Zweiter Platz für die GABC Messgruppe im Schwalm-Eder-Kreis
SCHWALMSTADT / NEU-ANSPACH. Aufgrund ihres herausragenden Engagements lädt die hessische Landesregierung einmal im Jahr besonders verdiente Einsatzkräfte zum „Tag des Ehrenamts“ in den Hessenpark in Neu-Anspach ein.
Während der Veranstaltung wurden unter anderem die Katastrophenschutzpreise verliehen, die in diesem Jahr unter anderen an die Feuerwehr Schwalmstadt-Dittershausen (5.000 EUR), und die GABC Messgruppe des Landkreises Schwalm-Eder (3.000 EUR) gingen. Ausgezeichnet wurden die Feuerwehrleute von Ministerpräsident Boris Rhein und Innenminister Peter Beuth.
Die Freiwillige Feuerwehr Schwalmstadt-Dittershausen hat ein Katastrophenschutzkonzept für das Szenario „Blackout während der Heizperiode“ (mehrtägiger flächendeckender Stromausfall) erarbeitet, welches im Schadensfall als Handlungshilfe durch Einsatzkräfte genutzt werden soll. Dabei geht das Konzept explizit auf die Steigerung der Resilienz der selbst betroffenen Einsatzkräfte ein. Hier wurden explizit ein Priorisierungskonzept für limitierte Ressourcen, sowie Kinder- und Angehörigennotbetreuung der Einsatzkräfte bedacht. Weiterhin wurden Einzelziele priorisiert und eine Übung durchgeführt.
Üben ohne Risiko
Dr. Michael Schwalm, Gruppenführer der GABC Messgruppe im Landkreis Schwalm-Eder-Kreis, hat ein kostengünstiges Gerät entwickelt, das für Schulungen in atomaren Gefahrensituationen verwendet werden kann. Mithilfe dieses Geräts können Strahlenquellen simuliert und realistische Übungen durchgeführt werden. Dr. Schwalm investierte während der Corona-Wintermonate mehrere Hundert Stunden in die Entwicklung dieses Übungsgeräts, das derzeit noch in einer kleinen Weinkiste untergebracht ist. Zukünftig ist geplant, dass die Funktionen des Geräts von einer Smartphone-App übernommen werden, die kostengünstig von Feuerwehren in Hessen genutzt werden kann. In der aktuellen Version des Geräts ist ein GPS-System integriert, das eine präzise Navigation ermöglicht. Auf dem Gerät werden virtuelle Standorte gespeichert, an denen sich Strahlenquellen befinden sollen. Das Simulationsgerät berechnet dann unter anderem die Strahlenbelastung, der Feuerwehrleute bei einem realen Einsatz ausgesetzt wären.
Hintergrund
Die GABC Messgruppe im Schwalm-Eder-Kreis setzt sich derzeit aus rund 27 Feuerwehrleuten zusammen. Die Gruppe wird von Dr. Michael Schwalm (Feuerwehr Schwalmstadt) und seinem Stellvertreter Markus Günther (Feuerwehr Guxhagen) geleitet. Beide Feuerwehren verfügen über spezialisierte Fahrzeuge, die mit umfangreicher Ausrüstung zur Erkennung und Analyse von atomaren und chemischen Kampfstoffen sowie toxischen Industriechemikalien ausgestattet sind. Darüber hinaus verfügt das Fahrzeug über ein Probeentnahmeset, mit dem die Besatzung radiologische, biologische und chemische Proben nehmen kann. (wal)
ANZEIGE
ANZEIGE