Stadtverordnete beschäftigen sich mit Themen der Bürgerliste
GUDENSBERG. Ein Antrag der Bürgerliste Gudensberg zielte auf die Ausweisung und Einrichtung eines Fried-Ruhewaldes im Stadtwald Gudensberg, Mader-Holz. Immer mehr Leute, so der Wortlaut des Antrages, entdecken in jüngster Zeit etwas Tröstliches in der Idee, in einem Wald, im Schatten eines Baumes ihre letzte Ruhe zu finden, um zu guter Letzt eins zu werden, mit der Natur.
Tatsächlich sei es ein schöner Gedanke, dass die Hinterbliebenen bei einem Waldspaziergang einen Abstecher zum Familienbaum unternehmen könnten, unter dessen Laubdach die verstorbenen Verwandten ruhen. Zwar erinnere an die geliebten Menschen kein Grabstein oder üppiger Blumenschmuck, dafür übernimmt ein kraftvoller, lebendiger Baum diese Aufgabe.
Selbst bestimmen wo und wie
Der lebendige Mensch bestimme selbst, wo und wie er erinnert werden möchte und wie sein Grab und dessen Umgebung aussehen sollen“. Immer mehr Fried- und Ruhewälder oder ähnliche Bestattungsorte entstünden, wodurch sich die Begräbniskultur wandelt. Auch Stichworte wie Wegzug der jüngeren Generationen und Grabpflege sprechen aus Sicht der Bürgerliste für eine Ruhewald. Die Ausweisung eines Fried- Udo Urwaldes solle vom Magistrat geprüft werden.
- Meinhard Leidheiser (BL) möchte sicherstellen, das mögliche Standorte und Kosten ermittelt werden.
- Verena Schellschack (FWG) pflichtete bei, alternative Bestattungen würde immer gefragter. Viele Bürger wünschen sich eine Ruheforst. Ortsvorstände und Kirchen sollten einbezogen werden.
Der Prüfauftrag zu Ort und Kosten wurde einstimmig angenommen.
Waldkindergarten erst bei Bedarf
Ebenfalls von der Bürgerliste kam eine Anfrage zur Umsetzung der Einrichtung eines Waldkindergartens in Gudensberg. Die Stadtverordnetenversammlung habe am 25.11.2021 im Investitionsprogramm 2021 – 2025 die Mittel zur Einrichtung eines Waldkindergarten in Höhe von 200.000 EUR zur Verfügung gestellt. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung sei umzusetzen. Daher fragt die Bürgerliste, warum dies noch nicht geschehen ist. Waldkindergärten gehörten zu den pädagogisch erfolgreichen Angeboten als Alternative zu traditionellen Einrichtungen. Die Natur sei ein vielfältiger Erfahrungsraum, den es Kindern noch mehr zugänglich zu machen gilt. Dies werde sogar in einem YouTube Video-Clip der SPD Stadtverordnetenfraktion inhaltlich bestätigt. Konzepte möglicher Betreiber lägen der Stadt Gudensberg zwischenzeitlich vor.
Bürgermeisterin Sina Best erklärte dazu, dass der Magistrat entschieden habe, die Investitionen zurückzustellen, bis Nachfrage nach weiteren Kindergartenplätzen besteht. Der finanzielle Aufwand sei zurzeit angesichts der Investitionen und Zuschüsse zu laufenden Kosten nicht zu rechtfertigen. (Rainer Sander)