GILSERBERG / SCHWALMSTADT / MARBURG / HANNOVER. Nach dem schweren Verkehrsunfall am Donnerstagnachmittag auf der Bundesstraße 3 in Gilserberg – wir berichteten – geben Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag weitere Details bekannt. Zudem werden Zeugen gesucht, die Angaben zu den Ereignissen machen können.
Demnach, so der Stand der Ermittlungen, fuhr die 32 Jahre alte Frau den VW Passt zum Unfallzeitpunkt. Der Pkw verließ aus bislang unbekannter Ursache die Fahrbahn nach links und prallte dort frontal mit dem entgegenkommenden Sattelzug eines 46 Jahre alte Mannes zusammen. Bei dem Aufprall wurde ihr Kind, das ein Jahr und neun Monate alt war, so schwer verletzt, dass es noch an der Unfallstelle verstarb. Ihr Ehemann (34) erlitt schwerste Verletzungen. Rettungskräfte brachten das Ehepaar in Kliniken nach Schwalmstadt und Marburg. Die Familie wohnt im Großraum Hannover.
Die Ermittlung zur Unfallursache dauern an. Ein durch die Staatsanwaltschaft Marburg beauftragter Gutachter wurde zur Unfallursachenforschung hinzugezogen.
Der geschätzte Schaden liegt bei rund 55.000 EUR.
Zeugen gesucht
Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nun Zeugen, insbesondere werden die Insassen des Pkw gesucht, der sich zum Unfallzeitpunkt direkt vor dem VW Passat befand.
Kontakt: Polizeistation Schwalmstadt
Unser Bericht vom Donnerstag
B 3: Kleinkind stirbt bei Verkehrsunfall
GILSERBERG. Am frühen Donnerstagnachmittag kam es auf der Bundesstraße B 3 zu einem folgenschweren Unfall im Begegnungsverkehr. In Höhe des Parkplatzes bei Winterscheid, zwischen Gilserberg und Lischeid, geriet ein Pkw um kurz nach 15 Uhr auf die Gegenfahrbahn und prallte mit einem entgegenkommenden Sattelzug zusammen.
Die Unfallursache, und warum sich der Pkw auf der Gegenfahrbahn befand, soll jetzt ein Gutachter klären.
Das Kleinkind im Fond kam bei dem Unfall ums Leben. Ersthelfer und alarmierte Rettungskräfte versuchten mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln das Leben des Kindes zu retten – vergebens. Das nicht einmal drei Jahre alte Kind erlag den schweren Verletzungen noch an der Unfallstelle.
Ein Mann (34) und eine Frau (32) saßen vorn im Auto. Bislang ist unklar, wer von beiden den Pkw fuhr. Den 34-Jährigen flog die Crew eines Rettungshubschraubers nach seiner Erstversorgung mit schweren, möglicherweise lebensbedrohlichen Verletzungen in das UKGM nach Marburg, die 32-Jährige brachte ein Rettungsteam mit schweren, nicht lebensgefährlichen Verletzungen in das Asklepios Klinikum nach Schwalmstadt. Der 46 Jahre alte Fahrer des Sattelzugs wurde bei dem Unfall nicht verletzt. Der Zusammenprall ereignete sich mit augenscheinlich nicht sehr hoher Geschwindigkeit. So wurde zwar der Frontbereich des Pkw vollkommen zerstört, die Fahrgastzelle blieb aber weitgehend verschont – lediglich die Airbags hatten ausgelöst.
Unbestätigten Informationen zufolge soll der 46-Jährige nach einer Pause erst vom Parkplatz aus wieder auf die Bundesstraße gefahren sein.
Zunächst gingen Gemeindebrandinspektor Neuwirth und seine Kameraden von mindestens einer eingeklemmten Person aus, so hieß es auch in der Alarmierung, was sich an der Unfallstelle aber nicht bestätigen sollte. Ersthelfer, Feuerwehrleute, unter ihnen auch die First Responder (Helfer vor Ort) Gilserbergs, leisteten den Verletzten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Im Anschluss übernahmen deren medizinische Versorgung vier Rettungs- und zwei Notarztteams, die Crews von zwei Rettungshubschraubern (Christoph 7 aus Kassel, und Christoph Gießen) ein Leitender Notarzt und ein Organisatorischer Leiter Rettungsdienst. Aufgrund der Dauer des Einsatzes und der Vielzahl der eingesetzten Kräfte war auch ein Sanitätszug des DRK im Einsatz. Vor Ort waren zudem ein Team der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV – die Teams leisten Akuthilfe nach Verkehrsunfällen, Gewalttaten oder Großschadensereignissen bei Betroffenen und auch Einsatzkräften) sowie Notfallseelsorger und Gilserbergs Bürgermeister Rainer Barth.
Die 40 Kräfte von sieben Feuerwehren des Hochlands, unter Einsatzleiter Oliver Neuwirth, leisteten Erste Hilfe, sicherten die Unfallstelle ab und nahmen, nachdem die Unfallaufnahme abgeschlossen war, Trümmer und ausgelaufene Betriebsstoffe auf.
Zwei Streifenwagenbesatzungen der Polizeistation Schwalmstadt, Polizeipressesprecher Jens Breitenbach von der Polizeidirektion Homberg und ein Gutachter der DEKRA waren ebenfalls an der Unfallstelle.
Die Höhe des derzeit geschätzten Sachschadens beläuft sich auf einen hohen fünfstelligen Betrag. Die Bundesstraße 3 war zwischen Lischeid und Gilserberg stundenlang voll gesperrt. (wal)