WITZENHAUSEN. Es ist ein altes Rittergeschlecht und noch immer ist Schloss Berlepsch, hoch über dem Werratal, im Besitz der Familie von Berlepsch.
Zum schönsten Schloss in Hessen haben die Hörer des Hessischen Rundfunks das historische Gemäuer aus dem späten Mittelalter im Jahr 2011 gekürt und am vergangenen Wochenende strömten Tausende den Berg hinauf. Zum Ritterturney hatten derer von Berlepsch nicht nur andere Rittersleute, sondern auch das „Volk von Berlepsch“ eingeladen.
Das Schloss und eine große Wiese unterhalb verwandelten sich in ein mittelalterliches Lager. Überall standen Zelte, brannten Feuer, wurde mittelalterliches Handwerk ausgeübt, die Pferde hergerichtet und mittelalterliche Gewänder getragen. Auch die Sprache verändert sich, wenn das Mittelalter zurückkehrt. Unter reichlich „Handgeklapper“ traten die Ritter zu Pferde gegeneinander an. Am Samstag ging es um Geschicklichkeit, wenn Ringe aufgespießt und Helme vom Pfahl geschlagen werden mussten.
Wann der Pokal für den siegreichen Ritter
Fabian von Berlepsch ist zusammen mit seiner Frau Daniela für den Tourismus auf Schloss Berlepsch zuständig und sorgt dafür, dass immer wieder neue Ideen vom Grusel-Dinner über Sinfonie-Konzerte bis zu mittelalterlichen Events, Gäste anlocken. Am vergangenen Wochenende nun fanden zum ersten Mal die Ritterspiele statt und Familienoberhaupt Hans-Sittich Graf von Berlepsch hatte eigens dafür einen Wandererpokal mit einem Ritter-Motiv aus dem Schloss gestiftet.
Höhepunkt war am Sonntagnachmittag das Lanzenstechen, genannt Tjost. Dabei reiten die Ritter mit langen Lanzen aufeinander zu und versuchen den Schild des Kontrahenten zu treffen. Das weiche Holz splittert beim Kontakt auf, so dass Treffer leicht erkannt werden. Sieger des ersten Ritterturniers auf Schloss Berlepsch wurde nach zwei Tagen und unter Beobachtung des hessischen Rundfunks, Karlo Grabenau, alias Gyso von Ebersberg, der für die Ritterschaft Berlepsch an den Start geht. (rs)