SCHRECKSBACH (pm). Teilhabe meint Selbstbestimmung in Verbindung mit anderen. Teilhabe bedeutet, dass sich alle Menschen mit ihren Fähigkeiten zum Wohl der Gemeinschaft einbringen können. Bewohner und Mitarbeitende des Hephata-Wohnverbunds Schrecksbach haben jetzt vorgelebt, wie dies aussehen kann.
In ihrer wöchentlichen Hausrunde sprechen Bewohner und Mitarbeitende des Wohnverbunds über Themen, die sie bewegen. In den vergangenen Wochen war das vor allem der Krieg in der Ukraine. In Leichter Sprache wurde sich über die Fakten zum Krieg und die aktuelle Situation der ukrainischen Bevölkerung ausgetauscht. Der Wegfall elementarer Sicherheiten, die körperlichen und seelischen Verletzungen der Menschen beschäftigten sie sehr. Die Betroffenheit war groß, die Gespräche intensiv. Manch einer brachte eigene Geschichten ein, erzählte von den Erlebnissen der eigenen Großeltern im Zweiten Weltkrieg.
Weil das Thema hauptsächlich die Bewohner nicht mehr losließ, brachte Mitarbeiterin Susanne Jungklaus die Idee ein, sich an einer Hilfsgütersammlung der Region zu beteiligen. Alle waren sofort dabei und wandelten die gefühlte Hilflosigkeit in Aktion um. Unter großer Beteiligung wurden, Bettwäsche und Kuscheltiere, Dreiräder und anderes mehr gesammelt. Die Bewohner selbst beluden einen Kleinbus und brachten die Spenden mithilfe der Mitarbeitenden zur Sammelstelle in Ascherode. Teamleitung Annette Stein sagt: „Es hat mich sehr bewegt, zu sehen, wie jeder Einzelne sich einbrachte und was Gemeinschaft zu leisten vermag.“ (pm)