Bankmitarbeiterin verhindert Geldübergabe
SPANGENBERG/SCHWALMSTADT/FELSBERG. Wie die Polizei in Homberg berichtet, waren am Montag vermehrt Betrüger am Werk, die versuchten durch den „Enkeltrick“ und als „Falsche Polizeibeamte“ Senioren um ihre Ersparnisse zu erleichtern. In einem Fall wurde ein fünfstelliger Bargeldbetrag übergeben.
In einem weiteren Fall konnte durch eine aufmerksame Bankmitarbeiterin eine Auszahlung und anschließende Geldübergabe verhindert werden.
Am Montag um 13:50 Uhr erhielt eine 88-Jährige Spangenbergerin einen Anruf von einem angeblichen Enkel, welcher sich momentan in Kassel aufhalten würde. Er habe angeblich gerade ein Auto ersteigert und benötige dafür Bargeld. Im dem längeren Gespräch hatte er schon erfragt, ob sich Wertgegenstände im Haus befinden würden. Als die hinzugekommene Tochter der Seniorin das Gespräch übernahm, wurde es von dem angeblichen Enkel schnell beendet. Bargeld wurde nicht übergeben.
Einen fünfstelligen Bargeldbetrag erbeutete ein angeblicher Neffe bei einer 93-jährigen Spangenbergerin. Er hatte die Seniorin mehrmals angerufen und bedrängt, um Bargeld für einen Autokauf zu erhalten. Schließlich übergab sie den erbetenen fünfstelligen Bargeldbetrag am Abend um kurz vor 19:00 Uhr an einen unbekannten jungen Mann, der mit einem Anorak mit einer fellbesetzten Kapuze bekleidet war.
Ein weiterer Betrugsfall in Felsberg konnte von einer aufmerksamen Bankmitarbeiterin in Gensungen verhindert werden. In der Bank wollte ein 86-jähriger Felsberger einen fünfstelligen Bargeldbetrag von seinem Konto abheben. Da dies der Mitarbeiterin ungewöhnlich vorkam, verweigerte sie die Auszahlung und schickte den Senior wieder nach Haus. Anschließend informierte sie den Sohn des Seniors.
Am Montagabend meldeten sich noch mehrere Anrufer bei der Polizeistation in Schwalmstadt, dass sie Anrufe von angeblichen Polizisten erhalten haben. Die angeblichen Polizisten schilderten den angerufenen Senioren, dass es in ihrer Wohnortnähe eine Festnahme von Einbrechern gegeben habe. Anschließend fragten die angeblichen Polzisten die Angerufenen, ob sie Wertgegenstände zuhause haben. Bei den meisten Angerufenen hätte sich der Anrufer als Kriminalhauptkommissar Weber ausgegeben. Alle angerufenen Senioren sind nicht weiter auf das Gespräch eingegangen und haben schnell aufgelegt.
Tipps der Polizei gegen falsche Polizeibeamte
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Sprechen Sie mit Angehörigen, die Opfer werden könnten, über diese Betrugsmaschen.
- Die Polizei erfragt am Telefon keine Details zu Kontodaten oder Wertgegenständen im Haus.
- Informieren Sie sofort die Polizei über die 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
- Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Beenden Sie das Gespräch mit dem Anrufer unbedingt zuvor.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis. – Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.
Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Homberg unter Tel.: 05681-7740. (ots/beg)