Herzberg Festival 2024 vom 25. bis 28. Juli 2024
BREITENBACH AM HERZBERG. Es ist immer blumenbunt und es scheint immer die Sonne! Wenn es ein paar Tage durchregnet, dann lacht sie eben aus dem Herzen. Der Herzberg ist stets ein heiteres Festival. Ist immer ein zeitloses, ein friedliches, ein bewusstes und ein dankbares Festival. Ein Festival, fast ohne Eitelkeiten. Das Jahrestreffen der Freaks, Hippies und „Andersdenkenden“.
Aber was ist schon wirklich anders, wenn das ganze Festival anders ist? Ist es dann wieder normal? Was ist ein Hippie heute im Gegensatz zu vorgestern? Da sind die Altfreaks, die in der gleichen Jeanshose kommen, welche sie im Sommer 69 schon getragen haben und mit demselben umgebauten Postbus aus den 60ern anreisen. Da kommen die Rechtsanwälte und Gymnasiallehrer, die eine Woche im Jahr ihr Leben eintauschen, die ewig Gestrigen, die mit der Gegenwart hadern, die Vorausdenker, die Visionen von einer anderen Welt vor sich hertragen und nicht mehr hören können, dass früher die Musik und die Menschen besser waren. Oder die jungen Freaks, die unvorbelastet von Woodstock und 1968 einfach das Gegenteil von Malle-Partys erleben wollen. Die „Letzte Generation“ trifft hier auf die „Erste Generation“. In beiden lichten sich Reihen …
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Nick Mason spielt am Sonntag
Was immer Dich antreibt, Du kannst Dir alles wünschen. Ob es geschieht oder nicht geschieht? Es liegt an Dir! Es sind immer die Menschen, die ankommen, die jedem Herzberg-Festival seinen speziellen Charakter geben. Manches ist immer gleich, anderes immer neu. Gefühlt wird das Festival pausenlos jünger, obwohl es das älteste in Deutschland ist. Ein Jahr vor Woodstock fand das Herzberg Festival erstmals statt. 56 Jahre nach den Petards aus Schrecksbach, die es einst gegründet haben, geht im Line-Up die Schere mehr und mehr auf zwischen jungen Musikern und den alten Helden. Von denen gibt es zugegebenermaßen auch immer weniger.
Der wirklich Alte auf dem Herzberg 2024 steht seit 1965 auf der Bühne. Pink Floyd Drummer Nick Mason, in der Band meist etwas im Hintergrund, hat das Erbe der Band zusammengestellt und Freunde um sich geschart. Mit den Gitarristen Lee Harris (Blockheads, Talk Talk) und Gary James Kemp (Spandau Ballet), dem Bassisten Guy Pratt (Pink Floyd, Gary Moore) sowie dem Keyboarder Dom Beken treffen Psycho-Rock aus den 60ern und Gitarren-Rock aus den 70ern auf New Wave aus den 80ern. Zusammen Nick Mason’s Saucerful of Secrets. Sie treten an, die frühe Vor-Dark-Side-Ära von Pink Floyd noch einmal Revue passieren zu lassen.
Von Pop bis Weltmusik
Der Sonntagabend wird spannend, kommen doch noch The Magic Mumble Jumble als junges internationales Hippie-Kollektiv zum Gegengewicht dazu. Die BritPop-Band Kula Shaker tariert die Waage dazwischen aus. Für den Sonntag gibt es Tageskarten.
Los geht es am Donnerstag mit Gringo Mayer um 13:30 Uhr. Die Abende am Fuße der Burg sind lang. Jeweils um 0:45 betritt die letzte Band die Mainstage. Am Freitagabend wird das Bonaparte sein. Ein schrilles Ende eines langen Festivaltages. Altfreaks freuen sich auf Kraan am Samstag, die Rocker auf Wolfmother am gleichen Tag. Mit dem malischen Superstar Oumou Sangaré kommt eine der wichtigsten künstlerischen und politischen Stimmen Afrikas nach Breitenbach.
Wer’s ganz genau wissen will, findet HIER ALLES. (Rainer Sander)