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MERZHAUSEN (wal). Der Kasseler Regierungspräsident Mark Weinmeister hat am Freitagmittag Willingshausens Bürgermeister Luca Fritsch einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 88.000 EUR ausgehändigt. Damit soll für die Feuerwehr im Ortsteil Merzhausen ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug – HLF 10 – teilfinanziert werden, das in den kommenden Jahren, vorausgesagt ist das Jahr 2025, zwei jetzt 25 und 35 Jahre alte Fahrzeuge der Feuerwehr ersetzen soll.
Die Kosten sind aktuell mit rund 400.000 EUR kalkuliert. Bei den Verantwortlichen ist die Summe aber kein Grund, in Tagträumerei zu verfallen. So ist man sich in der Großgemeinde bewusst, dass die Kosten im günstigen Fall 10 Prozent höher liegen können – unrealistisch ist aber auch eine Steigerung von 25 Prozent nicht. Wahrscheinlich steht in den kommenden Jahren zudem noch die Anschaffung eines Mannschaftstransportwagens (MTW) für die Feuerwehr Merzhausen an.
Gleichwohl die zugesagten 88.000 EUR auch Geld sind, beträgt die von Land Hessen festgesetzte „zuwendungsfähige Ausgabe“ bei diesem Fahrzeug nur 220.000 EUR, also etwas mehr als 50 Prozent des regelmäßigen Anschaffungspreises.
Für die Gemeinde Willingshausen nahm Fritsch das Dokument, das die Förderung schriftlich bestätigt, dankend entgegen. Der Bescheid wurde von der Verwaltung vor relativ genau einem Jahr beim Land beantragt. Als Weinmeister 1999 in den Landtag einzog, lagen da noch „neun Jahre alte“ nicht bewilligt Anfragen herum, sagte der Regierungspräsident, der aufgrund er vielen Termine in jüngster Vergangenheit „schon hier (in Merzhausen) wohnt“.
Die Feuerwehr im Ortsteil Merzhausen hat aktuell 31 Leute. Gemeindeweit zählen die Einsatzabteilungen rund 180 freiwillige Frauen und Männer. Das neue Fahrzeug wird mit einer Gruppe, neun Leuten, besetzt. Das Fahrgestell sollte möglichst Allradantrieb haben und mindestens 1.000 Liter Löschwasser mit sich führen, sieht es die Norm (DIN) des Landes vor. Zusätzlich wird das HLF über einen hydraulischen Rettungssatz verfügen, der von den Feuerwehrleuten unter anderem bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen eingesetzt wird. (wal)










2 Kommentare
Das Land Hessen sollte vielleicht mal seine Förderrichtlinien überdenken. Es kann doch nicht sein, dass nur 88000 Euro gezahlt werden, wenn die Kosten über 400000 Euro liegen. Das Land verpflichtet die Kommunen, nach einer gewissen Zeit, neue Fahrzeuge anzuschaffen, obwohl die alten Kfz noch einsatzfähig sind. Aber wenn’s ans bezahlen geht, lässt man die Städte und Gemeinden im Regen stehen. Rund 300000 Euro Eigenmittel sind für eine Gemeinde wie Willingshausen sehr viel Geld. Und die „zuwendungsfähigen Kosten“ sind ja wohl der grösste Witz. Die Fachleute beim Land müssten wissen dass dieser Betrag bei weitem nicht ausreichend ist.
Aber lieber unsere Steuergelder in der ganzen Welt verteilen, als in den Schutz der eigenen Bevölkerung zu investieren.
Das Land verpflichtet die Kommunen neue Fahrzeuge anzuschaffen? Haben Sie dafür bitte mal konkrete Beispiele?
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