CALDEN/GREBENSTEIN. Sämtliche Brückenbauwerke der zukünftigen Ortsumfahrung Calden (Landkreis Kassel) und der neuen Kreisstraße K 47 sind fertiggestellt. Jetzt haben die Erdarbeiten zum Streckenbau begonnen.
Bei einem Ortstermin machte sich Landrat Andreas Siebert gemeinsam mit der Ersten Beigeordneten von Calden, Susanne Ditzel, und dem Bürgermeister von Grebenstein, Danny Sutor, auf der Baustelle ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten. Siebert: „Ich freue mich, dass die Entlastung der Bürger von Calden und Burguffeln nun in greifbare Nähe rückt.“
Bis dahin gibt es ordentlich was zu tun. „Rund 13.500 LKW-Ladungen Boden werden die Bagger hier in den kommenden Monaten ausheben und an anderer Stelle auf der zukünftigen Strecke wieder einbauen,“ erläutert Volker Löwer, Dezernent für Planung und Bau bei Hessen Mobil in Nordhessen. „Das bedeutet, dass kein Bodenmaterial die Baustelle verlässt.“
Im ersten Teilabschnitt entstehen rund 6,6 Kilometer neue Straße. Zusätzlich werden rund 2,3 Kilometer Wirtschaftswege erneuert und neugebaut. Zur zukünftigen Drainage und Fahrbahnentwässerung werden 13.200 Meter Rohrleitungen verlegt und zwei von insgesamt vier Regenrückhaltebecken gebaut.
„Wenn die Arbeiten gut vorankommen, kann der nördliche Teil der B 7-Ortsumgehung sowie die komplette Kreisstraße als Querverbindung zur B 83 Ende 2022 für den Verkehr freigegeben werden“, kündigt Löwer an.
Im Anschluss beginnt der Streckenbau für den Südabschnitt der B 7-Umgehung. Südlich des Jungfernbachtal folgt die neue Trasse weitgehend dem Verlauf der alten B 7. Deshalb wird hier erst dann gebaut, wenn dieser Abschnitt der B 7 für den Verkehr gesperrt werden kann. Mit der neuen Trassenführung im Bereich der sogenannten Brandkurven wird dieser Unfallschwerpunkt beseitigt.
Als abschließender Teil der gesamten Ortsumfahrung wird die Landesstraße L 3214 aus Richtung Ehrsten auf dem Teilstück östlich des alten Flugplatzes verlegt. Die Landesstraße führt zukünftig am Ortsrand von Calden vorbei zum Flughafenkreisverkehr. Die aktuelle Kostenkalkulation für das Gesamtprojekt liegt bei rund 52 Millionen Euro. Davon trägt der Landkreis 11,6 Millionen Euro für die Verlegung der Kreisstraße 47. (pm)
Hintergrund:
Die Ortsumfahrung mit einer Gesamtlänge von rund fünf Kilometern beginnt am Kreisverkehr, an dem sich die Flughafenzufahrt befindet, nordwestlich von Calden, führt in einem Bogen nordöstlich um Calden herum und mündet schließlich südlich von Calden im Waldgebiet „Brandwald/Schäferberg“ wieder auf die Trasse der alten B 7.
Damit man von der neuen Ortsumgehung von Norden kommend in Richtung Calden-Ehrsten fahren kann, wird dort der Anschluss der Landesstraße L 3214 angepasst und eine direkte Verbindung an die Umgehung hergestellt. Das alte Teilstück der L 3214 wird von dem neuen Anschluss abgehängt, bietet aber in einem neuen Wendehammer eine Notüberfahrt für die Feuerwehr auf die L 3214.
Als weiterer Zubringer wird mit der neuen Kreisstraße K 47 die Verbindung von Burguffeln an die Ortsumgehung ermöglicht. Die K 47, neu verbindet so zukünftig die östlich verlaufende B 83 und die neue B 7. Damit wird auch die Ortslage Burguffeln vom Durchgangverkehr befreit. Die alte K 47 wird später zu einem Wirtschaftsweg abgestuft.