Aufsichtsrat macht Weg zur Mobilitätswende frei
KASSEL. Die KVG erneuert ihre Busflotte und plant die Neubeschaffung von zwölf Elektrobussen. Zugleich wird die für den Betrieb notwendige Infrastruktur mit Ladestationen aufgebaut.
Außerdem wird die Kasseler Verkehrsgesellschaft 31 moderne Dieselbusse der neuesten Norm Euro VI mit extrem geringem Schadstoffausstoß beschaffen. Der Aufsichtsrat der KVG hat beschlossen, dass sich die KVG auf entsprechende Förderprogramme des Bundes und des Landes Hessen bewirbt. Die ersten neuen Diesel-Busse sollen Anfang 2021 ihren Betrieb aufnehmen, für die Elektrobusse ist das Jahr 2022 geplant. Damit steige der Anteil der emissionsfrei fahrenden Elektrofahrzeuge der KVG noch einmal an, schließlich verkehren die Straßenbahnen der KVG auch mit sauberem Naturstrom der Städtischen Werke.
Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle, Aufsichtsratsvorsitzender der KVG, freut sich über die Entscheidung: „Wenn wir die klimapolitischen Ziele erreichen möchten, geht kein Weg an E-Mobilität vorbei. Sie ist wichtig für die Umwelt und der richtige Weg. Eines unserer strategischen Ziele ist es, die Mobilitätswende in Kassel zu gestalten. Um einen langfristigen Systemwechsel mit Augenmaß vorzubereiten, ist es deshalb richtig, dass die KVG bei ihrem Erneuerungsprogramm auch Elektrobusse beschafft.“ Seit 2015 erneuert die KVG ihre komplette Busflotte, da die durchschnittliche Betriebsdauer eines Busses bei rund zwölf Jahren liegt und ein Großteil des Fuhrparks in den kommenden Jahren dieses Alter erreicht. Aktuell fahren im KVG-Netz 80 Busse, 78 Trams und acht Beiwagen. Besonders vorbildlich sei, betonte Oberbürgermeister Geselle, dass die KVG auch auf Ökostrom des Schwesterunternehmens, der Städtische Werke AG, setze.
KVG-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Maxelon erläutert die Idee: „Aus betrieblichen Gründen können wir nur schrittweise auf E-Mobilität umstellen. So ist die Reichweite der verfügbaren Fahrzeuge noch immer relativ gering, aber inzwischen ausreichend. Erfreulicherweise haben Bund und Land attraktive Förderprogramme für die notwendigen Investitionen aufgelegt.“ Für eine mögliche Förderung erarbeite die KVG gerade eine Projektskizze zur Beschaffung der Elektrobusse. Ob es gelingt, eine Förderzusage zu erhalten, wird sich gegen Ende 2019 entscheiden. Maxelon zeigte sich zuversichtlich, in dem Förderprogramm zum Zuge zu kommen, da die KVG bereits einige wesentliche Voraussetzungen erfülle.
Bei den Investitionen müsse aber nicht nur die Anschaffung der Fahrzeuge betrachtet werden. Vielmehr müsse auch in die notwendige Ladeinfrastruktur investiert, die Werkstattausstattung angepasst, die Lagerhaltung erweitert und das Personal geschult werden. „Aber das ist eine Investition in die Zukunft und eine Investition für unsere Kunden. Denn wir sichern langfristig nicht nur den Bestand des ÖPNV, sondern vor allem die hohe Qualität, die wir in Kassel und Nordhessen unseren Fahrgästen bieten“, so KVG-Vorstand Dr. Thorsten Ebert.
Die Entwicklung der Elektromobilität sei heute vor allem vom Individualverkehr, also vom Auto getrieben. Und derzeit könnten Innovationsschübe in immer kürzeren Abständen beobachtet werden. Auch andere Antriebstechnologien wie Brennstoffzellen würden sich ständig weiterentwickeln. Doch alle Zeichen stünden auf Elektromobilität. „Wir freuen uns, dass die KVG zukünftig auf E-Busse setzen wird und in ihr Angebot integriert. Aber wir werden auch die weitere Entwicklung anderer Techniken und neuer Mobilitätsangebote verfolgen“, erklärt Verkehrsdezernent Dirk Stochla das Vorgehen. (pm)
Das Bild: Elektrobusse sind die Zukunft, davon sind die KVG und ihr Aufsichtsrat überzeugt. Daher hat das Aufsichtsgremium den Weg frei zur schrittweisen Umstellung gemacht. Das Bild zeigt einen E-Bus vor der Löwenburg, den die KVG auf Praxistauglichkeit getestet hatte.
10 Kommentare
die ganze e mobilität mit fahrzeugen die eine batterie besitzen ist absoluter quatsch und schont weder die umwelt noch sonstwas.
die zukunft liegt im wasserstoffantrieb und diese zukunft verschlafen die deutschen fahrzeughersteller gerade.
Ein. weiterer Vorteil dieser aus Bioabfällen erzeugten Energie: Ereignisse wie z. B. durch Stürme mit den dann anfallenden Holzmengen, die man jetzt auch noch unter zusätzlichem Energieeinsatz einlagert, weil die Preise fallen, könnte man direkt verwenden und dem Borkenkäfer zusätzlich Lebensraum entziehen.
Nur ein Artikel aus der HNA. Wenn man dort online oder bei Google sucht, findet man mit: „Hessen Forst Borkenkäfer“ genug Infos.
https://www.hna.de/lokales/melsungen/melsungen-ort45520/pilotprojekt-konservierung-soll-holz-vor-borkenkaefern-schuetzen-11816774.html
„schließlich verkehren die Straßenbahnen der KVG auch mit sauberem Naturstrom der Städtischen Werke.“
„dass die KVG auch auf Ökostrom des Schwesterunternehmens, der Städtische Werke AG, setze.“
Wie viel Prozent des Öko- oder Naturstroms ( Was ist „Naturstrom?“ ) kaufen die Stadtwerke Kassel als Zertifikate ein?
„Viele Ökostromanbieter arbeiten bei ihren Angeboten mit Zertifikaten. Darin wird lediglich garantiert, dass der verkaufte Ökostrom an irgendeiner Stelle in Europa auch ökologisch erzeugt wird. Neben dem in Deutschland per Gesetz geförderten Ökostromanteil (EEG), handelt es sich dann meist nur um den Nachweis, dass die entsprechende Strommenge mit bestehenden Wasserkraftwerken in Norwegen produziert wird.
Einen besonders positiven Klimaeffekt haben diese Tarife jedoch nicht. Das bestätigt auch Innogy-Sprecher Schultebraucks der DW. Neue zusätzliche Ökostromanlagen werden mit solchen Tarifen deshalb nicht gebaut und gefördert. Auch laufen bei diesen Tarifen die Kohlekraftwerke in Deutschland ungebremst weiter.“
https://www.dw.com/de/weg-von-der-braunkohle-doch-wie-grün-ist-dein-ökostrom/a-45894278
Sollte der Strom ( was vermutlich nicht der Fall ist ) von dort bis nach Kassel geliefert werden: Wie viel Prozent sind dann Leitungsverluste?
Wenn der Strom nicht von dort kommt, oder kommt er dann ?
Für mich ist das alles nur eine gigantische aufgebauschte Werbeblase bei dem die Verbraucher glauben, sie würden etwas für die Umwelt tun.
DAS wird wohl die bessere Alternative sein:
https://www.handelszeitung.ch/invest/stocksDIGITAL/neues-milliardengeschaeft-sprit-aus-stroh-1325333
Spiegel Print oder online kostenpflichtig 29. März 2019 „Warum das Erdgasauto besser ist als das E-Mobil“
Sehr interessant, weil man hier klar Lobbyarbeit erkennt – zum Nachteil des vermutlich Besseren.
Schon 2017 konnte man lesen: https://www.spiegel.de/spiegel/volkswagen-setzt-auf-stroh-als-auto-treibstoff-a-1158079.html
Frage: Wieviel Fahrzeuge von VW fahren inzwischen mit diesem Kraftstoff? Keine. Man hat das Projekt wohl aufgegeben.
Interessant: Ausgerechnet die USA subventionieren den Bau von Anlagen, die diesen Kraftstoff produzieren.
Alle reden von Strom: Wie sieht denn die Gesamtbilanz eines Fahrzeuges mit diesem Antrieb aus?
Wenn man wirklich mehr auf Strom setzt, der Klimaneutral sein soll. Warum ist er dann so teuer?
Die Bürger haben einfach nicht das Geld sich diesen schon fast Luxus zu nennenden Strom zu leisten.
Was man macht: Man hebt einfach die Normaltarife an und schon ist der Bürger wieder der Dumme.
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