GIEßEN. Corona konnte die Beschäftigten vom Regierungspräsidium Gießen nicht ausbremsen, im Gegenteil. Zwar musste das Glühweinfest, zu dem Dr. Christoph Ullrich kurz vor Heiligabend nachmittags einlädt, diesmal ausfallen.
Dabei wird normalerweise auch für das Kinder-Palliativ-Team Mittelhessen des UKGM Gießen-Marburg gesammelt, für das sich der Regierungspräsident als Schirmherr engagiert. Gesammelt wurde trotzdem. Auf eigene Initiative setzt sich die RP-Beschäftigte Doris Klinder für die gute Sache ein und übergab vor Weihnachten bereits einen Scheck in Höhe von 2.430 Euro an Teamleiter Dr. Holger Hauch. Andererseits haben auch viele Kolleginnen und Kollegen vom RP Gießen weitere Spenden direkt auf das Konto überwiesen. Nach einem endgültigen Kassensturz gab es eine große Überraschung und nun eine weitere Scheckübergabe. Die RP-Belegschaft hat insgesamt 10.755 Euro zur Unterstützung schwer kranker Kinder und Jugendlicher in Mittelhessen gespendet.
„Das ist phantastisch, was durch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier zusammengekommen ist“, freut sich Dr. Holger Hauch bei der Spendenübergabe im kleinen Kreis mit RP Dr. Christoph Ullrich und Kinderkrankenschwester und pflegerischen Leitung des Teams, Beate Volbrecht. Erstmals haben sich in diesem Jahr auch externe Dienstleister beteiligt, die rund um die Erstaufnahmeeinrichtung Hessen tätig sind, für das das RP Gießen zuständig ist. Die Summe soll verwendet werden, um die Versorgung der schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Etwa 20.000 junge Patienten leben in Deutschland mit lebensverkürzenden Erkrankungen, bei denen es keine realistische Chance auf Heilung gibt. Das können Krebs- und Herzerkrankungen sein, aber auch neurologische, -muskuläre oder genetische Leiden.
„Gerade in einer ohnehin schwierigen und manchmal eben auch ausweglosen medizinischen Situation möchten die meisten Kinder und Jugendlichen am liebsten in ihrer gewohnten Umgebung sein“, sagt Dr. Hauch. Sie brauchen ihre Eltern um sich, Bruder oder Schwester, Kuscheltiere, Katze, Hund oder Meerschweinchen – ihr Zuhause eben: all das sorgt dafür, dass sich junge Patienten geborgen fühlen können.
„Ziel ist es, die Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten, das funktioniert am besten im normalen Alltag“, erläutert Holger Hauch. „Wir verstehen uns als Lebensbegleitung bis zum Schluss“, erklärt Dr. Hauch. Dahinter steht der Ansatz der spezialisierten ambulanten palliativen Versorgung, kurz SAPV genannt, der sich erst seit wenigen Jahren für junge Menschen etabliert hat. Durch das Kinder-Palliativteam Mittelhessen können sie Zuhause leben und die medizinische und pflegerische Versorgung kommt zu ihnen. Das Team Mittelhessen ist am Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin beim Uni-Klinikum Gießen-Marburg (UKGM) angesiedelt, ist rund um die Uhr erreichbar und besteht aus 2,5 Arztstellen und fünf Kinderkrankenschwestern. Unterstützt wird es vom Förderverein Palliativ Pro.
„Als Schirmherr unterstütze ich diese so wichtige Einrichtung mit ihrem unglaublich engagierten Team sehr gerne“, sagt Regierungspräsident Ullrich während der Übergabe. Er sei aber selbst überrascht von der Höhe der Spendensumme. „Eine solche Spendenbereitschaft, die kann nicht angewiesen werden, die entsteht durch Vertrauen und wächst dann bestenfalls immer weiter.“ Es mache ihn sehr stolz, dass sich der Gedanke so weitreichend bei den Kolleginnen und Kollegen im Regierungspräsidium verbreitet habe.
Das Bild: Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich (r.) übergibt stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen im kleinen Kreis den Spendenscheck in Höhe von 10.755 Euro an Kinderkrankenschwester Beate Volbrecht und Dr. Holger Hauch.
Stichwort: Kinder-Palliativ-Team Mittelhessen
Das Kinder-Palliativ-Team Mittelhessen des UKGM Gießen steht allen Kindern und Jugendlichen mit lebenszeitbegrenzenden Erkrankungen offen, die eine komplexe Versorgung im häuslichen Umfeld benötigen. Für seine jungen Patientinnen und Patienten legt das rund um die Uhr erreichbare Team aus Kinderärzten und -innen sowie spezialisierten Kinderkrankenschwestern jährlich rund 100.000 Kilometer zurück. Da nicht alle Aufgaben von den Krankenkassen refinanziert werden können, ist auch das Team in Mittelhessen auf Spenden angewiesen. Nähere Informationen sind auf der Internetseite https://palliativpro.de/ambulante-palliativ-teams/ambulantes-kinder-palliativ-team zu finden.
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