Europastaatssekretär Mark Weinmeister besucht Modellprojekte für EU-Förderung im Werra-Meißner-Kreis
ESCHWEGE. Der Hessische Europastaatssekretär Mark Weinmeister hat sich am Freitag über Beispiele für den Einsatz von EU-Fördermitteln im ländlichen Raum informiert und dazu konkrete Projekte im Werra-Meißner-Kreis besucht.
Nach einem Besuch in der Geschäftsstelle des Vereins für Regionalentwicklung Werra-Meißner e.V. in Eschwege war er in Meißner-Abterode und Meißner-Germerode zu Gast. „Die Strukturförderung ist ein wichtiges Instrument der Europäischen Union, um die Lebensverhältnisse überall in Europa allmählich anzugleichen. Davon profitieren wir auch in Hessen“, sagte Weinmeister.
Im Mittelpunkt seines Besuchs standen Projekte, die im Zuge der LEADER-Initiative der Europäischen Union gefördert werden. „Das Konzept, das hinter dieser Initiative steht ist sehr überzeugend, denn hier werden Ideen gefördert, die von Menschen in der jeweiligen Region entwickelt, geplant und schließlich umgesetzt werden. Sie passen also genau zu den jeweiligen Bedürfnissen“, sagte der Staatssekretär im Gespräch mit Vertretern des Vereins für Regionalentwicklung Werra-Meißner e.V.. Das Team ist für den gesamten Werra-Meißner-Kreis zuständig und setzt auf die Vernetzung der einzelnen Projektgruppen miteinander.
Ein Beispiel dafür ist das „Lädchen für alles“ in Meißner-Abterode. Es dient zur Nahversorgung und wird von „stellenwert.gmbh netzwerk für integration in arbeit“, einer Tochter des Aufwind-Vereins für seelische Gesundheit e.V., betrieben. Das Lädchen bietet Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen Ausbildungs‐ und Arbeitsplätze. In einem weiteren Projekt schafft der Verein „Dorfzentrum Germerode e.V.“ barrierefreie Wohnungen. Dazu werden die alte Grundschule und angrenzende Gebäude umgebaut. Die Einwohner von Germerode werden außerdem an den Plänen zur Neugestaltung der Ortsmitte beteiligt.
Seit 2014 sind knapp 1,37 Millionen Euro an Fördermitteln in LEADER-Projekte im Werra-Meißner-Kreis geflossen. „Ob Zuschüsse zur Existenzgründung oder Betriebserweiterung, Ausbau von Wanderwegen oder Umbau eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses zum Ferienhaus – die LEDAER-Projekte sind so vielfältig wie Europa selbst“, sagte Staatssekretär Mark Weinmeister abschließend. Weil die EU in der Regel nur einen Teil der Kosten übernehme, sei die Wirkung der Fördermittel viel größer als die gezahlte Summe. Die EU finanziert Regionalprojekte nicht komplett, sondern zahlt nur einen prozentualen Anteil der förderfähigen Kosten.
Hintergrund
LEADER ist eine Abkürzung und steht für „Liaison Entre Actions de Développement de l’Économie Rurale“ (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft). Die Fördermittel werden aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ausgezahlt, einem von mehreren großen EU-Strukturfonds. Die Europäische Union unterstützt mit dem LEADER-Ansatz Projekte im ländlichen Raum. In den sogenannten LEADER-Regionen können die Bürgerinnen und Bürger Prozesse unmittelbar mitgestalten. Lokale Aktionsgruppen (LAGs) bestimmen den LEADER-Prozess und sind damit Motor der regionalen Entwicklung. In Hessen gibt es 24 Lokale Aktionsgruppen, in ganz Europa sind es 2600. Nähe Informationen unter https://umwelt.hessen.de/landwirtschaft/laendlicher-raum/foerderung-der-laendlichen-entwicklung/regionalentwicklung
Das Bild von links: Sabine Wilke, Geschäftsführerin des Vereins für Regionalentwicklung Werra-Meißner e. V., Helga Kawe, Erste Vorsitzende und Staatssekretär Mark Weinmeister