HOMBERG (EFZE). Hessens Landespolizeipräsident Robert Schäfer hat am Mittwochnachmittag im Homberger Rathaus an Kreisstadtbürgermeister Dr. Nico Ritz das KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS) überreicht.
Dieses Programm des Hessischen Innenministeriums zielt seit 2017 darauf ab, die Sicherheit in den teilnehmenden Kommunen zu stärken und maßgeschneiderte Lösungen für existierende Probleme zu erarbeiten.
Bereits 2018 trat die Verwaltung Hombergs mit dem Wunsch an das Innenministerium heran, am Programm teilzunehmen. Im Frühjahr 2019 wurde die Stadt schließlich aufgenommen. „Wir sind noch lange nicht am Ziel, aber wir sind auf dem richtigen Weg“, erklärte Ritz während seiner Begrüßungsrede. Als Beispiel für bereits ergriffene Maßnahmen nannte Ritz den Stadtpark, einen Bereich, dem sich Verantwortliche der Stadt und die Polizei intensiv gewidmet haben. „Am Ende des Tages geht es darum, den Menschen ihre Ängste zu nehmen“, betonte Ritz. So sei geplant, die Beleuchtung im und am Stadtpark zu verbessern und die soziale Kontrolle zu erhöhen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Busbahnhof in der Wallstraße, der sicherer gestaltet werden soll. Der Einsatz von Streetworkern ist ebenfalls vorgesehen. Ritz zeigt sich optimistisch, dass die Stadt gemeinsam mit der Polizei einen positiven Weg eingeschlagen hat.
Sicherheitsgefühl stärken
Die Initiative Kompass wurde ins Leben gerufen, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung vor Ort zu verbessern. „Die Polizei steht den teilnehmenden Kommunen zur Seite, um genau das umzusetzen, was die Menschen vor Ort bewegt“, erläuterte Robert Schäfer. Das Programm fördert die Vernetzung der lokalen Akteure mit den Bürgern. Schäfer verwies auf eine umfassende Sicherheitsanalyse, in die die Bürger mittels einer von der Universität Gießen wissenschaftlich begleiteten Umfrage einbezogen wurden.
Für Polizeipräsident Konrad Stelzenbach markiert die Übergabe des Sicherheitssiegels einen Meilenstein. Probleme wie Ruhestörungen und Auseinandersetzungen rund um den Stadtpark sowie eine Spielothek, die es inzwischen nicht mehr gibt, konnten deutlich reduziert werden. Auch das Problem der Vermüllung wurde in Zusammenarbeit mit dem Bauhof angegangen. Im November des letzten Jahres wurden zudem die LEON-Hilfe-Inseln ins Leben gerufen. „Die Präventionsarbeit wird in Homberg ein fester Bestandteil bleiben“, versicherte Stelzenbach. Auch nach der Siegelverleihung bleibt die Polizei in engem Austausch mit den lokalen Akteuren. Homberg soll weiterhin eine sichere, weltoffene und lebenswerte Stadt bleiben.
Hintergrund
An einer Befragung der 3.740 Bewohner nahmen 21,42 Prozent teil. Die Lebensqualität im eigenen Stadtteil wird insgesamt als gut bis durchschnittlich bewertet. Tagsüber fühlen sich 96 % der Befragten sicher, nachts sinkt das Sicherheitsgefühl auf etwa 50 %. Die meisten Teilnehmenden hatten in den letzten zwölf Monaten selten oder nie die Befürchtung, Opfer einer Straftat zu werden. Dennoch gibt es Ängste, etwa angepöbelt zu werden (23,3 %), Opfer eines Einbruchs (27,4 %) oder einer Sachbeschädigung (28,3 %) zu werden. Trotzdem hält die Mehrheit der Teilnehmenden es für möglich, Opfer einer Straftat zu werden. Bei der Sicherheit in Homberg sehen 56 % keine Veränderung in den letzten zwei Jahren, während 24,7 % eine Verschlechterung wahrnehmen. Besondere Sorgen bereiten Gefahren im Straßenverkehr, schlechte Beleuchtung, Schmutz und Vandalismus. Jugendliche ohne erkennbares Ziel im öffentlichen Raum werden von 24,2 % als Unsicherheitsfaktor wahrgenommen. Manche Orte, wie der Stadtpark, werden gemieden, insbesondere wegen der Präsenz junger Männer, die durch Alkohol- und Drogenkonsum negativ auffallen.
Die Auswertungen hessenweiter Bürgerbefragungen offenbaren, dass Sicherheitsgefühl und objektive Sicherheitslage oft signifikant voneinander abweichen. Zudem legen die Ergebnisse nahe, dass das Sicherheitsempfinden in kleineren Gemeinden häufig geringer ist als in Großstädten, obwohl die Kriminalitätsraten dort tatsächlich niedriger sind. Die Diskrepanz zwischen objektiver und subjektiver Sicherheitswahrnehmung ist demnach nicht zu unterschätzen. Die Bürgerbefragungen ergänzen für die KOMPASS-Kommunen das objektive Bild der Kriminalitätslage und ermöglichen somit eine umfassende Einschätzung der Sicherheitssituation vor Ort. Dies ist entscheidend, um Problemfelder zu identifizieren und maßgeschneiderte Lösungsansätze zu entwickeln.
Der Mängelmelder
Überfüllte Mülltonnen, defekte Straßenlaternen oder verschmutzte Bereiche beeinträchtigen nicht nur das Sicherheitsempfinden, sondern können auch zu einem weiteren Niedergang und steigender Kriminalität beitragen. Durch den Einsatz eines Mängelmelders, der mit einer interaktiven Karte und georeferenzierter Positionsübermittlung ausgestattet ist, können solche Missstände und subjektiv wahrgenommenen Angsträume effektiv angegangen werden. Die Nutzung dieser Technologie gewährleistet, dass Hinweise zu Mängeln ohne Verzögerung direkt an die zuständige Stelle weitergeleitet werden. (wal)
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2 Kommentare
Der Mängelmelder ist doch nur Sinnbild für fehlende Aktivität.
Mängel kann ich persönlich, per Telefon – Brief – Mail – SMS jederzeit melden.
Wenn Mängel wie z. B. Löcher im Pflaster usw. erst lange Wege gehen, nach einer Woche nicht beseitigt sind, ist der Mängemelder letztlich nur sinnlose Bürokratie. Besonders mit der interaktivem Karte, den Angaben die man alle machen muss, mit viel Scrollen ist alles unnötige Bürokratie. Wie einfach war das doch früher, Anruf und schonn war die Sache am werden. Heute soll man irgendwann erfahren wer es bearbeitet, an findet nirgends eine Liste der Mängel die gemek+ldet sind mit Angaben wie z. B. Mangel und Ortsangabe, Datum der Meldung, Bearbeiter, Beseitigungsdatum – also kann kein Bürger nachprüfen was da geschieht.
Mit Telefon geht das in Homberg nicht so einfach – die haben jetzt irgendsoeine Tante Susi.
DAS ist abschotten statt effiziente Tätigkeit für den Bürger.
Wenn man dann die Prozentzahlen liest:
Zur Umfareg: Wo findet man die mitallen Fragen und Antworten ? Nur 25 % haben teilgenommen, welche Orte als unsicher empfunden werden wird nicht kommuniziert;- allein der „Stadtpark ( ehemals der Alte Friedhof ) ist inzwischen genauso vergammelt wie der Schlossberg.und wird doch praktisch nicht mehr als solcher besucht. Insofern gibt es da dann auch keien Sicherheitsprobleme mehr.Von Erfolg zu sprechen und dafür die inzwischen die nicht mehr vorhandene Spilothek aufzuführen ist doch nicht wirklich ein mehr an Sicherheit.
Dafür gibt es dann den unbeleuchteten Busbahnhof – verdreckt und kein Unterstand; kein Hinweis an welchem Bussteig welche Linie hält, keine Toiletten. usw. Schaut euch doch mal um wo die barrierefreie Toilette ist und wie Rollstuhlfahrer dorthin kommen sollen.
Ist genauso eine sinnlose Geldverschwendung wie die Aktion “ Ab in die Kitte “ ! Fragt denn mal einer was aus all den Priojekten ud Preisen die bei der Aktion ausgelobt werden, als Nutzen erwachsen ist ?
Die HNA liest sich wenn es um Themen der Stadt geht inzwischen eher als Werbeorgan der Stadt.
Man hat im Bauhof 2 Mitarbeiter mehr smat neuem Müllkonzept – Frage: Wo ist das auf der Homepage der Stadt erläutert ? Warum ist es immer noch dreckig ? Wo bleibt der siet Anfang 2023 bis Ende 2024 angestellte Inenstadtkoordinator ?
Alles Lug udn Trug und Täuschung.
Liest sich gut – ist aber nicht die Relität.
Wie ist es bloß soweit gekommen, dass so ein Programm überhaupt initiiert werden musste?
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