nh24-Sonntagsspaziergang durch Staufenberg
STAUFENBERG. Staufenberg liegt in Niedersachsen und ist „eingerahmt“ von Nordhessen, Wer hier durchschlendern möchte, sollte sich etwas Zeit nehmen. Es gibt durchaus viel Sehenswertes, aber verteilt auf die Ortsteile. Natürlich ist die Burgruine Sichelnstein das Wahrzeichen der Großgemeinde in Niedersachsen, von der aus man so wunderbar auf ganz Nordhessen blicken kann.
Geschichtlich hängen das niedersächsische Staufenberg und das Nordhessische Nieste eng zusammen. Aber der Reihe nach:
Wer mag beginnt seinen Spaziergang aber schon drei Kilometer nordöstlich, mitten in der Landschaft. Dort liegt das Hühnerfeld, eine Bergwiese mit Hochmoorcharakter. Klima- und Bodenverhältnisse, die beispielsweise bewirken, dass Niederschläge an dieser Stelle erheblich sind und im Buntsandsteinuntergrund schwer versickern können. Seit dem Mittelalter wurde das Areal jahrhundertelange als Hute Wald genutzt. vor 250 Jahren hatte war das Hühnerfeld sogar etwa doppelt so groß. Inzwischen sorgt der Landkreis Göttingen für eine extensive Beweidung (Hutung) mit Islandpferden und Mutterkühen, wodurch gefährdete Pflanzenarten, wie Borstgrasrasen und Kleinseggenrieder, erhalten werden.
Teufel und Riesen hatten niemals eine Chance – Sense ist stärker als Sichel
Im Ortsteil Sichelnstein steht die gleichnamige Burgruine, die Otto von Quaden einst im Krieg gegen Hessen errichtete. Als der Hessische Landgraf zum Trotz – und voller Ironie – eine Burg namens Sensenstein auf der gegenüberliegenden Seite erbaute, verbündete sich der Niedersachse mit dem Teufel. Als der einen Stein Richtung Sensenstein schleuderte, in dem noch heute seine Fingerabdrücke zu sehen sind, stoppte Gottes Hand den Wurf, der Stein fiel zu Boden, der Teufel verletzte sich selbst und verschwand. Wie die Geschichte erzählt, scheiterten auch Riesen, die in Sichelnstein lebten am Versuch, den Sensenstein zu zerstören. nie wieder gab es einen weiteren Versuch. Heute leben Niedersachsen und Hessen – vielleicht gerade deshalb – sehr friedlich nebeneinander.
Der Spaziergang führt über eine weite Fläche mit wunderbarer Fernsicht nach Lutterberg. Dort wartet neben einer wunderschönen Kirche auch ein Dorfteich, den Anwohner wunderbar mit einer „tierischen Solarlampe“ geschmückt haben.
Ein Abstecher ins Fuldatal lohnt sich
Der Weg nach Landwehrhagen versöhnt mit herrlicher Aussicht ins Fuldatal, auf die Stadt Kassel und den Habichtswald. Allein dafür lohnt sich der Spaziergang. Auch in Landwehrhagen sind der Dorfteich und die Kirche, die hier direkt nebeneinanderliegen, optischer Blickfang. Wer mag, hat von hier aus verschiedene Möglichkeiten, um seinen Spaziergang fortzusetzen. Wer richtig gut zu Fuß ist, wandert nach Uschlag zu einer weiteren sehenswerten Kirche oder in die Fulda Schleife rund um Gut Kragenhof. Hier tut sich viel Neues. Ein Festivalgelände und eine gesponserte „Ausbildung“ für das Leben, helfen jungen Menschen dabei sich selbst zu finden oder Veranstaltungen zu genießen. (Siehe gesonderter Artikel). (rainer sander)