GUDENSBERG. Die Dr.-Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) in Gudensberg öffnete erneut ihre Türen, um interessierten Besucherinnen und Besuchern ihr „Lernleuchten-Konzept“ im Jahrgang 5 vorzustellen. Zahlreiche Schulteams aus ganz Hessen nahmen an der dreitägigen Weiterbildung teil.
„Wir freuen uns natürlich sehr über das große Interesse und die Wertschätzung, die uns entgegengebracht wird. Dies zeigt, dass wir in den vergangenen Jahren richtige Entscheidungen getroffen haben und bestärkt uns darin, unsere Schule in den nächsten Jahren stetig weiterzuentwickeln. Der Veränderungswille in Schulen war noch nie so groß.“, so Peter Häßel, Schulleiter der GAZ.
Einblicke für die Schulteams
Neben zahlreichen Workshop-Angeboten zu Themen wie „Digitalisierung, Lernbegleitung und innovativen Lernraumkonzepten“ konnten die Schulteams zwei Tage lang im Jahrgang 5 hospitieren. Dabei nahmen sie unter anderem an den wöchentlichen Coachinggesprächen teil, bekamen eine Einführung in das Arbeiten mit der digitalen Lernplattform Scobees und wurden von den Schülerinnen und Schülern durch ihre Lernräume geführt.
„Ich bin begeistert davon, wie stolz und mit welcher Überzeugung uns die Schüler ihre Schule und ihr Lernen vorgestellt haben. Wir möchten Danke sagen für den Mut und für die Innovationskraft, welche die Gudensberger Schule auf uns ausstrahlt“ sagt Christine Feik von der Ahnatal-Schule aus Vellmar.
Gesprächsrunde mit Eltern und LernbegleiterInnen
In einer einstündigen Gesprächsrunde stellten die hessischen Lehrkräfte den Eltern und LernbegleiterInnen zahlreiche Fragen. Die erhöhte Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler, die Rolle der Lehrkräfte und der Einbezug der Eltern im Lern- und Entwicklungsprozess der Schule waren dabei Thema.
Christina Semmelroth, Elternbeirätin der Lerngruppe 6, erklärt: „Wir Eltern wurden von Anfang an ins Boot geholt und in Entscheidungen einbezogen. Die Rückmeldungen aus der Eltern- und Schülerschaft werden ernst genommen und vor allem auch zeitnah umgesetzt. Dies ist eine große Stärke der Schule. Die Entwicklung unserer Kinder im Hinblick auf das selbständige Arbeiten sowie ihr Zugewinn an digitaler Kompetenz ist nach neun Monaten beachtlich“.
Das Lernleuchten-Konzept
Das Konzept der Gudensberger Schule beruht auf einem neuen Raumkonzept. Statt in einem Klassenraum lernen die Schülerinnen und Schüler in den Hauptfächern auf einer mehrere hundert Quadratmeter großen Lernwelt, haben eigene Arbeitsplätze in ihren Lernbüros und besuchen Input-Vorträge der Lehrkräfte. Eng begleitet werden sie durch regelmäßige Coachinggespräche mit ihren Lernbegleitern sowie durch eine digitale Lernplattform mit passgenauen Unterrichtsmaterialien. Die kleineren Lerngruppen von ca. 15 Schülerinnen und Schülern stärken den Klassenverband. Das neue Unterrichtsfach GAnZ STARK erfordert zukünftig die Übernahme von Verantwortungsjobs innerhalb der Schule und der Gemeinde. Der wöchentlich stattfindende Projekttag der Fächer Biologie, Erdkunde und Kunst ermöglicht fächerübergreifendes Arbeiten, forschendes Lernen und bietet zahlreiche Exkursionen.
Der weitere Weg
Abgestimmt ist das Lernleuchten-Konzept der Gudensberger Schule bis in die siebte Jahrgangsstufe. „Zurzeit arbeiten bei uns an der Schule zwei Entwicklungsgruppen. Die Entwicklungsgruppe „5 – 7“ ist gemeinsam mit unseren Fachschaften für die Umsetzung und Evaluation des Konzepts bis in das Schuljahr 2023/24 betraut. Parallel dazu erarbeitet die Entwicklungsgruppe „8 – 10“ schon jetzt die Weiterführung des Konzepts ab dem Schuljahr 2024/25“ erläutert Christian Kellermann, Rektor für Schulentwicklung an der GAZ und führt weiter aus: „Durch die Öffnung unserer Schule bekommen wir die Möglichkeit uns mit anderen Schulen zu vernetzen, Ideen auszutauschen und in einzelnen Bereichen gemeinsam an einer veränderten Lernkultur zu arbeiten. Die Weiterbildung ist eine win-win-Situation für alle Beteiligte“.
Teilnehmende Schulen / Institutionen:
- Hohe Landesschule (Hanau)
- Schwalmgymnasium Treysa)
- Sankt Lioba-Schule (Bad Nauheim)
- Theo-Koch-Schule (Grünberg)
- Freiherr-vom-Stein-Schule (Hünfelden)
- Brüder-Grimm-Schule (Bebra)
- Ahnatal-Schule (Vellmar)
- Christine-Brückner-Schule (Bad Emstal)
- Freiherr-vom-Stein-Schule (Immenhausen)
- Projektbüro Nordhessen
- Hessische Lehrkräfteakademie
Die Weiterbildung, die in Zusammenarbeitet mit der Serviceagentur „Ganztägig lernen. Hessen“ und innovationhub.schule (Heraeus Bildungsstiftung) geplant wurde, soll im Frühjahr 2023 ihre Fortsetzung finden. (pm/beg)
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