Gudensberg-Obervorschütz ist Standort für LF 10 KatS
GUDENSBERG-OBERVORSCHÜTZ. Fast 35 Jahre hat das alte Löschfahrzeug (LF 16 TS) für den Katastrophenschutz Obervorschütz durchgehalten. Jetzt leistet es in der ukrainischen Partnerstadt Schtschyrez noch immer Dienste, so Wehrführer Sebastian Hempel bei der Inbetriebnahme des neuen Löschfahrzeugs LF 10 KatS.
Der neue Mercedes Benz Atego 1323 mit Aufbau der Firma Ziegler hat permanenten Allradantrieb, neun Sitzplätze in einer Z-Cab Sicherheitskabine, einen schadstoffarmen Euro IV-Motor mit 231 PS und ist mit einer Pumpe ausgestattet, die 2000 Liter Löschwasser in der Minute pumpen kann. 1200 Liter Wasser sind an Bord. Zur Ausrüstung gehören unter anderem zwei Halogenscheinwerfer mit je 1000 Watt, ein Hochleistungslüfter, eine Waldbrandausstattung und ein Stromgenerator.
Katrin Möbus: „das Biest ist auch Motivationsschub“
Die stellvertretende Stadtbrandinspektorin Katrin Möbus sieht mit dem neuen Fahrzeug, das die Kameraden in Obervorschütz respektvoll das „Biest“ nennen, auch einen Motivationsschub verbunden. Aus einem Landesbeschaffungsprogramm konnte das neue Fahrzeug angeschafft werden. Der Eigenanteil für die Stadt Gudensberg beträgt 89.000 Euro, mit der Ausstattung hat die Stadt, so Erster Stadtrat Walter Berle, 130.000 Euro ausgegeben. Frau Möbus freute sich, dass einige Kameraden aus Obervorschütz den Führerschein für das Fahrzeug erworben haben. Trotz Zuschuss müssen sie einen Eigenanteil dafür leisten.
Der Stellvertretende Kreisbrandinspektor Michael von Bredow wies darauf hin, dass der neue nicht nur ein tolles rotes Auto ist. Es ist im Einsatz für die Sicherheit der Bürger in Gudensberg, aber auch gleichzeitig Teil des landesweiten Katastrophenschutzes. Seit Abschaffung der Wehrpflicht ist der Katastrophenschutz Ländersache und das neue Fahrzeug Teil des neuen Konzeptes. Wichtig ist für ihn, dass in der Freiwilligen Feuerwehr Nachbarn für Nachbarn ehrenamtlich Hilfe leisten.
Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr
Pfarrer Herbert Fuest, eigentlich angefragt, um das neue Fahrzeug zu segnen, konnte als evangelischer Geistlicher diesem Wunsch zwar nicht nachkommen, verwies aber auf den Spruch an der Hauswand des Feuerwehrhauses in Obervorschütz: Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr. „Ihr fragt nicht, wem ihr helft, Ihr tut es“, so Pfarrer Fuest und „das ist der christliche Grundsatz der Nächstenliebe. Damit werden Feuerwehrleute zu Boten Gottes, die gesegnet sind und zum Segen für andere werden.“ Fürs Auto gab es symbolisch einen Engel.
Sebastian Hempel und Walter Berle erinnerten jeweils noch einmal an das alte Fahrzeug, das seinen größten Einsatz 2002 beim Hochwassereinsatz in Dresden hatte. Drei Feuerwehrkameraden haben das noch einsatzfähig hergerichtete Fahrzeug vergangenes Jahr nach Schtschyrez gebracht und kamen dort in eine Welt, die 30-50 Jahre zurück zu liegen scheint. Den symbolischen Riesen-Schlüssel für das neue Fahrzeug bekam zunächst der Ortsvorsteher Klaus-Dieter Otto und dann die Feuerwehr.
Spektakuläre Präsentation mit Übung
Mit einer Übung konnte die Feuerwehr in Obervorschütz das neue LF 10, das spektakulär mit künstlichem Nebel und Blaulicht aus der Garage gefahren wurde, sofort publikumswirksam testen. Dargestellt wurde ein Unfall mit zwei PKW, bei dem ein Menschenleben gerettet und ein Fahrzeug gelöscht werden konnte. Die Jugendfeuerwehr präsentierte sich mit Spielen und Löschübungen. Zum Feuerwehrfest gab es leckere Kuchen, Würstchen vom Grill und kühle Getränke, passend zum sonnigen und warmen Samstagnachmittag. (rs)
1 Kommentar
Das ist zwar ein LF 20Kats
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