Winfried Becker besuchte Gudensberg
GUDENSBERG. Schönstes Chattengau-Wetter begleitete Landrat Winfried Becker und den Ersten Kreisbeigeordneten Jürgen Kaufmann auf einer Rundreise durch Gudensberg. Auf dem Programm standen die Besichtigung von Gudensberger Unternehmen, Bauplätze für Neubauten und Baustellen des Kreises sowie der Stadt zur Sanierung von Gebäuden.
In Gudensberg tut sich viel. „Die Stadt entwickelt sich und wächst innovativ“, stellte Landrat Becker nach Abschluss zahlreicher Besichtigungen fest. In Begleitung von Bürgermeister Frank Börner, Büroleiter Ralf Lengemann, Stadtverordnetenvorsteher Walter Pippert und Sparkassendirektor Michael von Bredow begann der Nachmittag in der vor kurzem bezogenen neuen Firmenzentrale von Rudolph Logistik. „Herzlich Willkommen in unserer neuen Firmenzentrale“, begrüßte Geschäftsfeldleiter der Industrie- und Handelslogistik Reinhard Braun. Nach einer kurzen Präsentation über die einzelnen Standorte und einer Führung durch die Hallen wurde deutlich, dass das Logistikunternehmen am Standort Gudensberg weiter expandieren möchte.
Gute Säfte und Speiseöle aus Gudensberg
Nächste Station war der Hof von Markus Kleffel im Stadtteil Dorla mit der Mosterei und der Ölmühle. Vor zehn Jahren haben Kleffels das Anwesen übernommen und stetig ausgebaut. Ab diesem Jahr sind alle Fruchtsäfte der Mosterei ausschließlich in Bio-Qualität zu haben. Bis zu 1 Million Liter können in diesem Standard produziert werden. Flächen für den Anbau sind unter anderem auch von der Stadt Gudensberg gepachtet. Die Ölmühle verarbeitet schon nach wenigen Jahren im Betrieb bis zu 50 Tonnen Ölsaat allein für das Leinöl, den “Star“ unter den kaltgepressten Ölen.
20 Landwirte bauen Saaten für die Ölmühle an, nur das Olivenöl wird aus Italien, Spanien und Tunesien direkt vom Erzeuger importiert. Ein Transport der Oliven würde über eine solch lange Distanz keinen Sinn ergeben. 70 Händler verkaufen in der Region Säfte und Öle, vor allem Bio-Läden.
Aufbau von Versandlogistik
Zurzeit baut Markus Kleffel eine neue Halle für den Versand. Auf 310 Quadratmetern wird die zukünftige Logistik für den Online-Handel entstehen. Eigentlich sollten es 750 Quadratmeter werden, um auch landwirtschaftliche Waren anderer Produzenten vertreiben zu können, aber dabei wollte die untere Denkmahlbehörde nicht mitspielen. Für zukünftige Planungen sicherten Landrat und Erster Beigeordneter Unterstützung zu, schließlich wolle man, dass sich innovative und nachhaltig arbeitende Betriebe im Kreis auch entwickeln können. Das könnte bald soweit sein, will der Betrieb doch den Online-Handel ausbauen und bald mit Pflegeölen als neue Produktlinie beginnen.
Günstiger Wohnraum entsteht an verschiedenen Orten in Gudensberg
In Gudensberg ging es anschließend zu verschiedenen Grundstücken, auf denen neue Wohnungen entstehen. Zweimal neun Wohnungen baut die Kreissparkasse über ihre Tochter SVI, wie Michael von Bredow erläuterte. Acht weitere Bauplätze werden von privaten Investoren für Neubauten genutzt. 45 Wohnungen entstehen durch das Engagement der VR-Partnerbank Chattengau Schwalm-Eder in der Steinzeitsiedlung, der nächsten Station der Tour durch Gudensberg. Ebenfalls in der Steinzeitsiedlung möchte die GBI 44 Sozialwohnungen errichten. Die Stadtverordneten haben dafür den Weg bereits freigemacht. Auch auf der alten Waffelfabrik – oberhalb des Hallenbades – will ein privater Investor zwei Wohnhäuser errichten. Die Stadt möchte dafür gerne den Bebauungsplan ändern, so Ralf Lengemann. Statt bisher zweigeschossig, wäre es schön, wenn an dieser Stelle zukünftig dreigeschossig gebaut werden dürfte.
Mit diesen Neubauten wird Gudensberg den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum weitgehend decken können, freut sich Bürgermeister Frank Börner und stellte gegenüber dem Terrano-Bad bereits die Fläche für die nächsten Bauplätze vor.
Das Hallenbad wird nach europaweiter Ausschreibung saniert
Im Terrano-Bad selbst wurde die Baustelle für die Sanierung des Hallenbades besichtigt. Die Deckenkonstruktion dort wird gerade nach offensichtlichen und gravierenden Baumängeln erneuert Die europaweite Ausschreibung, erklärte Bürgermeister Frank Börner, hat zuletzt aufgehalten, aber wenn es gut läuft, werden die Arbeiten in 2021 abgeschlossen sein. Spätestens im Jahr 2022 sollte der Badebetrieb wieder laufen. Mit der Schließung des Borkener Hallenbades entsteht, so Jürgen Kaufmann, im Kreis jetzt eine schwierige Situation.
Hohe Investitionen für Schulen und Kindergärten
Die vorletzte Station war der Container-Kindergarten. Aufgrund der hohen Kinderzahlen musste die Stadt eine Lücke bis zur Fertigstellung der Neubauten in der Gemarkung Maden schließen. 90 Tausend Euro kosten die Container für den temporären Kindergarten auf dem Gelände des F26 in der Fritzlarer Straße pro Jahr. Sowohl die Gäste vom Landkreis als auch die Vertreter der Stadt waren beeindruckt von der guten Qualität und der hervorragenden Dämmung der Container.
Zum Schluss ging es zur Grundschule, in der der Schwalm-Eder-Kreis gerade über 1,8 Millionen Euro zur Energetischen- sowie der Dachsanierung bestehender Gebäude und für einen Anbau mit Aufzug an das Rote Haus investiert. Stadt und Landkreis arbeiten hier Hand in Hand, betonten beide Partner. Die Stadt stellt dem Kreis zurzeit Räume im benachbarten Kindergarten für die Grundschulkinder zur Verfügung. Landrat Winfried Becker erinnerte daran, dass auch in der Dr.-Georg-August-Zinn-Schule noch saniert wird. Nach Abschluss der laufenden Maßnahme summiert sich die Gesamtsumme auf 7,5 Millionen Euro. (rs)
Foto: Büroleiter Ralf Lengemann, Stadtverordnetenvorsteher Walter Pippert, Melanie Röder (Stadt Gudensberg), Rainer Geisel (Wirtschaftsförderung Schwalm-Eder), Bürgermeister Frank Börner, Erster Kreisbeigeordneter Jürgen Kaufmann, Landrat Winfried Becker und Sparkassendirektor Michael von Bredow auf dem Gelände der alten Waffelfabrik © Foto: Rainer Sander
2 Kommentare
Ich wünschte er würde Bürger besuchen, deren berechtigte Interessen von Bürgermeistern und Bürokraten nicht umgesetzt werden. Auch auf Kreisebene anzutreffen. Bis hin zu Handlungen die durchaus als nicht unbedingt rechtmäßig anzusehen sind.
Ob er dazu aufruft sich bei ihm persönlich zu melden und Zeit findet?
So eine wie die jetzige erweckt doch nur den Eindruck es sei alles in Ordnung, weil die Sorgen der Menschen die die Mehrheit bilden nicht oder nur stark gefiltert sichtbar werden.
Jetzt macht der Landrat eine Sommerreise. Wesentlich sympathischer als der ewige MdB…….
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