Positive Zwischenbilanz für Interkommunales Siedlungsmanagement Schwalm-Aue
WABERN. „Wir wollen die Krebbel und nicht den Donut“, auf diese einfache Formel brachte es Philipp Ruhstorfer vom Büro IPU aus Erfurt bei der Online-Vorstellung des Abschlussberichts zum Projekt Interkommunales Siedlungsmanagement Schwalm-Aue.
Das Projekt bildet den Auftakt für eine gemeinsame, interkommunal abgestimmte und strategische Beschäftigung mit den Herausforderungen des Siedlungsumbaus in der LEADER-Region Schwalm-Aue. Ziel ist es, die Ortskerne wieder attraktiver und lebendiger zu machen, sinnbildlich dafür steht die gefüllte Krebbel. Der Donut-Effekt mit leeren Ortskernen und vielen Neubaugebieten drum herum soll dagegen verhindert werden.
Das Projekt Interkommunales Siedlungsmanagement besteht aus mehreren Bausteinen. Grundlegend ist die Erhebung und Bewertung der Innenentwicklungspotentiale. Aktuell wurden 739 Baulücken und 289 Leerstände in der Schwalm-Aue erhoben. Im Rahmen einer sich anschließenden Eigentümerbefragung mit einer sehr guten Rücklaufquote von 47 % wurden wertvolle Erkenntnisse über zukünftige Siedlungspotentiale gewonnen. Aktuell ständen demnach 103 Objekte, leerstehende Immobilien und unbebaute Grundstücke, dem Markt zur Verfügung. Die meisten Eigentümer wünschen sich für Verkauf oder Nutzung Information und Unterstützung durch die Kommune. „Viele wissen nicht, welche Entwicklungsmöglichkeiten für ihre Immobilie bestehen,“ stellt der Architekt Johannes Biskamp fest, der die kostenlose Erstberatung für Eigentümer und Käufer von Bestandsimmobilien und Baulücken im Auftrag der LEADER-Region Schwalm-Aue durchführt. „Das Angebot einer unverbindlichen, architektonischen Erstberatung kann dabei helfen, Potentiale aufzuzeigen,“ ergänzt Biskamp. Diese Erstberatung wurde im Rahmen des Projektes aufgebaut.
Ein weiterer Unterstützungsbaustein ist die Vermarktungsplattform Immoscout24. Hier hat sich die LEADER-Region Schwalm-Aue zunächst für ein Jahr eingekauft und bietet Eigentümern mit Verkaufsabsichten aus der Region Schwalm-Aue an, ihre Immobilie oder unbebauten Grundstücke auf diese Plattform zu stellen. Sowohl die Vermittlung der Erstberatung als auch das Einpflegen der Verkaufsangebote auf Immoscout24 erfolgt durch die sogenannten Baulotsen. Das sind geschulte Verwaltungsmitarbeiter der beteiligten Kommunen, die Ansprechpartner sind für Themen rund ums Bauen und Wohnen. Alle Beteiligten sind mit den bisherigen Ergebnissen des Interkommunalen Siedlungsmanagements sehr zufrieden. „Es ist es ein hilfreiches Instrument für private Eigentümer und Kommunen hinsichtlich der künftigen Nutzung von Gebäuden oder unbebauten Grundstücken,“ ist Bürgermeiste Claus Steinmetz überzeugt. „Auch die Flächeninanspruchnahme für Neubaugebiete im Außenbereich wird hierdurch reduziert.“
Klar ist, Siedlungsmanagement ist ein langfristiger Prozess. Und so ist es Ziel aller beteiligten Kommunen, auch zukünftig beim Siedlungsmanagement an einem Strang zu ziehen. Unter anderem soll das gemeinsame Beratungs- und Unterstützungsangebot für Eigentümer und Kaufinteressenten leer stehender Gebäude und unbebauter Grundstücke im Ortskern weitergeführt werden.
Ansprechpartner Baulotsen der Schwalm-Aue
- Wabern, Frank Trautmann, Tel. 05683 5009-50
- Borken, Christoph Bachmann, Tel. 05682 808-154
- Neuental, Christina Groh, Tel. 06693 80386-18
- Schwalmstadt, Alexander Inden, Tel. 06691 207-164
- Willingshausen, Kirsten Rockensüß, Tel. 06691 9630-32
- Schrecksbach, Jan Hepper, Tel. 06698 9600-15
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