beschaffung, so Schwalmstadts Bürgermeister Stefan Pinhard, für den es trotz der widrigen Gesamtumstände in der Welt und in Europa ein „schöner Tag“ war. Pinhard lobte die Zusammenarbeit der Behörden bei der Anschaffung der Fahrzeuge und unterstrich die vielen ehrenamtlichen Stunden der freiwilligen Feuerwehrleute, die von der Planung bis hin zur Abholung und den anschließend ungezählten Übungsstunden an dem neuen Gerät beteiligt waren und noch sind.
5.000 Feuerwehrleute, Frauen und Männer, leisten im Kreis Dienst bei einer Feuerwehr, sagte Landrat Winfried Becker. „Der Dienst in unseren Feuerwehren ist ein klares Bekenntnis zu unseren demokratischen Werten, zum Miteinander und Füreinander“, so Becker in seinem Grußwort. Für ihn schließt sich langsam das Gesamtbild des Themas Atemschutz im Landkreis.
Hessenweit haben wir die modernste Atemschutzübungsstrecke und mit dem Gerätewagen jetzt die Atemschutzreserve für Großeinsätze im Schwalm-Eder-Kreis. Das Fahrzeug wurde fast vollständig aus den zur Verfügung stehenden Mitteln des Landes und des Landkreises finanziert.
Der Schutz der Bürgerinnen und Bürger wird mit den beiden Fahrzeugen deutlich besser, so der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister. „Mit dem Tunnel Frankenhain haben wir einen neuralgischen Punkt im Verkehrsnetz“, so Weinmeister, der sich wünscht, „dass nicht alle Leute so aussehen wie ich, sondern jünger und frischer sind, um Atemschutz auch durchführen zu können“, sagte Weinmeister und fügte hinzu, dass man durch eine G-26 Prüfung erst mal durchkommen muss, „ich brauche mich da nicht anzustellen“.
Auf das Team in Schwalmstadt, wie er es kennengelernt habe, kann man sich verlassen. Zudem ist es bei dem vorhandenen Ausbildungsniveau „eine wichtige Stütze in der Sicherheitsstruktur des Schwalm-Eder-Kreises“, sagte Weinmeister.
Mike Kern, stellvertretender Wehrführer im Stadtteil Treysa, erhielt von Weinmeister nach dem Motto „lieber ein Onkel, der was mitbringt, als eine Tante, die Klavier spielen kann“, noch einen Zuwendungsbescheid für die Beschaffung eines Rüstwagens in Höhe von 135.000 EUR, der in Treysa stationiert werden soll.
Martin Geißler, seit April Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Ziegenhain, legte dann einen Finger in die Wunde: Bei der Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen werden mittlerweile Preise aufgerufen, bei dem einem die Augen tränen. „Ohne entsprechende Unterstützung durch das Land und den Kreis könnte eine Kommune solche Summen nicht mehr stemmen“, so Geißler, der dann auf die Fördermittel einging. „Wir wollen nicht vergessen, dass auch diese Fördermittel letztlich von uns allen in den großen Steuertopf geworfen worden sind. Es ist unser alles erarbeitetes Geld und es kommt nicht von der „Obrigkeit, nicht vom Landrat und nicht vom RP“. Geißler fällt es daher immer etwas schwer, sich bei den Verantwortlichen für die bereitgestellten Mittel an sich zu bedanken. Geißler bedankt sich vielmehr für die Aufteilung der Mittel, dafür, dass das Geld „zur Sicherstellung des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfeleistung von den handelnden Personen so verantwortungsvoll und weitsichtig eingesetzt worden ist“.
Vor dem ökumenischen Gottesdienst und der Segnung der Fahrzeuge durch die Pfarrer Ingo Fulda (evangelisch) und Jens Körber (katholisch) erhielt Steffen Nickl noch die Beförderung vom Hauptlöschmeister zum Brandmeister.
Im Anschluss an den offiziellen Teil feierten die Feuerwehrleute im Stützpunkt ihr 25. Sommerfest, das in diesem Jahr in den Oktober fiel.
Das HLF 20
Das HLF 20 ist für die technische Hilfeleistung, nicht nur bei Verkehrsunfällen, ausgestattet. Zudem verfügt das Feuerwehrauto über 1.600 Liter Löschwasser und einen 120 Liter fassenden Schaumtank. Besetzt wird es mit dem Maschinisten/Fahrer, sechs Feuerwehrleuten in Fond, von denen sich vier bereits während der Anfahrt mit Atemschutzgeräten ausrüsten können, und dem Gruppenführer. Zusätzlich befinden sich noch zwei weitere Umgebungsluft unabhängige Pressluftatmer auf dem Fahrzeug.
Der GW-A
Mike Kern ist verantwortlicher Fahrzeugführer des GW-A, der ein zulässiges Gesamtgewicht von 12 Tonnen hat und in einen Logistikbereich sowie eine kleine Werkstatt aufgeteilt ist. Die komplette Ladung ist in Rollcontainern verteilt und besteht aus 32 sofort einsetzbaren Atemschutzgeräten samt notwendigem Zubehör. Das Fahrzeug, das regelmäßig eine Besatzung von drei Leuten hat, wird von Atemschutz erfahren Schwalmstädter Feuerwehrleuten besetzt, die praktischen Kenntnis in der Atemschutzstrecke und/oder in der Atemschutzwerkstatt habe. Die Besatzung besteht, neben Mike Kern, aus Stefan Störmer, Andreas Störmer, Ralf Schenk, Steffen Nickl, Marcel Ochs, Martin Geißler, Frank Dittschar, Martin Plag und Sascha Baumgart. (wal)
2 Kommentare
Super, mehr Feuerwehr ist immer gut. Aber wozu die Priester? Haben die Trucks jetzt +5 Heiligschaden?
Ist doch albern.
wünschen sie sich nicht daß diese Leute die evtl auch ihr Leben retten müssen(was man nicht hoft und wünscht) gesund und munter wiederkommen? deswegen Gottes Segen das alles gut ausgeht. Überdenken sie es Mal! lg
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