
Da freut sich jede Gastmannschaft © Foto: Rainer Sander
FREIE WÄHLER: Fragen zu Alleeplatz, Schützenwald, Schwalmstadion in der STAVO
SCHWALMSTADT. Neben den zahlreichen Bebauungsplänen befasste sich die Stadtverordnetenversammlung in Schwalmstadt am 15. Mai auch mit drei konkreten Anfragen und einem Antrag der Fraktion FREIE WÄHLER.
Die Themen reichten vom maroden Schwalmstadion über den alten, ungenutzten Kindergarten Alleeplatz bis zur abgebrannten Schutzhütte am Schützenwaldteich. Ein weiterer Antrag konnte unterdessen zurückgezogen werden – denn die versenkbaren Poller am Paradeplatz kommen zurück.
Schwalmstadion: Noch kein Förderantrag – vage Hoffnung auf Sondervermögen
Die FREIE WÄHLER erkundigten sich zum wiederholten Male nach dem Stand der Stadionmodernisierung, die seit Jahren im Raum steht. Die Antwort des Bürgermeisters: Es wurde bislang kein neuer Förderantrag gestellt. Der Grund: Es fehlt ein passendes Programm. Tobias Kreuter hofft nun auf Fördermöglichkeiten im Rahmen des angekündigten Investitions-Sondervermögens.
Die vorliegende Planung für das stark sanierungsbedürftige Funktionsgebäude – inklusive Umkleiden und sanitären Anlagen – sei umfangreich, geschätzt werde ein Investitionsvolumen von rund 2,5 Millionen Euro. Ohne Förderung ist ein Umbau aus Sicht der Verwaltung nicht realistisch. Sollte 2025 keine passende Förderung gefunden werden, müsse das weitere Vorgehen in den Gremien diskutiert werden. Mehr dazu an Ende des Artikels.
Kindergarten Alleeplatz: Abriss möglich – Entscheidung steht aus
Ein weiteres Thema war die Zukunft des ehemaligen Kindergartens am Alleeplatz in Ziegenhain. Seit dem Auszug im Sommer 2024 steht das Gebäude leer. Die Stadt bestätigt: Das 1966 errichtete Gebäude ist in einem sehr schlechten Zustand. Eine Modernisierung wäre laut einer früheren Bestandsaufnahme nicht wirtschaftlich, ein Abriss erscheint daher wahrscheinlich.
Allerdings betont Bürgermeister Kreuter, dass bisher weder ein Abriss noch eine künftige Nutzung beschlossen wurde. Die Fläche liegt im Geltungsbereich des Innenstadtentwicklungskonzepts „ZiZ“ für Ziegenhain. Ergebnisse daraus sollen bald den Gremien vorgelegt werden. Eine Bürgerbeteiligung – z. B. über den Ortsbeirat – sei dann möglich.
Wetterschutzhütte am Schützenwaldteich: Wiederaufbau empfohlen – aber nicht finanziert
Nach dem Brand und Abriss der Wetterschutzhütte am Schützenwaldteich Anfang 2024 stellten die FREIE WÄHLER die Frage nach einem möglichen Wiederaufbau. Die Antwort: Eine fast baugleiche Hütte wurde bereits angefragt, die Materialkosten lägen bei rund 5.500 Euro. Diese Mittel seien im Haushalt 2025 allerdings nicht eingeplant.
Die Verwaltung empfiehlt dennoch, die Hütte in vergleichbarer Form an gleicher Stelle wieder zu errichten – durch den Bauhof, um Kosten zu sparen. Die Anfrage wurde zur Beratung an den Ortsbeirat Ziegenhain weitergegeben.
Poller Paradeplatz: Antrag zurückgezogen – Poller kommen
Der Antrag der FREIE WÄHLER auf Wiederinbetriebnahme der versenkbaren Poller am Paradeplatz wurde vom Fraktionsvorsitzenden Christian Herche in der Sitzung zurückgezogen – aus erfreulichem Grund: Die Poller wurden inzwischen bestellt.
„VORDERGRUND“: Das Schwalmstadion
Etwa 2.500 Sportler nutzen das Schwalmstadion in irgendeiner Weise regelmäßig. Das Stadiongebäude ist in einem traurigen Zustand. FW-Fraktionsmitglied Heiko Lorenz, zugleich Vorstandmitglied im 1. FC Schwalmstadt erzählt, dass es Auswärtsmannschaften gelegentlich unangenehm ist, in Treysa zu duschen. Vermutlich den Heimmannschaften auch aber dien kennen das. Außerdem fehlt eine durchgehende Umzäunung, weshalb es oft zu Vandalismus kommt. Immer wieder werden gefährliche Glasscherben auf dem Kunstrasenplatz gefunden. Auch Drogentütchen lagen schon in den Ecken.
Der Rasenplatz ist zu löchrig, um noch darauf zu spielen. Der Kunstrasenplatz ist praktisch rund um die Uhr belegt. In Herbst-, Winter- und Frühjahrseiten ist Ziegenhain oft nicht bespielbar. Dann spielen in Treysa auch die erste und zweite Mannschaft des 1. FCS. In der kommenden Saison hoffentlich wieder in der Verbandsliga. Alle Jugendmannschaften und die Alten Herren sind sowieso im Schwalmstadion zuhause. Außerdem die Leichtathleten des ESV Jahn, Fußballer von Mengsberg/Wiera, die Treysaer Schulen und Hephata.
Angst vor der Strafe Gottes?
Im Grunde ist an dem 50 Jahre alten und nie sanierten Gebäude fast alles kaputt. An den Fenstern fehlen Leisten, die Duschen schimmern grau bis schwarz, den Toilettengang verkneift man sich gerne und aus der Reinigungsbecken für Spotschuhe wachsen Pflanzen. Türen schließen nicht alle, Heizkörperventile schließen nicht mehr und zu Silvester hatte ein Böller eine Toilettenschüsse zerfetzt. Die ist getauscht. Viele Werbebanner wurden beschädigt und die Sponsoren gehen von der Stange, weil die Erneuerung Geld kostet. Nur das Banner Konfirmationsstadt trotz den Vandalen. Stadt der Engel eben …
Auch der Platz für Sportgeräte und zur Platzpflege reicht nicht. Geht es nach den Sportlern, würde nicht saniert, sondern sinnvollerweise zwischen den beiden Plätzen neu gebaut, mit ein bisschen Dach über der Tribüne. Bürgermeister Tobias Kreuter hat uns freundlicherweise den Fototermin im Stadion ermöglicht. (rainer sander)

8 Kommentare
Traurig zu sehen wie heruntergekommen das Stadiongebäude im Schwalmstadion ist. Die Stadt kümmert sich leider zu wenig um solche wichtigen Plätze in Schwalmstadt.
Ich würde auch zwei oder drei Schaf oder Ziegen freiwillig abgeben wollen. hoffentlich klappt dass im Alleplatz
Die tiernothilfe hatte angefragt ob man den Kindergarten alleeplatz nicht als kleintierhaus nutzen könnte. Dann könnten auch Schulen und Kindergärten in den tierschutz eingeführt werden. Für Katzen und Nager wäre der Platz optimal.
Es wäre sehr schön für Kinder in Schwalmstadt so etwas fehlt hier
nur die Ruhe, bald stehen doch die Plastiktierchen wieder im Damm. Ein Spaß für Jung und Alt.
In Schwalmstadt könnte mann ein kleines Ziegengehege bauen für die kleinen Kinder damit die Spaß haben
Ja Tierpark Knüll ist zu weit und Teuer es wäre sehr schön für Schwalmstadt
Wenn man die Überlegungen zur Zusammenlegung weiterführt, stellt sich eine grundlegende Frage: Wäre es nicht sinnvoll, die bereits gut genutzten Sportanlagen in Ziegenhain gemeinsam mit dem FC Schwalmstadt weiter auszubauen? Ein zusätzlicher Platz könnte entstehen – möglicherweise in Kooperation mit der CBS –, sodass ein zentral gelegenes Sportzentrum geschaffen wird. Die Vandalismusschäden in Ziegenhain sind überschaubar, und die örtliche Nähe der Vereine könnte eine intensivere Zusammenarbeit ermöglichen, insbesondere in der Jugendsportförderung.
Wenn den Bewohnern von Ziegenhain und den umliegenden Dörfern zugemutet wird, auf eine ortsnahe Anlaufstelle zu verzichten, wäre das aus Gründen der Kosteneinsparung doch ebenso für die Treysaer denkbar – oder handelt es sich hierbei um eine ganz andere Situation? Schließlich wurde das Stadion in Treysa offenbar über Jahre hinweg kaum gepflegt, was enorme Sanierungskosten nach sich zieht. Interessanterweise soll das Rathaus in Ziegenhain trotz seines guten Zustands geschlossen werden – ein deutlicher Gegensatz.
Wäre ein zentrales, gut ausgestattetes Sportzentrum nicht eine vernünftige Alternative zu zwei kleineren Standorten? Mit dem Stadion in Ziegenhain, der Tennishalle, den vorhandenen Plätzen, einer großen Sporthalle der Schule und vielleicht zwei zusätzlichen, modern ausgebauten Plätzen in Kooperation mit der CBS könnte ein attraktives Sportareal entstehen. Natürlich müssten die Treysaer dann nach Ziegenhain fahren, aber nach den Maßstäben des Bürgermeisters scheint dies in anderen Bereichen durchaus zumutbar zu sein – schließlich sind wir EINE Stadt, oder etwa nicht? 😉
Diese Gedanken dienen lediglich als Denkanstoß für jene Stimmen in Treysa, die eine Konzentration auf ihren Stadtteil bevorzugen. Vielmehr müsste aber die Frage geklärt werden: Wie konnte es überhaupt zu diesem Zustand des Stadions kommen? Warum wurde es nicht rechtzeitig instand gehalten? Weshalb gibt es Schimmel und andere Schäden? Es wirkt, als hätte man an der falschen Stelle gespart. Wie heißt es doch so treffend? Eigentum verpflichtet. Die spannendere Frage wäre daher, ob sich jemand mit den Ursachen befasst – oder ob man sich lediglich darauf konzentriert, weitere Kosten zu produzieren.