KASSEL. Katrin Bock, Geschäftsführerin des BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, verurteilt am Dienstagabend in einer Stellungnahme den Warnstreik und die damit einhergehenden Aktionen der IG Metall Nordhessen.
„Wir, die Geschäftsführung der BZ Bildungszentrum Kassel GmbH, verurteilen das Verhalten von IG Metall, Teilen der Belegschaft sowie angereisten Sympathisanten beim heutigen Warnstreik auf das Schärfste. Die Gewerkschaft hat geltendes Recht gebrochen, indem sie zum Warnstreik auf dem Betriebsgelände aufgerufen und diesen durchgeführt hat. Das Vertrauen in unseren Sozialpartner wurde dadurch massiv gestört. Feuer, Drohungen und Zwangsbeschallung sind Methoden von Gewalt, die völlig inakzeptabel sind. Wir erwarten die Rückkehr zum konstruktiven Gespräch“, kommentiert Bock die Ausschreitungen im Rahmen des Warnstreiks der IG Metall am Dienstagmorgen.
Das ist passiert
Die IG Metall hatte per Flugblatt zum Warnstreik am Dienstag (wir berichteten) von 7:30 bis 8:30 Uhr am Haupteingang auf dem BZ Firmengelände aufgerufen. 30 Personen, darunter nur 17 Beschäftigte des BZ, hatten die Türen des Haupteingangs mit Absperrband versperrt, lodernde Feuertonnen entzündet und mittels Lautsprechern ohrenbetäubenden Lärm verursacht. Der Aufforderung, die Feuer zu löschen und die Versammlung auf eine Fläche außerhalb des Betriebsgeländes zu verlegen, kamen die Streikenden nicht nach. Die Geschäftsführung sah sich daher gezwungen, die Polizei um Unterstützung zu bitten, um das Hausrecht zu wahren. Darüber hinaus wurden die Corona-Abstandsregeln missachtet.
Hintergrund
Die IG Metall hatte den Tarifvertrag fristgerecht zum 30. September 2020 gekündigt. Seit August befinden sich die BZ Bildungszentrum Kassel GmbH und die Gewerkschaft IG Metall in Entgelttarifverhandlungen. Die IG Metall fordert für das laufende Jahr 2020 eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro pro IG Metall-Mitglied, während Nicht-Mitglieder 250 Euro bekommen sollen. Darüber hinaus fordert sie für das Frühjahr 2021 eine tabellenwirksame Entgelterhöhung.
„Uns fehlt jegliches Verständnis für diese unverhältnismäßige Forderung, die unsere Belegschaft in zwei Klassen spaltet. Eine solche Ungleichbehandlung ist mit uns nicht zu machen. Sie würde den Betriebsfrieden massiv stören. Wir fordern die Gewerkschaft auf, solche aggressiven Aktionen wie heute passiert auf dem Betriebsgelände zukünftig zu unterlassen und zum konstruktiven Dialog zurückzukehren. Wir verwehren uns darüber hinaus ausdrücklich gegen den Vorwurf der Einschüchterung eines Betriebsratsmitglieds und der Behinderung der Gewerkschaftsarbeit“, so Katrin Bock.
7 Kommentare
@zella: Ihre Antwort enthüllt, daß Sie null Ahnung haben. Dann besser nichts sagen und ruhig sein.
Diese Gewerkschaftsfunktionäre verurteile ich aufs Schärfste. Sie haben es zugelassen, daß es das Ungleichgewicht zwischen Handwerk und Industrie gibt. Das ist einfach zum K…… Oder ist es richtig wenn ein Handwerksgeselle um die 20 € Std.lohn hat, während ein Ungelernter in der Industrie bei 30 € liegt ? Mal ganz abgesehen von den komfortablen Sozialleistungen.
Mein Fazit: Bei Großbetrieben sind Gewerkschaften vielleicht sinnvoll. Sonst sind es auch nur Institutionen wo die Bonzen abkassieren ohne entsprechende Leistung.
Sie müssen sich erst etwas kundig machen, bevor Sie solche unwahren Äußerungen loslassen. Gewerkschaften sind nur etwas für große Unternehmen, kaum eine Handwerksunternehmen ist in einem Arbeitgeberverband, kaum ein Handwerksgeselle ist Mitglied einer Gewerkschaft, in den meisten Handwerksberufen gibt es keinen Tarifvertrag. Nur wenn ein Handwerker in ein Industrieunternehmen wechselt macht es Sinn in die jeweilige Gewerkschaft zu gehen. Für Handwerker gibt es Lohn, oder Gehaltsstufen, die nicht von Gewerkschaften verhandelt werden. Jedenfalls habe ich noch nie von einer Friseur-Gewerkschaft gehört.
Ich glaube gerd gnau, Sie müssen sich erst kundig machen bevor Sie was schreiben. Das Einzig für mich erkennbar richtige ist,
daß wenige Gesellen Mitglied einer Gewerkschaft sind. Warum ist das so ? Weil sie wissen daß die Bonzen nur abkassieren und nichts tun. Uns sie können sich sicher sein, daß der „kleine“ Handwerksmeister seine Gesellen anständig bezahlt. Wie Sie darauf kommen, daß es für die Friseure keine Gewerkschaft gibt, von denen Sie vertreten werden, ist mir ebenso unklar. Meines Wissens ist das Verdi
Das ist eine hochgradig lächerliche, übertriebene Darstellung. Hier mal ein Foto von den „lodernden Feuern“: https://i2.wp.com/nh24.de/wp-content/uploads/2020/11/201109BZ09.jpg (direkt daneben stand übrigens vorschriftsmäßig ein Feuerlöscher). Die Geschäftsführerin stand ja nun selbst in Gruppen da herum, insofern ist es witzig, dass sie das Brechen von Abstandsregeln bemängelt, während sie selbst z.B. auf einen Fotografen zustürmte und ihn bedrängte.
Was heißt hier in zwei Klassen spalten? Kann doch nicht angehen das die Mitglieder der Gewerkschaft monatlich Beiträge zahlen und die die nichts zahlen sollen anteilsmäßig gleichgestellt werden? Das wäre den Mitgliedern der Gewerkschaft gegenüber ungerecht. Aber die Waage der Gerechtigkeit hängt hier in Deutschland schon lange schief.
Kommentare wurden geschlossen.