Neues Regenrückhaltebecken kann Hochwassergefahr deutlich verringern
GUDENSBERG. 25 Besucher, vorwiegend aus Maden, fanden sich am Mittwoch im neuen DGH am Wotanstein in Maden zusammen, um sich durch städtische Vertreter und Experten auf den Stand zum Projekt „Starkregen-Vorsorge Goldbach Maden“ bringen zu lassen.
Teil des Projektauftrags ist ein Maßnahmenkatalog, in dem an erster Stelle der Bau eines Regenrückhaltebeckens zwischen Gudensberg und Maden steht. Die Stadt werde Planung, Finanzierung und Bau des Beckens zügig vorantreiben, kündigte Bürgermeisterin Sina Best an. Im Anschluss an die Vorstellung der Projektergebnisse hatten die Bürger:innen ausführlich Gelegenheit, ihre Fragen zu stellen.
Mit der im vergangenen Jahr beauftragten Erarbeitung einer „Starkregengefahrenkarte Goldbach mit Maßnahmenkatalog“ sollte nun ausgelotet werden, wie den Hochwassergefahren wirksam begegnet werden kann. Um auf den Erfahrungen der betroffenen Anlieger aufzubauen, fanden begleitend zu den Untersuchungen des beauftragten Ingenieurbüros Unger aus Homberg/Efze mehrere Veranstaltungen mit Bürger:innen und politischen Vertreter:innen der Stadt Gudensberg statt.
Die zentralen, von Dr.-Ing. Alexander Rötz vorgestellten Ergebnisse der Studie sind:
- Die Verrohrung des Goldbachs in Maden ist weniger leistungsfähig, als dies bei großen Starkregenereignissen notwendig wäre, um das gesamte Wasser schadlos abzuführen.
- Der größte Teil des Goldbachzuflusses findet zwischen Gudensberg und Maden aus den Gebieten „Birnenallee und Umgebung“ und „Breslauer Straße/Schweriner Weg“ statt. Daher wird die Reduzierung der Zuflüsse in diesem Bereich als wirksamste Maßnahme betrachtet.
- Um den Zufluss zu verringern, soll ein neues Rückhaltebecken im Bereich der Alten Kläranlage Gudensberg gebaut werden. Die Planung für das Rückhaltebecken wurden bereits parallel zur Studie fertiggestellt und ein Förderantrag beim Land Hessen wurde gestellt.
- Das geplante Regenrückhaltebecken unterhalb der Alten Kläranlage kann auf einem städtischen Grundstück mit einem Stauvolumen von rund 2.900 m³ als begrüntes Erdbecken ausgelegt werden. Durch die im Rückhaltebecken vorgesehene Drosselung (Beschränkung des Abflusses) kann die bisherige Einleitemenge aus den Gebieten „Birnenallee und Umgebung“ und „Breslauer Straße/Schweriner Weg“ in den verrohrten Goldbach auf weniger als 10 % des bisherigen Volumens gesenkt werden.
- Der gedrosselte Zufluss aus dem Regenrückhaltebecken „Steinzeitsiedlung“ wird vom Ing.-Büro Unger als vernachlässigbar gering eingestuft.
Hintergrund – Zahl der Starkregenereignisse wächst
In den vergangenen Jahren kam es durch mehrere Starkregenereignisse zu Überflutungen in der Madener Ortslage. Von Starkregen wird gesprochen, wenn in kurzer Zeit und meist räumlich begrenzt sehr hohe Niederschlagsmengen auftreten. Solche Extremwetterereignisse werden mit voranschreitendem Klimawandel wahrscheinlich verstärkt vorkommen, da höhere Temperaturen intensivere Niederschlagsereignisse begünstigen.
Durch den Starkregen standen zahlreiche Madener Keller und Untergeschosse unter Wasser. Die Feuerwehr musste eingreifen. Als erste Gegenmaßnahme wurde das Einlaufbauwerk des Goldbaches am Madener Ortsrand mit einem speziellen Rost versehen, der verhindern soll, das mitgeschwemmtes Material, vor allem Astwerk und Stämme, den Einlauf blockiert und somit den Wasserabfluss verhindert.
Weitere Infos zur persönlichen Hochwasservorsorge gibt es unter: https://umwelt.hessen.de/Wasser/Hochwasserschutz/Versicherung (pm)
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