Investition für den Hochwasserschutz in Maden
GUDENSBERG. 2021 hatte die Stadt Gudensberg einen Maßnahmenplan zur Verbesserung des Hochwasserschutzes für den Stadtteil Maden erarbeiten lassen. Darin wurde als nachhaltigste Maßnahme der Bau einer Regenrückhaltung für den Goldbach ermittelt.
Nach kurzem planerischem Vorlauf und reibungslosem Zusammenspiel aller beteiligten Behörden konnten bereits jetzt die Bauarbeiten beginnen. Bürgermeisterin Sina Best, Erster Stadtrat Günter Hempel und Planer trafen sich zum Baustart vor Ort. Mit voraussichtlichen Baukosten von 605.000 Euro will die Stadt die Hochwassergefahr für Maden bannen. Dort wurden bei Starkregenereignissen in den vergangenen Jahren gleich mehrfach zahlreiche Keller von Wohnhäusern überflutet.
In kurzer Zeit hat Karl-Werner Heimrich von der Fa. Giebel-Bau, Eiterfeld, zum Baubeginn den Boden der Fläche, auf der das künftige Regenrückhaltebecken entstehen soll, abgeschoben. Am Rand der Wiese zum Neubaugebiet hin türmt sich der Mutterboden. Er kann andernorts gut gebraucht werden, sagt Jürgen Hempeler, der für das Projekt zuständige Mitarbeiter der städtischen Bauverwaltung.
Gemeinsam mit Planer Martin Heer sehen sich Bürgermeisterin Sina Best und Erster Stadtrat Günter Hempel den Plan an, nach dem das Becken in den kommenden Monaten entstehen soll. Dabei lobt die Bürgermeisterin das schnelle und unbürokratische Zusammenwirken aller beteiligten Stellen, das den Baustart bereits im November 2022 möglich gemacht habe. „Der Problemdruck war da, das habe ich bei mehreren Veranstaltungen und vielen Gesprächen in Maden gespürt“, sagt die Rathauschefin, der es darauf ankam, die Hochwassergefahr für den Stadtteil so schnell und wirkungsvoll wie möglich zu bannen. Die städtischen Gremien haben die notwendigen Beschlüsse ebenso rasch gefasst wie Wasser- und Naturschutzbehörden ihre Prüfverfahren beschleunigt durchführten. Auch ein positives Signal des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu Fördermitteln habe es schnell gegeben. Inzwischen liegt der Stadt ein vorläufiger Zuwendungsbescheid für die Förderung als „Klimaanpassungsmaßnahme“ vor.
Die Untersuchungen zur Starkregengefahrenkarte für den Goldbach hatten ergeben, dass der größte Teil des Goldbachzuflusses aus dem Bereich zwischen Gudensberg und Maden kommt. Somit wurde die Planung eines Rückhaltebeckens im Bereich der Alten Kläranlage Gudensberg als wirkungsvollste Maßnahme angesehen. Das Becken wird auf einem städtischen Grundstück mit einem Stauvolumen von rund 2.900 m³ als begrüntes Erdbecken errichtet. Durch eine Drosselung (Beschränkung des Abflusses) kann die bisherige Einleitemenge aus den Gebieten „Birnenallee und Umgebung“ und „Breslauer Straße/Schweriner Weg“ in den verrohrten Goldbach auf weniger als 10 % des bisherigen Volumens gesenkt werden. (pm/beg)
Hintergrund 1 – Zahl der Starkregenereignisse wächst
In den vergangenen Jahren kam es durch mehrere Starkregenereignisse zu Überflutungen in der Madener Ortslage. Von Starkregen wird gesprochen, wenn in kurzer Zeit und meist räumlich begrenzt sehr hohe Niederschlagsmengen auftreten. Solche Extremwetterereignisse werden mit voranschreitendem Klimawandel wahrscheinlich verstärkt vorkommen, da höhere Temperaturen intensivere Niederschlagsereignisse begünstigen.
Durch den Starkregen standen zahlreiche Madener Keller und Untergeschosse unter Wasser. Die Feuerwehr musste eingreifen. Als erste Gegenmaßnahme wurde das Einlaufbauwerk des Goldbaches am Madener Ortsrand mit einem speziellen Rost versehen, der verhindern soll, das mitgeschwemmtes Material, vor allem Astwerk und Stämme, den Einlauf blockiert und somit den Wasserabfluss verhindert.
Hintergrund 2 – Hochwasserschutz für Maden – So schnell ging’s:
* 03/2021: Beginn der Planung parallel zur Starkregenereigniskarte
* 03/2022: Maßnahmenplan zum Hochwasserschutz Maden
* 03/2022: Förderantrag
* 04/2022: Naturschutzrechtliche Genehmigung
* 08/2022: Vorläufiger Zuwendungsbescheid zum Baubeginn
* 08/2022: Ausschreibung
* 10/2022: Auftragsvergabe und Baubeginn
Beitragsfoto: Beim Baustart für das Regenrückhaltebecken für den Goldbach (v.l.): Erster Stadtrat Günter Hempel, Jürgen Hempeler von der städtischen Bauverwaltung, Bürgermeisterin Sina Best und Martin Heer, Ingenieurbüro Heer, Fritzlar, schauen noch einmal auf den Plan. Auf der Raupe: Karl-Werner Heimrich von der Fa. Giebel-Bau. © Foto: Stadt Gudensberg|nh
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