CJD Oberurff mit neuem pädagogischen Konzept in der Oberstufe
BAD ZWESTEN-OBERURFF (pm/Lisa Marie Meckbach). „Keine Ahnung von Steuern, aber ich kann Gedichte analysieren“, hatte der dem Schulsystem gegenüber kritische und inzwischen allseits bekannte Tweed einer 17-Jährigen im Jahr 2015 gelautet.
Die Christophorusschule Oberurff reagiert auf diese Stimmen junger Erwachsener, vor allem nach einer internen Befragung ihrer Schülerinnen und Schüler der vergangenen Jahrgänge 10, 12 und 13. So startete die jetzige Jahrgangsstufe 11 das neue Schuljahr mit einem innovativen, schülerorientierten Kurs- und Wahlpflichtangebot.
„Wir sind grundsätzlich daran interessiert, unsere Schülerinnen und Schüler auf das ,echte Leben‘ vorzubereiten“, so Studienleiterin Julia Krug.
Über eine Arbeitsgruppe zur Neugestaltung der Oberstufe sind in der Jahrgangsstufe 11 sogenannte „Plusstunden“ ins Leben gerufen worden, gemäß der Abitur- und Oberstufenverordnung zahlenmäßige Pflichtstunden über den normalen Fachunterricht hinaus, die von den Oberstufenschülerinnen und -schülern am CJD individuell belegt werden. Dabei gestaltet jede/r seinen oder ihren eigenen Plan. Das inhaltliche Angebot beruht auf den Ergebnissen einer Umfrage in der Jahrgangsstufe 10 aus dem letzten Schuljahr. Entstanden ist ein breites Angebot, das die fachlichen Stärken und Schwächen, die Interessen und Begabungen der Lernenden berücksichtigt: Kompensationsstunden zur Unterstützung in Mathe oder Deutsch, Fördern und Fordern von Begabten z. B. bei English conversation, dazu praktische Näh-Tipps für den Alltag (Knopf annähen, Löcher stopfen, Upcycling), Sportangebote zum Auspowern und für einen klaren Kopf, in einem Filmprojekt Kunst und Technik verbinden, den Körper bei Modern Dance neu erfahren oder Einblicke in die Psychologie erhalten, um das eigene Lernen besser zu verstehen.
Zudem wurde ab diesem Schuljahr für die Jahrgangsstufe 11 eine Tutoriumsstunde in den Stundenplan integriert, in der nicht nur Organisatorisches und Abiturrechtliches geklärt werden, sondern in der die Persönlichkeitsentwicklung der Lernenden in den Fokus rückt: „Wer bin ich und was sind meine Ziele? Wie kann ich erwachsen handeln? Wie nehme ich mich selbst, wie nehmen mich andere Menschen wahr? …“
Für die Jahrgangsstufe 13 wird am 24.11.2022 zum Thema Vorbereitung auf das Erwachsenenleben in der Schule ein „Zukunftstag“ veranstaltet, ein Projekttag für Alltagswissen, geleitet von Jugendlichen für Jugendliche. In vier Workshops zu den Themen Wohnen, Finanzen, Steuern und Krankenversicherung werden den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten Referentinnen und Referenten alltagstauglich und auf Augenhöhe die entsprechenden Grundlagen näherbringen. Ziel dabei ist es konkret, die jungen Menschen bei einem erfolgreichen und sorgenfreien Start nach der Schulzeit zu unterstützen. Das Projekt „Zukunftstag“ erhält dabei unter anderem Unterstützung von zahlreichen Kultusministerien und Stiftungen sowie Landesschülervertretungen und der Bundesschülerkonferenz. (pm/Lisa Marie Meckbach)
2 Kommentare
Das Problem ist, die Lehrer kommen gar nicht mehr hinterher mit ihrem Lehrplan, zumindest unterhalb von Gymnasium. Realschule und mittlere Reife ist schon nicht mehr so stark wie vor 25 Jahren und Hauptschule ist katastrophal. Die Jugendlichen können kaum noch vernünftig lesen und rechnen und haben auch sonst kaum noch eine vernünftige Allgemeinbildung. Wir wurden damals auch besser gefördert, bei uns hat es Vorlesewettbewerbe gegeben und ich durfte damals nach Wiesbaden um an den hessischen Meisterschaften in Mathematik teilzunehmen.
Ich habe noch gelernt, welche wichtige Gebirge, Städte und Flüsse es in Deutschland gibt und dann Europa. Wir mussten auch alle Länder aufzählen und deren Hauptstädte.
Heute, die Jugendlichen können kaum rechnen, lesen Naja und ohne Handy, können die nicht einmal von Kassel nach Hause finden.
Plus das Lehrer heute lieber ihre eigene politische Meinung den Kindern eintrichtern wollen, bei unserer Tochter nicht nur einmal mitbekommen.
Das Problem ist seit Jahren, die Kinder mit Migrationshintergrund in den Klassen. Die können kaum unsere Sprache und sollen aber in normalen Schulen und Klassen sitzen. Und deshalb kann kein Lehrer den Lehrstoff, den er den Kindern beibringen soll, einhalten.
Aber passt irgendwie zu dieser Gesellschaft….
Die Lehrpläne sind ja auch wie viele Lehrer noch von vorgestern!! Was nützt es den Schülern wenn sie irgendwelche Umlaufbahnen berechnen können aber nicht wissen warum man nicht auf Züge klettern sollte oder sein Feuerzeug nicht im Auto mit Gas nachfüllen um anschließend zu qualmen!! Und besonders letzteres sollte man sowieso bevor die ersten zum Glimmstengel greifen mal ausführlich unter die Lupe nehm…!!
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