Die Rodgau Monotones - Peter Osterwold und Kerstin Pfau in Willingshausen © Foto: Rainer Sander
Rodgau Monotones in der Antreff-Arena
WILLINGSHAUSEN. Die Welt kennt Willingshausen. BJH, Ray Wilson und Chris Norman haben die Bretterbude Antreffhalle schon gerockt. Nun also die Rodgau Monotones als (un)logische Konsequenz? Peter Osterwold und Kerstin Pfau (Gesang), Ali Neander und Ralf Plaueln (Gitarren), Joky Becker (Bass), Martin Kessler (Drums) und Matti Dörsam (Bass) haben das Malerdorf besucht.
Wenn die, die babbele zu denen kommen, die schwatze oder wie ich schmuddele, dann ist naturgemäß der lokale Patriotengeist hellwach. Den Rodgau Monotones ist es über viele Jahre – oder Jahrzehnte – aber immer wieder gelungen, mit Musik den sprachlichen und kulturellen Grüne Soße- oder Handkäs und Ahle Worscht-Äquator zu überwinden. Da eint das Wir-Gefühl Nord- und Südhessen im Off-Beat.
100 Fässer und 100 Parkplätze
In der Schwalm ist sowieso alles anders! „100 Fässer grüne Soße“? Zwischen Frankurter Grie Soß, Mittelhessischer Groine Suß und Kasseler Griene Sose ist Schwälmer Platz für Stracke! Auch bei diesem Lied singen 500 in Willingshausen mit, wie zuvor schon bei „Ei gude wie?“ Also kein Verrat an heimischer Kultur.
Es gibt ohnehin so vieles, das eint und vereint. Wir kennen alle einen „Freund Harvey“, der kommentiert und vor allem den „Bullermann“, der kontrolliert. Apropos: Die Antreffhalle fasst zwar knapp 1000 nette Menschen (unbestuhlt), hat aber gefühlt nur für 100 von ihnen Parkplätze. Die Dorf- und großgemeindliche Gemeinschaft hat zusammengehalten und die Feuerwehr für Ordnung auf den Weidewiesen unterhalb der Halle gesorgt. Damit kein Bullermann kontrollieren muss. Auch als das Catering ausfiel, hat sich Hilfe im Dorf gefunden. Für Ton und Licht hat Ingmar Klippert gesorgt.
Mit Erbarmen in die Hölle
Man kann Schiffe versenken in Bad oder den Helden daheim und im Betrieb geben („Der kleine Pirat“). Aber wie man sich fühlt als Zuschauer im eigenen Leben? Eine der wenigen Rodgau Balladen gibt die Antwort: „Doch ich fühl‘ mich so, als wär‘ ich mittendrin“ heißt es in „Is‘ nur Kino“: „alles halb so schlimm“. Man erfährt nur wie knallhart die Gitarrenriffs in „Frachmischnet“ sind, wenn man die Rodgau Monotones live hört und nur dass Bürgermeister Luca Fritsch auch perfekt Bierzapfen kann, wenn man sie in Willingshausen hört.
Das war gestern. Christian Bergmann und Oliver Böhnisch (bberlebnis) haben die Band in die Schwalm geholt und die Gemeinde hat mitgespielt. Die Fans auch. Christian sagt, wir wollten aus Willingshausen etwas für Willingshausen machen und das mit Hessen für Hessen. Ach ja, und es geht nicht ohne „ein Leben ohne Susi (Music-Cover) und natürlich nicht ohne groß-art-iges „Erbarmen“. Zu spät? Es ist nie zu spät. Es war deutlich nach 22 Uhr, als die Band auf den „Highway To Hell“ einbog und dann zurückfuhr in den Süden. Ab jetzt wird in Willingshausen wieder Platt geschwatzt. Oder: „Was ein geiler Abend“, findet der Chistian. Stimmt! (rainer sander)

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2 Kommentare
Ein Lob an die Veranstalter. Niemand musste draußen bei Sturm und Regen warten. Ein Podest für die Rollstuhlfahrer gab es auch. Keine Wartezeiten bei den Getränken. Dazu die Rodgau Monotones. Es war schön. Danke für dieses Abend.
Ein wunderschöner Abend. Super organisiert. 1 mit Sternchen.