Regierungspräsident würdigt Kinderpalliativversorgung

KASSEL. Zum „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar würdigt Regierungspräsident Mark Weinmeister die unschätzbare Arbeit der Menschen, die sich haupt- und ehrenamtlich in der Kinderpalliativversorgung engagieren.

„Die hingebungsvolle Arbeit mit schwerstkranken Kindern und Jugendlichen verlangt nicht nur Fachkenntnis, sondern auch viel Empathie“, unterstreicht Weinmeister, der auch als Schirmherr für die Initiative „Kleine Riesen Nordhessen“ fungiert. „Mein Dank und tiefster Respekt gelten allen, die sich in der Kinderpalliativpflege engagieren, und zwar jeden Tag, nicht nur am Tag der Kinderhospizarbeit. Solche Aktionstage sind jedoch wichtig, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses Thema zu lenken und für die Anliegen der Betroffenen zu sensibilisieren.“

Seit einem Jahrzehnt bietet die Initiative Kleine Riesen Nordhessen Eltern schwerstkranker Kinder ihre Unterstützung an. Die Diagnose eines schwerkranken Kindes bringt neben dem Schmerz über den drohenden Verlust auch Gefühle der Einsamkeit, Hilflosigkeit und Überforderung mit sich. Die Teams aus Kinderkrankenschwestern und -ärzten sind rund um die Uhr erreichbar, um den Familien beizustehen. Der 2014 gegründete Verein hat sich zu einer gemeinnützigen GmbH entwickelt, die eine umfassende Betreuung durch das KinderPalliativTeam Nordhessen anbietet.

„Wir schätzen die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Kinderhospizdiensten im Regierungsbezirk Kassel sehr. Gemeinsam bilden wir ein starkes Netzwerk, das die betroffenen Familien unterstützt“, erklärt Prof. Dr. Michaela Nathrath, ehrenamtliche Gesellschafterin der Kleinen Riesen Nordhessen. „Noch dieses Jahr beginnen wir mit dem Bau des Kleine Riesen Hauses, das Eltern beibringen wird, wie sie ihr schwerstkrankes Kind zu Hause pflegen können. Dies stärkt die Familien und verbessert die Lebensqualität der Kinder. Mit der Eröffnung 2025 wird es acht Familienappartements geben, eine Einrichtung dieser Art existiert in Deutschland bisher nur in Hamburg.“

Mark Weinmeister betont die Bedeutung der Kinderpalliativversorgung in der öffentlichen Wahrnehmung: „Obwohl das Thema schwerwiegend ist, muss es mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Eine offene Kommunikation über das Schicksal lebenszeitverkürzend erkrankter Menschen kann helfen, den Umgang damit zu erleichtern und die Bereitschaft zur Unterstützung zu fördern.“

Seit 2022 ist Weinmeister Schirmherr der Kleinen Riesen, eine Rolle, die bereits seine Vorgänger Dr. Walter Lübcke (†) und Hermann-Josef Klüber mit Engagement ausfüllten.

Hintergrund
In Deutschland leben etwa 50.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzenden Krankheiten, rund 3.000 davon in Hessen. Obwohl die Kinderhospizarbeit in Deutschland schon in den 1990er-Jahren begann, bleibt der Tod junger Menschen ein gesellschaftliches Tabuthema. Der Deutsche Kinderhospizverein e.V. etablierte daher den 10. Februar als Tag der Kinderhospizarbeit, um seit 2006 jährlich mit vielfältigen Aktionen Bewusstsein und Sichtbarkeit für diese wichtige Arbeit zu schaffen. (wal)

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