SCHWALMSTADT (Anzeige). Vergangene Woche besuchte der Europaabgeordnete und Landesvorsitzende der FREIE WÄHLER Engin Eroglu den Landwirt Rüdiger Nagel auf seinem Hof in Willingshausen-Ransbach im Schwalm-Eder Kreis.
Landwirtschaftliche Betriebe sind in Hessen ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch Hessens Landwirte stehen vor immer größeren Herausforderungen – bei stetig steigenden Anforderungen. So müssen sie nicht nur auf zunehmende Extremwetterlagen, wachsende Auflagen zum Tierwohl und Artenschutz sowie sich verändernde Konsumentenbedürfnisse reagieren, sondern auch die Auswirkungen der Coronapandemie schultern.
Die geplante EU Reform zum Pflanzenschutzrecht setzt den ganzen Herausforderungen jetzt die Krone auf, meint Rüdiger Nagel im Gespräch. Für unsere Region im Schwalm-Eder Kreis ist ganz besonders von Bedeutung, dass in sogenannten „Natura 2000 Gebieten“ ein komplettes Verbot von Pflanzenschutzmitteln vorgesehen ist.
Das Vogelschutzgebiet Schwalmniederungen wäre hiervon massiv betroffen und die Konsequenz für die landwirtschaflichen Betriebe fatal. Vor dem Hintergrund, der sich abzeichnenden Versorgungskrise, insbesondere mit Getreide, passt der Entwurf nicht in die Zeit, erklärt der Landwirt H.W. Hainmüller. Er sieht, dass eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 50 % die Brotgetreideversorgung auf dem Weltmarkt noch verschlimmern würde.
Ein Verbot von Pflanzenschutzmitteln würde andere Maßnahmen notwendig machen. Im Bereich des Herbizidersatzes wären das mechanische und thermische Mittel, die besonders für den Gelegeschutz fatal wären. Der Schutz der Bodenbrüter würde damit zunichtegemacht, meint Rüdiger Nagel. Zudem würde der Wegfall von Schutzmitteln eine Verengung der Fruchtfolge auf hackbare Kulturen wie beispielsweise Mais nach sich ziehen. Für Insekten wertvolle Kulturen wie der Raps hätten kaum noch eine Chance.
Es gibt intelligentere Methoden der Reduzierung von PS-Mitteln: Integrierter Pflanzenschutz oder PrecisionFarming sind nur zwei Beispiele, die den Einsatz schon jetzt deutlich reduziert haben und in denen bei weiterer technischer Entwicklung noch deutliches Potenzial schlummert, meint Stefan Strube vom Regionalbauernverband.
Die der Ausweisung des Vogelschutzgebietes, wie auch der anderen Schutzgebiete, gab es im Gespräch den Konsens aller Beteiligten, dass Pflanzenschutz auch weiterhin nach guter fachlicher Praxis ohne zusätzliche Auflagen möglich sein muss.
Die Herausforderungen des Tier-, Arten-, Klima-, Umwelt und Bodenschutzes sowie der Sicherung der Lebensmittelproduktion lassen sich nicht durch Verbote und Auflagen bewältigen. Stattdessen müssen technologische Innovationen in Pflanzenschutz und Züchtung stärker als bisher genutzt werden. Übergeordnetes Ziel sei dabei, die richtigen Anreize zu setzen, um auch nachfolgenden Generationen eine Zukunft in der Landwirtschaft zu ermöglichen. „Viele Landwirtsfamilien sind über Jahrhunderte in ihren Gemeinden verwurzelt und tragen entscheidend zum sozialen Leben im ländlichen Raum bei“, so der Europaabgeordnete Eroglu abschließend. (Anzeige)
Foto von links: C. Weingarten, S. Strube, Regionalbauernverband – Hans-Wilhelm Hainmüller, R. Nagel, P. Rudolph, Landwirte der Region, Engin Eroglu MdEP
4 Kommentare
Und schön die Pflanzenschutzmittel gutheißen, das ist doch gelebter Umweltschutz. Und Dividendeschutz für Bayer, BASF und Konsorten. Das kann unsere Politik in der EU, ich schäme mich dass so einer hier aus der ländlichen Region kommt! Seid froh dass es Naturschutzgebiete gibt, sonst sähe es überall aus wie auf dem Aldiparkplatz! Von dem tollen Raps, wo es ohne eine Biene nicht ein Korn zu ernten ist ganz zu schweigen! Es muss endlich verstanden werden dass Landwirtschaft nur mit der Natur möglich ist und nicht gegen sie, das ist keine Maschine die man nach belieben schneller laufen lassen kann. Wenn unsere liebe Politik dann eher Pflanzenschutzmittel weiter zulässt die erwiesenermaßen schädlich sind, da merkt man doch genau wer mit wem unter welchen Decken steckt!
Jezt grast der Herr Eroglu aber wirklich alle ab was nur geht.
Der Engin will ja auch nach Wiesbaden in den Landtag. Einfach ein bisschen rumfahren und sich zeigen, Hauptsache in der Presse. Hat damals auch im Europaparlament geklappt. Man braucht nur genug Kreuzchen und schon fließt das Steuergeld. Und um Kreuzchen zu bekommen, immer schöne Sachen erzählen, schlechte möchte der Bürger der BRD nicht hören. Eigentlich poblich einfaches Prinzip, das ist die Realität. Gab schon mal Einen, der sagte die Rente ist sicher und alle waren hin und weg. Geile Sache oder? Böse Zungen munkeln für Doofe reichts.
Ist eine finanzierte „Anzeige“.
Ich denke das dies wie Reklame zu betrachten ist.
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