
Viel Musik und viel Publikum beim Dämmerschoppen © Foto: Rainer Sander
Musik mit Atmosphäre in Baunatal-Großenritte
BAUNATAL. Wenn Hunderte Menschen in Großenritte abends zusammensitzen, Musik hören, Bratwürstchen essen und Bier – oder etwas anderes – trinken, dann ist Dämmerschoppen.
Zum Dämmerschoppen gehen in Großenritte auch diejenigen, denen das Stadtfest zu laut oder die Kirmes zu ausgelassen ist. Hier treffen sich Nachbarn, Bekannte, Freunde und Familien zum Schnuddeln, wie Bürgermeisterin Silke Engler es bei der Begrüßung sagte. Man kann sich dem Flair der Veranstaltung kaum entziehen und das liegt sicher vordergründig an der Musik des Musikzug Großenritte, aber auch an der geselligen Atmosphäre und dem – fast immer – guten Wetter. Nur einmal in 25 Jahren, nämlich 2009, ist der Dämmerschoppen ins Wasser gefallen.
1994 eigentlich nur öffentliche Probe
Am 1. Juli 1994 fand der Dämmerschoppen unter der Leitung von Dr. Karsten Heyner zum ersten Mal statt. Und seitdem ist er Publikumsmagnet und Erfolgsgeschichte. Dabei war die Veranstaltung eigentlich „nur“ als öffentliche und zugleich letzte Probe vor den Sommerferien vorgesehen und um den Dorfplatz Großenritte mit Blasmusik zu beleben. Das Publikum hat anders angestimmt und aus der Probe einen festen Bestandteil des Baunataler Kulturkalenders gemacht.
Die Dirigenten Andreas Alschinger, Karsten Bachmann und seit 2006 Peter Cloos, setzten die Tradition fort. Inzwischen spielen drei Orchester beim Dämmerschoppen. Seit 2010 ist auch das GSV-Jugendorchester, der Nachwuchs des Musikzuges, unter der Leitung von Nils Heine dabei. Seit 2015 kommen die „Senioren-Spielleute“ aus der ganzen Region mit Orchesterleiter Otto Schmidt in Großenritte zusammen. Diesmal kamen die rüstigen und musikbegeisterten Senioren nicht nur aus Baunatal, sondern auch aus Wellerode, Hof, Elgershausen und Oberzwehren.
Zum ersten Mal auf dem Festplatz statt auf dem Dorfplatz
Zum Auftakt spielten die Jugendlichen poppiges und rockiges, bevor die Senioren mit Blas- und Volksmusik-Klassikern vor allem die Älteren im Publikum erfreuten. Der Musikzug spielte dann seine ganze Bandbreite von den Egerländern bis zu modernen Weisen und Rhythmen.
Längst ist die Dorfgemeinschaft beim Dämmerschoppen aktiv. So sorgen die Großenritter Kirmesburschen seit 2011 für die Bewirtung der vielen Gäste und die Feuerwehr stellt seit diesem Jahr die Sitzgarnituren.
Zum ersten Mal fand der Dämmerschoppen am Freitagabend nicht vor den Ferien statt, denn da war Stadtfest, und auch nicht mehr auf dem Dorfplatz. Auf dem Festplatz „Alte Schule“ befindet sich eine Infrastruktur mit öffentlicher Toilettenanlage, was den Ausschlag für die Verlegung gegeben hat. (rs)