
Gottesdienstteilnehmer ©Wittke-Archivfoto-nh24
Landeskirche will Pfarrberuf grundlegend reformieren
KASSEL. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) will den Pfarrdienst an veränderte Bedingungen anpassen. Aufgrund des demografischen Wandels wird sich die Zahl der aktuell 746 Pfarrerinnen und Pfarrer bis zur zweiten Hälfte der 2030er-Jahre voraussichtlich halbieren. Das kündigte Prälat Burkhard zur Nieden am Donnerstag während der Frühjahrstagung der Landessynode an.
In Folge größerer Pfarrbezirke werde sich das Berufsbild verändern. Seelsorge und Gottesdienste könnten künftig nicht mehr im bisherigen Umfang durch Pfarrer abgedeckt werden. Hinzu komme ein Generationenwechsel mit veränderten Erwartungen an den Beruf – etwa mit Blick auf Work-Life-Balance, familienfreundliche Arbeitsmodelle und Zusammenarbeit in Teams. Auch der Wunsch nach zeitweiligen Wechseln in andere Tätigkeitsfelder wachse.
Die Landeskirche will künftig privatrechtliche Anstellungen ermöglichen und Gesundheitsschutz sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern. Darüber entscheidet die Synode während ihrer laufenden Tagung.
Die Reform des Pfarrberufs ist Teil des größeren Prozesses zur Profilierung kirchlicher Berufe. Künftig soll stärker interprofessionell gearbeitet werden – im Team mit Gemeindepädagogen, Kirchenmusikern und Ehrenamtlichen. Auch Studierende, Vikarinnen und Vikare sowie Pfarrer in den ersten Dienstjahren sollen in die Weiterentwicklung eingebunden werden. (wal)

