Erstmeldung
WILLINGSHAUSEN-STEINA. Am Donnerstagmittag brach ein Feuer in einem Wohnhaus in Willingshausen-Steina aus. Rettungskräfte versorgten mehrere Bewohner, die möglicherweise Rauchgasvergiftungen erlitten hatten, medizinisch. Zum Glück wurde niemand schwer verletzt.
Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Vor Ort ergaben sich keine Anzeichen für eine Straftat. Es wird vermutet, dass ein technischer Defekt in einer seit vielen Jahren nicht mehr genutzten Sauna die Ursache sein könnte.
Das Feuer entstand im hinteren Teil des L-förmigen Gebäudes, indem sich früher eine Schreinerei befand. Als ein Bewohner im Inneren des Hauses gegen 14:20 Uhr eine Tür öffnete, schlugen ihm Flammen aus dem Bereich der Sauna entgegen, wie er berichtete. Aufgrund dieser Information alarmierte die Leitstelle sofort die Einsatzkräfte mit dem Hinweis auf einen Brand, bei dem Menschenleben in Gefahr sein könnten.
Kurz darauf war von außen eine große Rauchwolke über dem Gebäude sichtbar, die in Richtung Trutzhain zog. Der Einsatzleiter, Jan-Henrick Ebers (stellvertretender Gemeindebrandinspektor in Willingshausen), ließ zusätzliche Kräfte alarmieren und das Einsatzstichwort erhöhen, sodass schnell weitere Feuerwehrleute zur Verfügung standen. Vor Ort waren mehrere Einsatzabteilungen der Gemeinde Willingshausen, Kameraden aus Schwalmstadt-Niedergrenzebach, Trutzhain und Ziegenhain, sowie Feuerwehrleute mit einer zweiten Drehleiter und einem Löschfahrzeug aus Neukirchen. Außerdem waren Feuerwehrleute aus der Gemeinde Schrecksbach im Einsatz. An der Shell-Tankstelle in Ziegenhain wurde der Bereitstellungsplatz eingerichtet, an dem der Einsatzleitwagen 2 des Landkreises aus Homberg (Feuerwehr Homberg) und weitere Einsatzleitwagen umliegender Feuerwehren standen. Guxhagener Feuerwehrleute brachten einen zweiten „Erkunder“ mit, der die Schadstoffbelastung der Luft in der näheren Umgebung messen sollte. Ein weiterer Erkunder aus Schwalmstadt-Ziegenhain war in der Nähe der Brandstelle. Die Feuerwehr Schwalmstadt stellte zudem ein Fahrzeug mit Schläuchen und ein weiteres mit Atemschutzgeräten zur Verfügung. Für den Landkreis war Kreisbrandmeister Markus Böse aus Gilserberg vor Ort.
Am Beginn der Löschmaßnahmen waren zwei Trupps im Innenangriff, so Ebers. Als die Flammen dann nicht mehr zu einzudämmen waren und das Risiko zu hoch wurde, zogen sich die Atemschutztrupps zurück. Nachdem die Flammen aus einem Eternit-Dach geschlagen hatten, führte ein massiver Löschangriff mit Wasser aus mehreren Rohren und mithilfe der Drehleiter aus Schwalmstadt schnell zum Erfolg. Mehrere Trupps unter Atemschutz löschten dann die letzten Flammen und Glutnester im Inneren des Gebäudes. Durch geschicktes Setzen von Riegelstellungen konnten die Feuerwehrleute verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiteten, was wahrscheinlich dazu beitrug, das Wohnhaus vor weiterem Feuerschaden zu bewahren.
Das viele benötigte Wasser kam zunächst aus einer nahegelegenen Zisterne sowie Hydranten und später über eine lange Schlauchleitung aus der Schwalm.
Der genaue Umfang der Schäden, insbesondere durch Rauch, in den Wohnräumen ist noch unklar. Die Schadenshöhe ist bisher nicht geschätzt worden, wird aber voraussichtlich im niedrigen sechsstelligen Bereich liegen.
Während der Löscharbeiten war die Ortsdurchfahrt von Steina vollständig gesperrt. Einige Verkehrsteilnehmer ignorierten jedoch die Absperrung und fuhren bis zum Ortsschild von Steina, wo sie wenden mussten.
Neben der Feuerwehr waren mehrere Rettungsteams, ein Notarztteam sowie eine Streifenwagenbesatzung der Polizeistation Schwalmstadt vor Ort.
Insgesamt, so Ebers, waren rund 200 Feuerwehrleute im Einsatz.
Wir werden weiter berichten. (wal)