Mitglieder des DRK Ortsvereins Ziegenhain und das DRK Schwalm-Eder ausgezeichnet
SCHLANGENBAD / SCHWALMSTADT (wal/pm). Im Rahmen des „Tags des Ehrenamts“ für verdiente Einsatzkräfte des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzes in Schlangenbad hat Innenminister Peter Beuth am zurückliegenden Wochenende die Hälfte der rund 2.000 hessischen Einsatzkräfte, die im vergangenen Jahr auf Einsatzbefehl des Landes Hessen in Griechenland sowie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Einsatz waren, mit der Einsatzmedaille „Ausland“ bzw. mit der neuen Einsatzmedaille „Inland“ geehrt.
Für den Einsatz bei der Flutkatastrophe an der Ahr wurden auch die DRK-Mitglieder Annika Horn, Markus Schmerer, Felix Baum und Dawid Greiff mit der Einsatzmedaille Inland ausgezeichnet. Annika Horn und Markus Schmerer nahmen die Medaille direkt beim „Tag des Ehrenamts“ im Taunus-Wunderland entgegen.
Zudem verlieh der Minister die Katastrophenschutzpreise 2020 und 2021 sowie den Integrationspreis Brandschutz 2020/21. An der Veranstaltung im Taunus-Wunderland nahmen rund 3.500 Gäste teil, unter Ihnen die griechische Generalkonsulin Ioanna Kriebardi, der ukrainische Konsul Sergiy Dragan sowie ein Vertreter des Landes Nordrhein-Westfalen.
„Die rund 2.000 Einsatzkräfte des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzes haben in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz Herausragendes geleistet, um den Menschen nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 zu helfen, oder im besten Sinne die europäische Solidarität gelebt, um den Menschen in Griechenland bei der Bekämpfung der Waldbrandkatastrophe im August des vergangenen Jahres zu Hilfe zu eilen. Sie haben gezeigt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in diesem Land, in ganz Deutschland und sogar über die Bundesgrenzen hinaus auf sie verlassen können. Hessen kann stolz auf seine weit überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte sein“, so Innenminister Beuth.
Die Einsatzmedaillen werden zur Anerkennung und Würdigung von Verdiensten bei Einsätzen des Katastrophenschutzes des Landes Hessen im Rahmen der länderübergreifenden Hilfe im In- oder im Ausland an vom Land Hessen entsandte Helferinnen und Helfer verliehen. Die Einsatzmedaille „Ausland“ besteht bereits seit dem Jahr 2014 und wurde bislang an jene Einsatzkräfte verliehen, die 2014 in Slowenien zur Wiederherstellung des Stromnetzes, das durch einen starken Wintereinbruch in Teilen des Landes zusammengebrochen war, im Auslandseinsatz waren. Die Einsatzmedaille „Inland“ ist im Jahr 2021 nach der länderübergreifenden Hilfe im Rahmen der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eingeführt worden und wird nun erstmals verliehen. Eine bereits im Jahr 2021 angesetzte Ehrungsveranstaltung musste damals pandemiebedingt abgesagt werden.
Herausragende Katastrophenschutz-Projekte ausgezeichnet
Nach pandemiebedingtem Ausfall der Ehrungsveranstaltungen im Jahr 2020 und 2021 hat Innenminister Peter Beuth heute auch die Katastrophenschutzpreise 2020 und 2021 im Taunus-Wunderland übergeben. Für das Jahr 2020 überreichte der Minister die Siegestrophäe inklusive des Preisgeldes in Höhe von 5.000 EUR an die Freiwillige Feuerwehr Nidderau-Heldenbergen. Der speziell ausgelobte, mit je 1.000 EUR dotierte Corona-Sonderpreis ging an den Ortsverein Frankfurt-Höchst des Deutschen Roten Kreuzes, an die Gliederung Stadt und Kreis Offenbach des Malteser Hilfsdiensts sowie an den Kreisverband Schwalm-Eder des Deutschen Roten Kreuzes. Den Katastrophenschutzpreis 2021 gewann die Freiwillige Feuerwehr Romrod (5.000 EUR). Auf den Plätzen zwei und drei landeten der Johanniter-Regionalverband Rhein-Main (3.000 EUR) sowie der Gefahrstoff-Dekontaminationszug des Rheingau-Taunus-Kreises (2.000 EUR).
„Der Hessische Katastrophenschutzpreis zeigt beispielhaft das großartige Engagement und vielfältige Innovationspotenzial, das den Einheiten und den rund 23.000 ehrenamtlichen Einsatzkräften hessenweit innewohnt, ohne deren unermüdliches Wirken zum Wohle unserer Gesellschaft unser System der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr zusammenbrechen würde. Dazu gehören innovative Ausbildungsansätze für die eigenen Mitglieder genauso wie die Erarbeitung verschiedenster Konzepte oder eine kreative Nachwuchsarbeit. Mit dem Katastrophenschutzpreis wird die Arbeit der Katastrophenschutzorganisationen in den Mittelpunkt gerückt. Er lenkt den Blick auf die Arbeit in den Einheiten und auf das Engagement jedes Einzelnen“, so Innenminister Peter Beuth.
Ehrenamt als tragende Säule des Katastrophenschutzes
Die Sicherung des Katastrophenschutzes in Hessen wird überwiegend von ehrenamtlich tätigen Personen wahrgenommen. Derzeit sind dabei rund 23.000 Ehrenamtliche in mehr als 680 Einheiten engagiert. Weitere 3.300 Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW) stehen bei entsprechenden Lagen zur Verfügung. Die Hessische Landesregierung fördert das ehrenamtliche Engagement der Einheiten und deren Ausstattung.
Im Katastrophenschutz sind neben den Feuerwehren und dem THW die Hilfsorganisationen – Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hilfsdienst, Arbeiter-Samariter-Bund und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft – tätig. Sie stellen die Einheiten und Einrichtungen, die nach einer Katastrophe wie beispielsweise einem Hochwasser, einem schweren Zugunglück, einem flächendeckenden Stromausfall oder einem atomaren, biologischen oder chemischen Gefahrstoffaustritt die Aufgaben des Brandschutzes, der Gefahrstoff-Abwehr, des Sanitäts- und Betreuungswesen, der Wasserrettung, der Bergung und Instandsetzung sowie der Information und Kommunikation übernehmen.
Feuerwehren erhalten Preis für gelungene Integrationsprojekte
Neben den Ehrungen verlieh der Minister im Taunus-Wunderland auch den Integrationspreis Brandschutz 2020/21 sowie die Katastrophenschutzpreise 2020 und 2021. Als Preisträger des Integrationspreises wurden die Freiwilligen Feuerwehren Rüsselsheim-Stadt, Wetzlar-Hermannstein sowie Witzenhausen gekürt. Die Brandschützer erhielten die Auszeichnung für ihr herausragendes Engagement bei der Information von Menschen mit Migrationshintergrund über das Feuerwehrwesen in Hessen und deren Integration in die Feuerwehren selbst.
„Die diesjährigen Integrationspreisträger sind Aushängeschilder für das gesellschaftliche Engagement der Feuerwehren in Hessen, das weit über die originäre Aufgabe der Gefahrenabwehr hinausgeht. Vielmehr sind die Freiwilligen Feuerwehren in unserem Land und die Werte, die sie verkörpern, für unser gesellschaftliches Zusammenleben von zentraler Bedeutung. Sie sind das Bindeglied in unseren Städten und Gemeinden und prägen – getragen vom Gedanken des ehrenamtlichen Engagements – unser Zusammenleben wie kaum eine andere Institution. Die Vielfalt unserer Gesellschaft sollte sich deshalb auch in einer Vielfalt im Ehrenamt niederschlagen. Daran arbeiten die ausgezeichneten Wehren sowie der Vogelsbergkreis in unterschiedlichen Facetten und sind damit herausragende Vorbilder für die Feuerwehren im ganzen Land“, so Innenminister Peter Beuth.
Der Integrationspreis ist mit jeweils 3.000 EUR dotiert.
Preisverleihung Teil der Integrationskampagne
Das Innenministerium hat die Integrationskampagne gemeinsam mit dem Landesfeuerwehrverband im Jahr 2016 ins Leben gerufen. Neben den Preisverleihungen beinhaltet sie auch die Schulung von Feuerwehrangehörigen im Bereich der interkulturellen Kompetenz sowie deren Ausbildung zu „Interkulturellen Beratern“. Dazu bietet die Hessische Landesfeuerwehrschule zwei aufeinander aufbauende zweitägige Seminare an. Das Innenministerium fördert die Arbeit der Interkulturellen Berater auch finanziell.
Koordiniert werden die Maßnahmen der Integrationskampagne vom „Integrationsbeirat Brandschutz“ beim HMdIS, in dem alle maßgeblichen Organisationen vertreten sind: neben Innenministerium und LFV auch das Sozialministerium, die Unfallkasse Hessen, die kommunalen Spitzenverbände, die Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte in Hessen sowie das Integrationsbüro des Kreises Offenbach, das mit seiner Erfahrung die Kampagne maßgeblich unterstützt.
Der DRK Kreisverband Schwalm-Eder erhält Katastrophenschutzpreis
Der DRK-Kreisverband Schwalm-Eder hat angesichts der Lieferengpässe von Mundschutz zu Beginn der Coronapandemie im Frühjahr 2020 ein Projekt ins Leben gerufen, in dessen Rahmen Freiwillige Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff selbst herstellten. Mit Unterstützung von rund 1.500 Menschen stellte der Kreisverband so insgesamt rund 70.000 Stück Mund-Nasen-Schutz her, mit denen viele Einrichtungen im medizinischen Bereich, aber auch andere Institutionen und Privatpersonen versorgt werden konnten, um die Infektionsketten zu unterbrechen. Die Freiwilligen, welche teilweise von zu Hause oder in den bereitgestellten Räumlichkeiten an dem Projekt arbeiteten, konnten innerhalb von sieben Wochen 5.000m² Stoff entgegennehmen, waschen, bügeln, zuschneiden und schließlich zu Mund-Nasen-Bedeckungen vernähen. (wal/pm)