STADTALLENDORF-HATZBACH. Am Donnerstag, den 10. Mai 2018 (Christi Himmelfahrt), richten die Wanderfreunde Hatzbachtal im Stadtallendorfer Stadtteil Hatzbach die Internationale Hatzbachtalwanderung auf den Spuren von mittelalterlichen Hüttenleuten, Schmieden und Köhlern aus.
Die Hatzbachtalwanderung ist ein Wandertag für die biologische Vielfalt im Rahmen einer Aktion des Bundesamtes für Naturschutz und eine Veranstaltung der Initiative TreffpunktWALD. Besonderen Wert wird auf die Qualität der Wanderstrecken gelegt. Im Vordergrund steht das Naturerlebnis. Das noch frische Grün in den Wäldern, blühende Bäume, Wiesen und Rapsfelder machen die Hatzbachtalwanderung besonders reizvoll.
Die Wanderstrecken führen überwiegend durch Wald, denn nirgends kann man die Natur besser erleben als im Wald. Die Hatzbachtalwanderung ist aber nicht nur ein Naturerlebnis, sondern gibt dem interessierten Wanderer Einblicke in die historische Köhlerei. Viele Berg-, Flur- und Forstortsnamen um Hatzbach wie Köhlersberg, Kohlberg, Kohlkopf, Kohlkaute, Kohlplatte und Kohlgehege weisen darauf hin, dass es dort nicht immer so idyllisch war wie heute. Die Ortsnamen zeugen davon, dass hier im Mittelalter die Meiler der Köhler rauchten, die dort Holzkohle produzierten.
Im Mittelalter war die Holzkohle der einzige dem Menschen bekannte Energieträger, der Temperaturen bis 1200 Grad Celsius erzeugen konnte, um Eisenerze verhütten und das gewonnene Metall verarbeiten zu können. Die Holzkohle wurde von den Köhlern zuerst in Gruben- und später in Erdmeilern hergestellt. Das Verkohlen von Holz erforderte harte Arbeit, Entbehrungen, Umsicht und viel Erfahrungen. In früheren Zeiten führten Köhler ein karges, einsames Leben. Sie lebten stets in der Nähe des Meilers in einer Köhlerhütte. Auf dem Ledersberg westlich des Dorfes befinden sich Brauneisenerzlager. Bei Untersuchungen in den 1920er Jahren wurde festgestellt, dass die Felder dort kohlschwarz waren von Trümmern von Eisenschlacke. Dort befanden sich früher primitive Rennöfen, in denen das hier abgebaute Brauneisenerz verhüttet wurde.
Die Wanderstrecken der Hatzbachtalwanderung führt auf den Spuren mittelalterlicher Holzkohlegewinnung, zum früheren Standort einer mittelalterlichen Waldschmiede und an die Stellen früherer Eisenerzverhüttung. Hinweistafeln geben am Wandertag Auskunft über die Stätten und Techniken der mittelalterlichen Köhlerei und der mittelalterlichen Eisengewinnung und -verarbeitung bei Hatzbach. Die perfekte Wegmarkierung ermöglicht ein Wandern ohne Suchen.
Es werden Wanderstrecken von 6, 12 und 20 km Länge angeboten. Auf den Wanderstrecken werden insgesamt drei Pausenstellen eingerichtet, an denen der Wanderer Getränke und einen Imbiss erwerben kann. Am Zielpunkt im Bürgerhaus Hatzbach werden Speisen und Getränke zu günstigen Preisen angeboten.
Los geht es ab 7 Uhr beim Bürgerhaus Hatzbach. Bis 13.00 Uhr können die Wanderer bei der Hatzbachtalwanderung starten. Zielschluss ist um 17.00 Uhr. Die Internationale Hatzbachtalwanderung wird sowohl für das Internationale Volkssportabzeichen als auch für das Europa-Volkssportabzeichen gewertet. Weitere Informationen mit Karten der Wanderstrecken gibt es im Internet auf der Seite www.wanderfreundehatzbachtal.de. (pm)