EUROPA. Unser Geld verliert an Wert, schneller als gedacht, schneller als von Zentralbanken geplant. Viele Menschen haben plötzlich – zu Recht – Sorgen ums Ersparte, den Frieden und die Kultur. Vergleiche – bei sehr wenigen „Erinnerungen“ – zu Weimar und der Weltwirtschaftskrise kommen auf. Wenn ich könnte, würde ich mich indes versuchen, an das Dritte Jahrhundert nach Christus zu erinnern, als der Wert des Römischen Denars anfing zu sinken, bis er völlig zerfiel.
Erst langsam, dann immer schneller. Auch wenn sich die Legende glaubwürdiger verkaufen lässt, dass die Barbaren aus dem Norden, also unsere Vorfahren, den Niedergang des Römischen Reiches, in dem damals 20 Prozent der Weltbevölkerung lebte, herbeigeführt hätten: Der Anfang vom Ende des Römischen Reiches war der Verfall seiner Währung. Das konnten sich die Römer selbst nicht, die Barbaren erst recht nicht und auch die Forscher der Neuzeit zunächst kaum erklären. Es sind jüngere Archäologen, die allmählich Klarheit in die Sache bringen und logische Zusammenhänge herstellen.
Währungskrisen sind immer auch Rohstoffkrisen
Währungskrisen sind immer Rohstoffkrisen. Alles funktioniert, solange immer auch alles verfügbar ist. Wird etwas teurer, weil die Produktion kostenintensiver wird oder ist etwas gar nicht mehr vorhanden, dann dreht sich die Spirale. Gerade am Beispiel der Ukraine-Krise sehen wir, welche Auswirkungen – weltweit gesehen – ein bisschen Gas, ein bisschen Öl und ein bisschen Getreide haben.
Den Römern ging das Blei aus, mit dem sie ihre Wasserleitungen bauten, außerdem Gold, Silber und andere Metalle, die sie auch für die Münzprägung benötigten. Der Edelmetall-Anteil in den römischen Münzen sank und sank, weil es nicht mehr vorhanden war. Die Römer konnten ganz sicher ohne Blei überleben, aber nicht ohne die Währung. Sie hatte ganze römische System zum Leben und zum Erfolg verholfen. Ohne Gold kein Handel und kein Wareneinkauf in China. Der hat auch damals schon eine Rolle gespielt.
Wenn keiner mehr Geld hat… …oder das Geld wertlos wird
Ohne Geld konnte kein Römer etwas kaufen. Wenn niemand etwas kauft, kann auch keiner etwas verkaufen. Verkauft kein Mensch mehr etwas, produziert auch kein anderer mehr neue Waren. Die Auszehrung der Minen war sehr sicher die Ursache. Die Römer waren gezwungen immer tiefer zu graben und immer mehr Geld in die Förderung von Metallen zu investieren. Irgendwann lohnt sich alles nicht mehr, jedenfalls nicht in der gewohnten Preisstruktur. Es war nicht die Wohlgefälligkeit Roms. Die Barbaren hatten es am Ende leicht in einem zunehmend zahlungsunfähigen Reich die Macht zu übernehmen, eine andere Kultur und ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren.
Die EZB hat, wie die Römer, immer mehr wertloses Geld gedruckt, als sie Südeuropa gerettet hat. Unsere Rohstoffvorräte wie Öl und Gas sind nicht unendlich vorhanden. Selbst der Sand zum Bauen geht allmählich aus. Fracking-Gas lohnt sich nur, wenn der weltweite Preis hoch genug ist, um die teurere Variante der Förderung zu finanzieren. Wie das Blei der Römer, muss auch Öl aus immer tieferen Regionen, zu einem immer höheren Preis gefördert werden. Putin hat‘s gegen den Weltmarkt-Preis billig geliefert. Das wäre nicht ewig so weiter gegangen. Jetzt setzt der Krieg ein frühes Ende und lässt die Preise steigen, die irgendwann ohnehin nötig wären, um andere – aber letztlich ebenso endliche – Ölquellen zu erschließen.
Rettungsanker Atomkraft?
Die ganz schlauen wollen jetzt die Atomkraft wiederbeleben. Auch Uran ist ein endlicher Rohstoff. Zum jetzigen Weltmarktpreis hält Uran, das vornehmlich in Russland und China abgebaut wird, noch 20 Jahre. Das löst unser Problem eben nicht nachhaltig. Der Abbau von Uran in Australien lohnt sich erst, wenn der Kilopreis über 80 Dollar steigt. In vielen anderen Gebieten müsste er sogar auf mehr als 260 Dollar steigen, damit sich die Gewinnung lohnt. Aktuell liegt er unter 30 Dollar. Und selbst dann würden die Vorräte nur etwas mehr als 130 Jahre reichen. Für unsere Urenkel schon nicht mehr. Irgendwann ist alles mal zu Ende.
Ich habe so eine Ahnung, dass sowohl unser Wirtschaftssystem als auch das Klima nur zu retten sind durch einen schnellen und weitgehenden Rohstoff-Verzicht. Sonne und Wind sind ein guter Anfang und alles, was nachwächst, ein guter Fortschritt. Alles, was nicht unendlich vorhanden ist, erfordert irgendwann immer einen Systemwechsel. Das hat die Geschichte in mehreren tausend Jahren wiederholt und ausnahmslos bewiesen. Auch, dass danach nicht mehr alles war wie vorher…
Euer
Rainer Sander
15 Kommentare
Jetzt muss ich mich doch mal melden zu FERENC & Co:
Weder in einer Kolumne, die sowieso schon zu lang ist, noch in einem Kommentar lässt sich solch ein komplexes Thema beschreiben, wie der Niedergang eines Reiches oder einer Kultur. Selbstverständlich konnten die Römer und bis heute alle anderen Staaten auf dieser Welt Metalle abbauen. Das ging aber anfangs oberflächennah, teils im Tagebau und irgendwann musste man tiefer graben. Das gediegene, also elementare Metall ging irgendwann zur Neige und es musste „gewonnen“, herausgelöst werden. So wurde Metall immer teurer. Es musste in völliger Dunkelheit immer tiefer gesucht, ohne Pumpen Wasser abgeleitet und der Berg abgestützt werden. Die Römer konnten keinen Schalter drücken und dann war’s hell oder die Pumpe lief. Selbstverständlich benötigten die Überland-Wasserleitungen kaum Metalle. Die Druckwasserleitungen in den großen Städten (Rom hatte um Christi Geburt 1 Million Einwohner) haben auch damals bereits ausschließlich mit Metallen, vornehmlich Blei funktioniert! Das kam hauptsächlich aus Germanien. Über das Plumbum Germanicum habe ich im Geschichts- und im Latein-Unterricht der Sekundarstufe 1 gelernt. Die Römer haben so viel Blei gefördert und die Umwelt belastet, dass sich das in Eisbohrkernen in Grönland nachweisen lässt. Man kann den Aufbau römischer Wasserversorgung übrigens Googeln 😊. Die Drusus-Feldzüge von 12 bis 8 v. Christus waren selbstverständlich, wie die meisten Kriege, auch Rohstoffkriege. Daran hat sich bis heute nichts geändert. U.a. im Sauerland/Eggegebirge, und im Harz lag das Blei oft an der Oberfläche. Die Varus Niederlage 9 n. Chr. hat Rom einen militärischen Dämpfer verpasst. Schlimmer war, dass Arminius & Co fortan den Preis für das Blei bestimmten und nicht mehr Rom.
Auch Sklavenarbeit ist nicht kostenlos. Sklaven müssen essen, brauchen Unterkunft und unproduktives Personal zum Bewachen. Also Grundsicherung, wie heute auch. Die haben aber nicht konsumiert. Ein Problem für jede in sich geschlossene Volkswirtschaft, wie die römische.
Jedes Wirtschaftssystem ist auf Preisstabilität angewiesen, sonst kippt es. Es ist egal, ob Rohstoffe knapp werden, weil sie plötzlich unbezahlbar sind, keiner mehr liefert oder schlicht „ausgehen“. Sie werden teurer. Was das heißt, sehen wir aktuell am Öl- und Gaspreis. Da wird schlagartig alles teurer und die Währung wird instabil. Um nichts anderes ging es in der Kolumne. Da Sonne und Wind (auch Wasserkraft und Biomasse) überall verfügbar und praktisch vor Ort nutzbar sind, ergeben sich durchaus logische Chancen, die ökonomischen Wechselwirkungen zu reduzieren. Mehr habe ich nicht gesagt und das ist keine Frage von Ideologien oder Parteiprogrammen, mit denen ich nichts zu habe. Alles klar?
Leider gar nix klar. Komplexe Systeme und ihre Wechselwirkungen in Kolumnen und Kommentaren zu beschreiben – geschenkt.
Sonne und Wind und Wasser sind überall verfügbar? Sicher. Ersetzen sie eine stabile Energieversorgung für einenen hochtechnisierten Industriestaat? Zweifelhaft, auf alle Fälle ein Experiment mit offenen Ausgang. Das Russengas als Reserve für Ausfälle der „erneuerbaren Energien“ ist offensichtlich krachend gescheitert. Solaranlagen kommen aus China, Batterien und besonders die zur Herstellung notwendigen Rohstoffe auch (oder aus chinesischem Zugriffsbereich – Stichwort „Neue Seidenstraße). Und der letzte deutsche Hersteller für Rotoren für WKA hat seine Produktion in der EU eingestellt. Wir strampeln uns gerade unter Mühen und großen Einbußen an Wohlstand von Putin frei und…werfen uns dem Chinesen Xi in die Arme? Eine kopflose Politik, geboren aus Ideologie und in Parteiprogramme gepreßt. Kein Industrieland folgt Deutschland auf diesem Weg. Warum wohl? Ein Konkurrent räumt sich selbst aus dem Weg, andere stehen schon parat. Und von denen gibt es dann auch vergiftete Lobreden. Die kosten nix. Und wir als dumme und unmündige Bürger können nur auf einen windigen und milden Winter hoffen. Bundesnetzagentur-Chef Müller ahnt anscheinend schon Übleres als nur Gasmangel. Und unsere Nancy sorgt sich um die bösen Rechten, die die Krise ausnützen. Prioritäten setzen ist halt angesagt. Wohl dem, der ein dieselgetriebenes SEA in der Garage hat…
@ FERENC
Die Wirtschaftskonkurrenz zu China ist ein großer Fehler der deutschen Wirtschaft gewesen. Unsere Konzerne haben die internationale Konkurrenz stark gemacht. Es hat angefangen mit kleinen Unternehmen, wie einigen Zubehörherstellern in der Zweiradbranche. Ob Fahrräder oder Mopeds es wurde alles an Chinesen verkauft, weil die einen großen Bedarf hatten. Vor Jahren geb es mal einen Bericht wie in Afrika eine Kooperative Fahrräder für Landarbeiter angeboten hatte, sie haben alles in Deutschland gekauft, um es in Afrika zu montieren, als dann Zündapp nach China verkauft wurde, haben die Afrikaner dort eingekauft, erst jährlich 60 Räder, später 600 Räder. Bei Solaranlagen ging es genauso, Know How aus Deutschland, Produktion in Deutschland, dann Know How Verkauf nach China und die billige chinesische Produktion überschwemmte den europäischen Markt. Bei der Autoindustrie ging es auch so. Wir haben uns selber die Zukunft abgegraben. In den 1960ern begann es mit der Uhrenindustrie, Radio- und TV Produktion genauso, damals waren es die Japaner schnell dabei, alles billiger anzubieten. Dabei war die deutsche Wirtschaft europaweit federführend, von Textilien will ich erst gar nicht anfangen. Wir hätten weitaus weniger Arbeitslose, hätte man mehr in Deutschland produziert. Das wäre auch gegangen, wären die Unternehmen nicht so raffgierig, Man sieht es an TRIGEMA, dessen Inhaber W. Grupp ist nicht ins Ausland gegangen, um dort zu produzieren und seien Familie ist bestimmt nicht verarmt.
So wie Sie denken funktioniert Wirtschaft nun auch nicht. Deutschland kann nicht nur exportieren und Überschüsse aufhäufen. Unsere Überschüsse sind die Schulden der anderen Ländern. Wir müssen diesen Ländern die Möglichkeit geben ihre Schulden zurückzuzahlen, indem wir ihnen etwas abkaufen. Wenn die andere Länder unsere Waren nicht kaufen können, produzieren wir weniger und haben mehr Arbeitslose. Leider haben wir es übertrieben und sind jetzt von der zweitgrößten Wirtschaft der Welt (China) abhängig. Leider auch von Taiwan, dem Marktführer bei der Chipproduktion. In diesem wichtigen Markt haben wir in Deutschland nix, da müssen wir aufholen und Wissen aufholen so wie es die Chinesen und Japaner gemacht haben.
Ich muss mich einfach mal dazu äußern, weil ich in letzter ständig mit Halbwissen in Sachen Atomkraft konfrontiert werde. Ich empfehle dringend, sich in Fachbüchern über Kernkraftwerke zu informieren. Ein Kilogramm Uran erzeugt so viel Energie, dass die Uranpreise vollkommen irrelevant für den Preis pro kwh sind. Es würde sich gegenüber Photovoltaik und Windkraft sogar lohnen, das Uran aus dem Mehrwasser zu gewinnen. Die Ressourcen sind fast unendlich. Einen Weg zurück zur Atomkraft sehe ich auch nur bedingt. Vor allem weil es keine jungen Leute gibt, die sich wegen der Unsicherheit auf Kernenergie spezialisieren wollen.
Die Unsicherheit der jungen Leute ist doch berechtigt. Es geht doch nicht nur um Uran, sondern auch um Endlagerung usw.
Was auch der gut ferenc vergisst, wir beliefern zZ. Frankreich mit Strom, weil..
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/frankreich-atomindustrie-101.html
Frau Baerbock hat ja anscheinend die Aufgaben vom designierten Kanzler übernommen, der als Krisenkanzler scheinbar völlig überfordert zu sein scheint. Damit können Sie sich schonmal ausmalen, wer der – besser die – nächste Kanzlerin wird.
Und allem voran finde ich es klasse, wie Frau Baerbock hier mit der USA zusammenarbeitet und den türkischen Erpressern die Meinung geigt, die auch nicht besser als die Russen sind. Russen, Türken, das ist alles eine verlogene, menschenrechtsverletzende, kriminelle Mischpoke. Aber das ufert jetzt aus….
@ Nordhesse
Wenn die Merkel-Regieungen schon 2014 damit begonnen hätten, die Rerdogan-Regierung zu kritisieren, wäre vielen Menschen weniger Leid zugefügt worden. Die Türkei als schwierigen Kantonisten oder Kandidaten zu bezeichnen, wäre gar nicht nötig geworden, hätte man ihn ausgebremst. Die deutsche Wirtschaft ist den CDU Granden wichtiger gewesen, als das Wohl der EU, der Nato und des Friedens in der Region. Auch in der CDU gab es schon immer Stimmen, denen die Politik am Bosporus gegen den Strich geht. Die Falken haben der Türkei Zucker gegeben, statt von ihr mehr Verantwortung für die Region zu geben. Die Flüchtling, die nicht über das Mittelmeer gelassen wurden, haben berichtet, unter welchen Bedingungen sie in den Lagern in der Türkei gehaust haben, dafür wurde und wird die Türkei fürstlich entlohnt. Die Ampel muss jetzt mit der Hinterlassenschaft der Vorgängerregierung klar kommen. Dazu kam noch der merkelsche Führungsstil, der war anders, als er der von Scholz. Merkel hat von oben regiert und Scholz lässt die Ressortminister Vorschläge erarbeiten und die Ampel entscheidet mehrheitlich. Deswegen sind die Grünen die Feindbilder gemeint ist aber die Regierung als Ganzes.
@Nordhesse
Möglicherweise ist es Ihrer Kenntnis entgangen, dass die Türkei bereits vor uns eine weibliche Regeirungschefin hatte. Nämlich Tansu Ciller von 1993 bis 1996. Also in diesem islamischen Land, wie Sie es sagen, darf auch eine Frau Verantwortung tragen. Auch im aktuellen Kabninett Erdogan ist eine Frau Familienminsterin und war eine Frau Handelsmimisterin. Frau Merkel hat bei ihren Türkeibesuchen auch Kritik geübt z.B. wegen dem Einmarsch in Syrien 2018, also warum wollen Sie Baerbock den Mund verbieten, weil sie eine Grüne ist?. Ihre einseitigen Belastungstendenzen sind leicht zu durchschauen. Der türkischen Regierung ist es übrigens egal wer kritisiert, ob Mann oder Frau im Zweifel ist der Verdacht auf Terrorismus schnell gesäht. Aussenpolitik ist nicht immer messbar, so wie Finanzpolitik usw. also halten Sie mal die Bälle flach und tun Sie was gegen Ihre Faktenschwäche…
Ach, so eindimensional funktioniert die Welt? Na, dann besteht ja noch Hoffnung. Nach einer Audienz bei Cum-Ex-Olaf wird die Regierung wohl hin und weg sein und Dank Ihrer Ideen umgehend zur Weltrettung übergehen. Wobei Ihre Ideen in der Kolumne doch etwas vage bleiben. Sonne und Wind und alles was nachwächst. Klingt gut. Wie im Garten Eden.
Was aber, wenn mal keine Sonne scheint und Flaute ist? Inversionswetterlagen zwischen November und März sind bei uns ja nicht ganz so selten. In dieser Zeit ist es meist früh dunkel und unangenehm kalt. Also Licht an und die „grüne“ Wärmepumpe laufen lassen, auf daß es warm werde. Und nicht vergessen, das schicke E-Mobil an´s Ladegerät, morgen wollen ja alle ökologisch korrekt zur Arbeit, die – oh Schreck! – auch Strom ohne Ende frißt.
Ob als Rechenzentrum, Metallgießerei, Chemiewerk zur Grundstoffproduktion oder Zementwerk. Ach ja, Beton wollen wir ja auch nicht mehr, höchstens für die Fundamente der WKA. Die laufen aber nicht. Flaute, s.o. Also nix grundlastfähig. Her mit dem Kohlestrom aus Tschechien und Polen (bäh) und dem Atomstrom aus France (bähbäh)! Und da sich Strom entgegen Baerbocks Erklärungen nun doch nicht im Netz speichern läßt und der erzeugte überflüssige Wind- und Solarstrom in guten (Energie-)Zeiten auch noch an die Nachbarländer verschenkt werden muß, könnte es ein unangenehmer Winter werden. Das dämmert inzwischen auch Annalenas Parteifreund Habeck.
Verschwörungstheoretiker munkeln, das es im Winter Wärmehallen für den frierenden Plebs geben soll. Bei der gallopierenden Inflation gerade im Lebensmittelbereich sollte man auch gleich an Suppenküchen denken. Und Lichthäuser bei Stromausfall. Winterhilfswerk reloaded quasi.
Rohstoffverzicht als Zukunftsweg einer hochtechnisierten und hochkomplexen 82-Millionen-Gesellschaft? „Säemann auf heimischer Scholle“ als Ideal, diesmal grün statt braun? Wenn das Idee und Plan ist… Na, dann legt mal los.
Tun Sie nur so oder haben Sie die Kolumne tatsächlich nicht verstanden? Zusammengefasst ist es nicht eine Idee zur Weltenrettung, sonder nur ein Hinweis, aus der Vergangenheit lernen, die Zukunft zu gestalten. Eine Gesellschaft ohne nennenswerte Rohstoffe sollte dringend damit beginnen sich Gedanken zu machen. Mit weiter so funktioniert das eben nicht. Ängstliche Zauderer wie Sie, die sich jedem Vorschlag, jeder Entscheidung gegenüber querstellen, bringen uns nicht weiter. Dieses ständige Gejammer und Heulen ist kontraproduktiv.
Sach ich jetzt mal so aus meinem grünen Kinderzimmer heraus
Doch, Eowyn, ich habe die Kolumne schon verstanden. Mein Kommentar hat sich allerdings nicht mit der Inflationsthese zum Untergang des Römischen Reiches befaßt, die war doch etwas abenteuerich. Der Römern sind selbstverständlich nicht die Metalle ausgegangen, sonst hätte es nach dem Untergang ihres Imperiums in dessen Einzugsbereichs keinen Erzbergbau mehr gegeben. Arbeitskraft war in den Sklavenhaltergesellschaften des Altertums fast unbegrenzt vorhanden, später kosteten Arbeiter mehr und mehr Geld. Und da die mittelalterlichen Herrscher auch mit Gold- und Silbergeld bezahlten, lohnte sich der Abbau bis in die Neuzeit. Und auch die Wasserleitungen gingen nicht am Mangel an Blei (sie waren zum überwiegenden Teil aus Stein, Ton und Holz) zugrunde, sondern am Desinteresse der römischen Eliten, in den Erhalt der Infrastruktur zu investieren. So wie bei uns die die Brücken der Sauerlandlinie A45 auch nicht aus dem Mangel an Beton zerfallen, sondern am Unwillen, in sie zu investieren.
Die Inflation der Römer hatte viele Gründe. Gold und Silber wurde nicht in die Wirtschaft und das Funktionieren des Staates investiert, sondern von immer schneller wechselnden Herrschercliquen in die eigenen Taschen geschoben, Freunde wurden gekauft und Feinde damit ruhiggestellt. Die Verteidigung des überdehnten Imperiums gegen äußere Feinde wurde – gekauften – Hilfstruppen überlassen, und der Klimawandel im 5. Jahrhundert, welcher die Völkerwanderung mitauslöste, gab dem (West-)Römischen Reich den Rest.
Inflation durch Mißwirtschaft politischer Eliten und Zusammenbruch der wirtschaftlichen Grundlagen. Nicht anders als heute.
Der längere Rest meines Kommentars befaßte sich dann tatsächlich mit dem grünen Wolkenkuckucksheim, über dessen Tapeten gerade in der Regierung gestritten wird. Erinnert mich etwas an die bunten Heftchen der Zeugen Jehovas: Löwe liegt friedlich beim Lamm, und wenn sich alle doll liebhaben, bekommen wir das Paradies. Klappt aber weder bei den Zeugen noch bei den Grünen.
Meine Empfehlung: raus aus dem grünen Kinderzimmer, rein in die Realität. Auch, wenn`s wehtut.
@ Nordhesse
Sie gehen überhaupt nicht auf die Kolumne ein, sonder ziehen Schlüsse, die nicht das Thema sind. Ihre Hasstiraden gegen alles Grüne wird Sie noch schwer treffen. Die Kolumne liegt sehr dicht an der Wahrheit, die Erkenntnisse von Rainer Sander sind klar und eindeutig. Es war immer eine deutsche Eigenart, auf besondere Situationen sinnvoll zu reagieren. das wird auch dieses mal so sein. Deutschland ist ein innovatives Land, wo aus der Not neue Entwicklungen entstehen. Dazu ist die deutsche Industrie bereit und an der Arbeit. Wie Herr Sander schreibt ist es nötig gewesen aus dem Gasgeschäft mit Russland auszusteigen, die Abhängigkeit von Russland ist wie, Ihnen scheinbar nicht bekannt, ein gravierender Fehler. Man hätte schon längst aussteigen müssen. Man muss der deutschen Wirtschaft auch klar machen, dass sie den einfachsten Weg gegangen ist, statt sich selber aus der Abhängigkeit zu befreien. Es war ja, zum Beispiel, so einfach die Heiztechnik den Vorschriften anzupassen, statt Alternativen zu entwickeln. Früher war das üblich, das die Großen der Branche Mitarbeiter abgestellt hatten, damit sie neue Ideen aufgreifen und bis zu Serienreife entwickeln. Sowas habe ich vor vierzig Jahren auch gemacht. Damals war es einfach, Gasheiztechnik stand noch am Anfang. Über die Jahre hatte man immer mit Abgaswerten zu tun gehabt, dann mit Kunststoffen, die im Brandfall keine giftigen Gase, wie Salzsäure entstehen lassen. Damit interessierte ich mich für Umweltschutz. So kommt man zu Umweltthemen, ohne zu den Grünen zu kommen. Politischen habe ich mit den Grünen nichts am Hut. Aber deswegen sind die üblichen Denkweisen über die Grünen falsch. Was Sie für ein Heini sind, liegt ja zu 80% auf der Hand.
Zu schön 🤣
Bin gespannt, wann der erste Kommentar erscheint, der uns Putin als Retter präsentiert. Vielleicht versteht es der ein oder andere nun etwas besser.
Wie bei den Römern ist jede Hochkultur letztendlich an ähnlichen Problemen gescheitert. An falschen Entscheidungen, Gier nach immer mehr und Raubbau an den natürlichen Ressourcen. Der bringt jede Kultur an den Rand des Abgrunds und dem kann nur entgehen, wer es durch Innovationen schafft, die Versorgung seiner Bevölkerung trotzdem zu sichern.
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