Das Altenzentrum Eben Ezer in Gudensberg © Archivfoto: Rainer Sander
Der Paritätische: Sofortmaßnahmen für Altenhilfe und Pflege erforderlich
FRANKFURT | GUDENSBERG. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hessen begrüßt die Verpflichtung und Klarstellung zur Testung in der Altenhilfe und Pflege aufgrund der Corona-Pandemie. Diese Testungen können die Einrichtungen jedoch nur mit externer personeller Unterstützung zuverlässig umsetzen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband fordert aktuell in einem Brandbrief an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dazu Mitarbeitende des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherungen (MDK) oder Bundeswehrangehörige heranzuziehen.
Walter Berle (Gudensberg): Regelmäßige Corona-Tests sind notwendig aber kaum zu schultern
„Die neu beschlossene verpflichtende Testung für Pflegepersonal und die ebenfalls dringend notwendige Testung für Besucher können die Einrichtungen nicht allein schultern“, sagt Walter Berle, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Paritätischen Hessen und Sprecher der Fachgruppe stationäre Altenhilfe. Insbesondere in der bevorstehenden Weihnachtszeit, wenn viele Besuche von Angehörigen anstehen, drohen zusätzliche Tests die Beschäftigten endgültig zu überfordern.
Der Paritätische Hessen appelliert an die Landesregierung, eine Kampagne zu starten, um Menschen mit medizinischer oder pflegerischer Kompetenz aus anderen Bereichen als Unterstützung anzusprechen, etwa Ärzte und Pflegekräfte, die im Ruhestand sind oder derzeit in anderen Berufen arbeiten. Dabei muss gesetzlich geregelt sein, dass Arbeitgeber ihre Beschäftigten auch für diese Aufgabe freistellen müssen.
Testung überschreitet nach neun Monaten Pandemie die Belastungsgrenze
„Auch ohne diese zusätzliche Aufgabe der regelmäßigen Testung ist die Belastungsgrenze der Mitarbeitenden in der Altenhilfe und Pflege nach neun Monaten Pandemie schon deutlich überschritten. Wenn der Infektionsschutz der vulnerablen Gruppen durch Tests als eines der obersten Ziele weiter gestärkt werden soll, geht dies nur mit Hilfe von außen“, sagt Dr. Yasmin Alinaghi, Landesgeschäftsführerin des Paritätischen Hessen. (pm | rs)