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SCHWALMSTADT-TREYSA. Die Kurhessen Gewerbebau GmbH aus Schwalmstadt modernisiert aktuell das 6.500 m² große Gelände des ehemaligen Baustoffhandels und Baumarkts der FKR-Gruppe aus Marburg in Schwalmstadt-Treysa für den Netzbetreiber TenneT.
TenneT, ein Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeitern in Deutschland, gehört dem niederländischen Staat und baut und betreut Stromtrassen, Strommasten und Umspannwerke und wird das Areal in der Friedrich-Ebert-Straße 75 als Regionaldepot nutzen. Mehrere Mitarbeiter werden künftig in Treysa stationiert sein, so Eberhard Unger, Geschäftsführer der Kurhessen Gewerbebau GmbH gegenüber nh24.
Im Zuge der Umbauarbeiten werden alle Gebäudeteile erneuert. Die rund 1.000 m² große Kalthalle erhält eine neue Dämmung mit Sandwich-Paneelen und Hallentoren. Der frühere Verwaltungs- und Ausstellungsbereich (ca. 320 m²) wird in Büro- und Besprechungsräume umgestaltet.
Der Standort wurde aufgrund der neuen Stromtrassen in Osthessen und der Nähe zum Umspannwerk in Borken gewählt. Kurhessen Gewerbebau bleibt Eigentümer und hat mit TenneT einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen.


Hintergrund
TenneT ist ein führender europäischer Übertragungsnetzbetreiber mit Hauptsitz in Arnheim, Niederlande. Das Unternehmen ist verantwortlich für den Betrieb und die Entwicklung des Hochspannungsnetzes in den Niederlanden und großen Teilen Deutschlands.
Kernaufgaben und Zuständigkeitsbereiche:
- Übertragung von Strom:
- TenneT transportiert Strom über Hochspannungsleitungen und -kabel zu regionalen Verteilnetzbetreibern und Großverbrauchern.
- Das Unternehmen gewährleistet die Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes.
- Netzausbau:
- Angesichts der Energiewende und des steigenden Anteils erneuerbarer Energien ist TenneT maßgeblich am Ausbau des Stromnetzes beteiligt.
- Dies umfasst den Bau neuer Hochspannungsleitungen, Umspannwerke und Offshore-Netzanbindungen.
- Offshore-Windenergie:
- TenneT spielt eine zentrale Rolle bei der Anbindung von Offshore-Windparks in der Nordsee an das Stromnetz.
- Das Unternehmen entwickelt und betreibt die notwendige Infrastruktur, um den erzeugten Strom an Land zu transportieren.
Wichtige Projekte und Entwicklungen:
- SuedLink:
- Ein bedeutendes Projekt, das den Transport von Windstrom von Nord- nach Süddeutschland ermöglicht.
- TenneT ist einer der Hauptakteure beim Bau dieser wichtigen Stromverbindung.
- Energiewende:
- TenneT ist ein Schlüsselunternehmen für das Gelingen der Energiewende in Deutschland und den Niederlanden.
- Die Integration von erneuerbaren Energien und der Ausbau des Stromnetzes sind zentrale Herausforderungen.
- Verkauf des Deutschen Netzes:
- Es gab Verhandlungen zum verkauf des Deutschen Teils des Stromnetzes an den Bund. Diese sind allerdings gescheitert. (wal)


3 Kommentare
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Freut mich! Hatte schon die Befürchtung das Gelände bleibt bis auf weiteres leerstehend. Positive Nachrichten sind in der heutigen Zeit ja äußerst selten.
Kommt immer drauf an, wo man nachliest…wir haben ja nicht umsonst Ende 2024 mit einer Rekordbeschäftigung abgeschlossen. Liest man nicht die Bild-Zeitung oder Tageszeitungen mit winzigem Wirtschaftsteil, sondern wirkliche wirtschaftszeitungen wie Handelsblatt, Manager Magazin oder entsprechende Branchenzeitungen sieht man ein vollkommen anderes Bild: In zuerst genannten Medien hört man immer nur, wo z.B. Bosch Leute entlässt. In den letzt genannten Zeitungen erfährt man, dass die Mitarbeiterzahl von Bosch in Deutschland dennoch unterm Strich wächst.
Auch sieht man dann, dass die Zahl der Insolvenzen gegenüber der Lockdown-Jahre, als nahezu jedes Unternehmen staatliche Förderung bekam, zwar drastisch gestiegen ist. Sie liegt aber weit unter dem Durchschnitt der letzten 30 Jahre. Rund um das Jahr 2010 lag die Zahl der Insolvenzen pro Jahr doppelt so hoch.
Auch sagt die Meldung über Insolvenzen und Entlassungen generell nichts darüber aus, ob sich die Wirtschaftslage bessert oder verschlechter, sondern oft auch nur, ob sie sich verändert: Wir erleben mit Digitalisierung, eMobilität, Energiewende usw. einen starken Wandel. Ate Firmen, die sich darauf nicht einstellen, verschwinden, aber viel mehr neue kommen hinzu. So verschwinden im Zuge der Digitalisierung zwar viele Druckereien, dafür kommen Softwareentwicker dazu (das erklärt dann auch z.B. warum die Industrie schrumpft, aber auch das nicht unbedingt schlecht, sondern in Zeiten, wo viel darüber geredet wird, wie abgehängt Deutschland bei der Digitalisierung ist, sogar ein gutes Zeichen ist.
Auch das BIP ist nur bedingt aussagekräftig: 2022 explodierten die Strompreise. Betreiber von Solar-, Windkraft- oder Biogasanlagen bekamen plötzlich bis zu 60 ct pro kWh für ihren Strom (als Erzeuger, die an die Stromanbieter verkaufen, wo danach noch Netzkosten, Gewinne der Stromanbieter und Steuern oben drauf kommen). Jetzt bekommen sie oftmals wieder nur noch zwischen 4 ct und 6 ct pro kWh. Bedeutet: Ein Rückgang des BIP in diesem Bereich um 90%. Das wirkt sich dann natürlich auch auf das Gesamt-BIP des Landes aus. Aber sind sinkende Energiepreise schlecht?
Auch dass nach den Corona-Jahren die Leute wieder mehr ins Ausland reisen können und daher ihr Geld vermehrt im Ausland ausgeben, wirkt sich negativ aufs BIP aus. Aber ist diese Freiheit, zu reisen, wohin man möchte, schlecht? Aus meiner Sicht nicht…
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