Ehrennadel des DRK für drei Mitglieder
SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Bekanntlich ergibt es 210, wenn man 70 mal drei rechnet, aber beim gemeinsamen Frühstück im neuen Verwaltungsgebäude des DRK Kreisverbandes Schwalm-Eder musste 210 durch 70 dividiert werden und das Ergebnis stellte dann drei Mitglieder des DRK dar, die 70 Jahre lang ehren- und teilweise auch hauptamtlich tätig waren.
Zum Frühstück und zur Ehrung hatte DRK Kreisgeschäftsführer Manfred Lau eingeladen und gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Angela King begrüßte er die drei Urgesteine, die neben einer Urkunde auch die Ehrennadel des DRK erhielten. In einer gemütlichen Runde wurde über alte Zeiten und Anekdoten, gemeinsame Erlebnisse und Neuigkeiten gesprochen.
Der „jüngste“ des Trios ist der im März 1938 geborene Hans Schmidt, gefolgt von Bodo Fäcke, der mit seinen 88 Jahren immer noch aktiv beim DRK mitwirkt und als Senior war der 90- jährige Bernhard Steinbrecher dabei.
Schmidt ging in Schlierbach zur Schule, wurde zum Landwirt ausgebildet und war nach seiner Umschulung zum Krankenpfleger 30 Jahre in einem Krankenhaus tätig. Schmidt: „Das war für Hans das Richtige, denn ich war und bin ein Mensch mit sozialen Werten.“ Seine Zeit beim DRK begann 1952 beim Jugendrotkreuz und er wurde danach aktives Mitglied bei der DRK Bereitschaft Zimmersrode, deren Vorsitzender er zehn Jahre lang war. Schmidt baute den Blutspendedienst in Zimmersrode und Jesberg auf und engagierte sich ab 2005 im Besuchsdienst beim DRK Seniorenzentrum Schwalmwiesen wo er die Senioren nicht nur regelmäßig besuchte, sondern sie auch bei Ausflügen begleitete. Neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim DRK war Hans Schmidt unter anderem auch bei der Feuerwehr Schlierbach, dem Posaunenchor SELK-Kirche, dem Gemischten Chor 1885 Schlierbach aktiv. Weiterhin war er Mitglied in mehreren anderen Vereinen und Verbänden. Schmidt: „Ich konnte Beruf und Freizeit zum Wohle des DRK gut kombinieren.“
Der Dipl. Verwaltungswirt Bodo Fäcke kam im Februar 1935 in Homberg zur Welt und war nach Volks-, Berufs- und Verwaltungsschule von 1957 bis zur Rente in Februar 2000 als Verwaltungsleiter beim Wasserverband Gruppenwasserwerk in der Kreisstadt tätig. Der Kontakt zum DRK, dem Fäcke seit April 1952 angehört, kam durch die Teilnahme an einem Ersthelferlehrgang zustande. Anlass dazu war eine „gute Tat“ als Pfadfinder. In der Bereitschaft Homberg war er neben der Tätigkeit als Schriftführer und Kassenwart auch als Bereitschaftsführer eingesetzt. Im DRK Kreisverband Schwalm-Eder nimmt Fäcke seit der Gründung vor 45 Jahren bis heute die Aufgabe als Schatzmeister wahr. Er spendete seit 1955 insgesamt 127-mal Blut, war zeitweise auch im Ortsverein Homberg als Schriftführer und Schatzmeister tätig und arbeitete seit 1954 im DRK Sanitätsdepot III mit, aus dem später die Hilfszugsabteilung V entstand. Fäcke ist seit 51 Jahren Mitglied der Homberger Liedertafel, gehört seit 1961 dem Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde an und war von 1983 bis 2007 Mitglied des Kirchenvorstandes der Evangelischen Kirchengemeinde Homberg. 1981 erhielt er das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes/Bundesverband, 15 Jahre später den Ehrenbrief des Landes Hessen. Eine besondere Auszeichnung erhielt Bodo Fäcke in 1999, als ihm die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde. Nach weiteren 16 Jahren kam die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes Hessen hinzu.
Bernhard Steinbrecher, der im Januar 1933 das Licht der Welt in Steina erblickte, absolvierte nach der Volksschule eine Lehre zum Schneidergesellen, war dann 12 Jahre in einer Weberei tätig, die sich unter seiner Leitung auf das Wiederherstellen von Schwälmer rotem Westenstoff spezialisiert hatte. Danach arbeitete er als Werkmeister in der Näherei der JVA in Ziegenhain, wo Camping-Liegen hergestellt wurden. Im Alter von 17 Jahren wurde er Mitglied beim DRK und war ehrenamtlich als Helfer, Zug- und Bereitschaftsführer eingesetzt. Hauptamtlich arbeitete Steinbrecher dann nach seiner Tätigkeit in der JVA genau 20 Jahre als Altenpfleger in dem DRK Seniorenzentrum Schwalmwiesen. Er war auch Inhaber einer Trachtenschneiderei, die er als Nebenerwerb gegründet hatte und für viele Musiker und Vereine Schwälmer Westen, Hemden und Hosen schneiderte. Dazu gehörten auch die Wildecker Herzbuben. Zu seinen Hobbies gehören neben der Trachtenschneiderei das Singen und auch das Schießen, denn er ist Mitglied im Gesang- und im Schützenverein. (pm/Rainer Zirzow/DRK Schwalm-Eder)