GUXHAGEN. Die Messgruppe der Feuerwehren Guxhagen/Körle hat kürzlich ein neues Fahrzeug übernommen. Der neue GABC-Erkunder (Hessen Erkunder) löst den Gerätewagen Strahlenspürtrupp Land Hessen (GW-StrSpTr) ab, der 1996 in den Dienst gestellt wurde, nicht mehr der Norm entspricht und altersbedingt durch den GABC-Erkunder Hessen mit zeitgemäßer Messtechnik ersetzt wird, wie Benjamin Busch von der Feuerwehr Guxhagen mitteilt.Der neue Hessen Erkunder verfügt über mehrere Messgeräte und Geräte zur Probeentnahme nach atomaren, biologischen und chemischen Unfällen. Die Ausstattung des Fahrzeuges entspricht in etwa der des GABC-Erkunders des Bundes.
Die Messungen werden via eines speziell entwickelten Messcontainers, der im Fahrzeug verbaut und durch Schlauchverbindungen an der Außenseite des Fahrzeuges mit Ansaugstellen verbunden ist, durchgeführt. Die Messung der Ionisierenden Strahlung erfolgt über eine im Messcontainer verbaute CBR-Sonde. Der Erkunder ist in die örtliche Gefahrenabwehr und in die überörtliche Arbeit im GABC-Zug des Schwalm-Eder-Kreises sowie im Katastrophenschutz des Landes Hessen eingebunden.
Die Arbeit der Messgruppe unterscheidet sich zum „normalen“ Feuerwehrdienst im Aufgabengebiet. Die Messgruppe bildet sich auf den Fachbereich GABC, im Speziellen auf die Bereiche A B C sowie deren Möglichkeiten Stoffe zu messen / nachzuweisen bzw. festzustellen, ständig weiter. Das Personal wird durch die Führungskräfte gezielt ausgewählt. „Kameraden, die Interesse bekunden, müssen eine „Probezeit“ von etwa einem Jahr in Kauf nehmen und sich in dieser Zeit beweisen“, so Busch. Ausbildungstechnisch sollten die Einsatzkräfte die Lehrgänge Truppmann, Truppführer (abgeschlossene TM2 Ausbildung), Atemschutz, CSA (Atemschutzgeräteträger 2) und GABC aufweisen. Unter der Leitung von Markus Günther und Malte Schubert verfügt die Messgruppe Guxhagen/Körle derzeit über acht ausgebildete Kameraden und vier in Ausbildung.
Die Ausbildungsdienste der Messgruppe finden im Wechsel in den Guxhagener Ortsteilen statt. Dort werden spezielle Szenarien ausgearbeitet, da das Üben im Fachbereich GABC sehr schwer zu realisieren ist. Dreimal im Jahr finden gemeinsame überörtliche Ausbildungen mit den Kameraden aus Schwalmstadt und Fritzlar sowie dem U-Dienst Melsungen statt.
Durchschnittlich werden die Erkunder zwischen vier und sechs Mal im Jahr zu Einsätzen alarmiert. Der bislang größte Einsatz war bei CTL in Homberg und ein „A“ Einsatz im alten Klinikum in Homberg. Dort wurde vor einigen Jahren ein Packstück mit Radioaktiver Kennzeichnung gefunden.
Der neue Hessen Erkunder ist im ehemaligen Feuerwehrhaus im Guxhagener Ortsteil Büchenwerra stationiert, da im Gerätehaus Guxhagen schlicht kein Platz mehr vorhanden ist. Im Schwalm-Eder-Kreis ist neben Guxhagen ein weiterer GABC-Erkunder vom Bund in Schwalmstadt-Treysa untergebracht.
Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 185.000 Euro, wovon 122.000 Euro auf die neue Messtechnik entfallen
Das Land Hessen hat den Katastrophenschutz in einer auch im Ländervergleich beispiellosen Kraftanstrengung im Rahmen der Ausstattungsoffensive mit modernsten Einsatzmitteln umfassend ausgestattet. Der Hessische Katastrophenschutz verfügt nunmehr über die umfassendste und modernste Ausstattung seiner Geschichte. (ubr)
Foto: Mitglieder der Messgruppe Guxhagen/Körle v.l.: GBI Markus Brandenstein, Marco Jutzi, Robin Stephan, Markus Günther u. Benni Busch ©Foto: Ulrich Brandenstein | nh24