SCHWALMSTADT. Am Samstag bewiesen Jugendfeuerwehrleute aus Ascherode, Treysa, Trutzhain und Ziegenhain erneut, dass es auch gemeinsam funktioniert. Obwohl sie vereinzelt den Namen eines Stadtteils auf ihren Rückenschildern trugen – vermutlich ohne ihr eigenes Zutun – waren sie bei den vorbereitenden Übungen, der Großübung, den Aufräumarbeiten und danach einfach Kinder und Jugendliche, unabhängig von ihrem Herkunftsort.
40 Mädchen und Jungen, junge Frauen und Männer übten am Samstag auf dem Gelände von Thomas Kölle in Schwalmstadt-Ascherode gemeinsam und mit vereinten Kräften die Rettung von Menschen aus einem Gebäude und das Löschen eines ausgedehnten Brandes. Die Übung wurde von Lisa Leyendecker geleitet, die im kommenden Jahr von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Treysa wechseln wird. Die Kinder und Jugendlichen wurden von rund 20 Personen unterstützt, darunter Mitglieder der beteiligten Einsatzabteilungen, Jugendwarte, Betreuer, Mimen und Rettungskräfte des DRK aus Ziegenhain sowie Frielendorf. Neben den ehrenamtlichen Rettungskräften war auch eine Rettungswagenbesatzung aus dem Regeldienst vor Ort, was die Versorgung der Verletzten noch realistischer erscheinen ließ.
Zunächst mussten jedoch die Personen aus dem Gebäude und von einem Gerüst gerettet und den Mitarbeitern des Rettungsdienstes übergeben werden. Dazu drang der Nachwuchs mit simulierten Atemschutzgeräten in einen verrauchten Werkstattbereich des Gebäudes vor. Währenddessen wurde im Freien die Wasserversorgung aufgebaut, und aus einer Vielzahl von Schläuchen wurde Wasser abgegeben. Die Betreuer hatten lodernde Flammen in mehreren Tonnen entfacht, die dann tatsächlich gelöscht werden mussten. Am Ende der Übung bedankte sich Tristan George bei den zahlreichen Zuschauern, darunter viele Eltern, Freunde und Angehörige, der Erste Stadtrat Lothar Ditter, die beiden Stadtbrandinspektoren Tim Köhler und sein Stellvertreter Mike Kern, sowie bei den Schauspielern und vielen Helfern.
Zeit für eine Feuerwehr Schwalmstadt
„Wer nicht bereit ist, etwas zu ändern, wird auch nichts ändern.“ (Richard Branson)
Seit rund 50 Jahren sind 13 Stadtteile und 13 Feuerwehr-Einsatzabteilungen mit dem gemeinsamen Namen Schwalmstadt verbunden. Zuletzt musste Feuerwehrfrau Jacqueline Weitzel öffentlich die Einigkeit innerhalb der Feuerwehrleute anmahnen.
Um Missverständnisse zu vermeiden: bei Einsätzen haben alle Feuerwehrleute ein gemeinsames Ziel: effektive Hilfe. In solchen Momenten bestehen zwischen den Feuerwehrleuten keine Differenzen. Doch wenn es um kleinere Belange geht, zeigen sich Animositäten. Einige Feuerwehrleute drehen die Bratwürste nach links, während andere sie demonstrativ nach rechts drehen – nur um keine Gemeinsamkeit aufkommen zu lassen. Die Realität ist oft noch entmutigender. Feuerwehren aus benachbarten Dörfern in Schwalmstadt würden nicht einmal ihre Würstchen auf denselben Grill legen. „Wie es aussieht, ist die Zeit anscheinend noch nicht reif dafür“, sagte der damalige Bürgermeister von Schwalmstadt, Stefan Pinhard, im März 2022 während einer Ortsbeiratssitzung in Trutzhain, als es um die beiden neuen Feuerwehrhäuser in Niedergrenzebach und Trutzhain ging.
Die Stimmungslage beim Nachwuchs ist jetzt schon anders. Hier wird die gemeinsame Zukunft der Feuerwehr Schwalmstadt lebendig, was die vielen Jugendwarte der Stadtteilfeuerwehren dem Nachwuchs auch vorleben. (wal)
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4 Kommentare
Das Problem ist nach wie vor, dass es einigen in der Feuerwehr mehr um das Ego statt um die eigentliche Sache geht. Bin selbst Feuerwehrmann und habe damals die Diskussion mit Niedergrenzebach und Trutzhain interessiert verfolgt. Es hätte ohne weiteres viele viele Vorteile sowohl für die Feuerwehren als auch für die Stadt gegeben. Allerdings wurde jegliche Diskussion sofort im Keim erstickt. Vorgeschobene Argumente wurden zwanghaft herbeigeredet wie die Hilfsfrist obwohl jedem klar war (das haben mir Feuerwehrleute aus beiden Ortsteilen ja selbst bestätigt) ohne weiteres auch eingehalten werden konnte. Das einzige was dagegen gesprochen hat waren einige Herrschaften die in ihrem altertümlichen Denken auf keinen Fall von ihrem Standpunkt abweichen. Dieses vergiftete Denken findet sich mittlerweile quer durch die Feuerwehren wieder. Dorf gegen Dorf, Treysa gegen Dorf, Ziegenhain gegen Dorf, Dörfer gegen die Städte und alle zusammen gegen Stützpunkt und Stadtverwaltung die gleichermaßen wieder zurückschießen. Probleme sollten offen kommuniziert werden ja, aber wennn man es pressewirksam anspricht sollte vielleicht auch mal eine Idee folgen WIE man dagegen angeht. Die alten Strukturen sollten dringend aufgebrochen werden.
Da stimme ich uneingeschränkt zu. Bin zwar erst in der Mitte meiner zwanziger aber bin seit den Bambinis dabei. Ich habe nicht das Gefühl es wäre schlimmer geworden aber es hält sich weiterhin so schlecht. Leider ist bei unseren älteren Kameraden vieles durch Streitigkeiten etc. teils auch etwas verbohrt. Die Jüngeren wollen aber auch aus, gerechtfertigten, Respekt nicht das offene Streitgespräch suchen. Nur so verfällt man eben in alte Muster und es wird wieder etwas verbaut. Daher würde ich mir wünschen, dass es mal zu einem ganz offenen Treffen mit Politik, Verwaltung, aktiven Kameraden und Vereinsmitgliedern kommt. Da greift alles ineinander und dann sollte man wirklich mal die Probleme alle auf den Tisch legen! Die Sachen wirklich offen ansprechen aber eben auch offen und ehrlich über die Zukunft reden. Wie stellt man sich eine Feuerwehr wirklich in Zukunft vor? Ist es unabhängig von Egos sinnvoll Einsatzabteilungen in jedem Dorf einzeln zu haben und diese auszurüsten? Wäre eine teilweise zusammengelegte Einsatzabteilung von manchen Stadtteilen mit umfangreicheren Gerätschaften/Ausrüstung nicht sinnvoller und das Steuergeld somit auch zielgerichteter eingesetzt? Wie sieht es mit einer interkommunalen Kleiderkammer aus wie es im Umkreis teils schon gibt? Vielleicht sollte man auch einen richtigen Übungsplan jährlich vorgeben um die Zusammenarbeit zu fördern. Es sollten generell finde ich einfach mal über alles in regelmäßigen Abständen offen gesprochen werden. Das ganze aber auch selbstverständlich immer offen und ehrlich. Die Kameraden und Kameradinnen sollten mitgenommen werden. Es handelt sich hierbei schließlich auch um Menschen die das alles ehrenamtlich machen. Es sollte keine Tabuthemen geben aber auch immer der jeweilige Respekt vor der Leistung der Menschen vorhanden sein.
Probleme gibts überall und warum man hier fast jeden 5. Artikel der FW widmet?? Aber vllt heist die Seite ja bald FW24!! Denn WMK News gibs hier auch immer seltener!!
Was haben die Probleme der FW Schwalmstadt in diesem Artikel der Jugendfeuerwehr zu suchen? Hier sollte es nur um die positive Jugendarbeit gehen. Es ist seit Jahrzehnten genügend bekannt dass nicht alle Stadtteile zusammen können und ein großer Stadtteil schon immer gegen die Dörfer geschossen hat.
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