VIDEO: Beide Kommunen spenden jeweils 25.000 €
CHATTENGAU. Es war eine schnelle Entscheidung in den politischen Gremien der beiden Chattengau-Kommunen Edermünde und Niedenstein, dem Partnerschaftsverein in Gudensberg jeweils 25.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Für Ingbert Radloff als Vorsitzendem des Partnerschaftsvereins und natürlich für die Menschen in Schtschyrez (West-Ukraine), ein deutliches Signal.
Die Region rund um Lwiw (Lemberg), in der die Gudensberger Partnerstadt liegt, rückt zunehmend in den Fokus des Krieges in der Ukraine. Zum einen melden Nachrichtendienste erste Truppenaufmärsche auch in dieser Region, der Bürgermeister von Lwiw hat heute in den Medien Befürchtungen geäußert, dass Weltkulturerbe in Lemberg könne Schaden nehmen. Vor allem aber ist die Region – nur 50 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt – so etwas wie Durchgangslager für Flüchtlinge aus den bereits umkämpften Gebieten in Europas zweitgrößtem Flächenstaat.
Sina Best dankbar für Unterstützung
Wer sich in schweres oder Lwiw engagiert, tut dies nicht nur für die Menschen vor Ort. Am gestrigen Donnerstag haben die beiden Bürgermeister aus Niedenstein (Frank Grunewald) und Edermünde (Thomas Petrich) ihrer Kollegen Sina Best aus Gudensberg und Ingbert Radloff vom Partnerschaftsverein in Gudensberg die Beträge symbolisch übergeben.
Bürgermeister Frank Grunewald drückte seine Bewunderung heraus, für das Engagement der Stadt Gudensberg in einer Region, die auch vor der Krise Aufbauhilfe benötigt hat. Bürgermeister Thomas Petrich hofft, dass man bald wieder gemeinsam ein Fest an der Märchenbühne feiern können. Sina Best freute sich, dass sie in den ersten Amtstagen bereits Unterstützung von den beiden Nachbarschaftsgemeinden erfährt.
Zweiter Strom Generator ist auf dem Weg
Bereits vorgestern ist nach der ersten Polyma-Lichtgiraffe ein zweiter Generator nach Schtschyrez aufgebrochen. Die Firma Polyma hat dazu auch einen Transporter zur Verfügung gestellt. Das zweite Gerät hat eine Leistung von 80 KW. Damit kann theoretisch ein kleines Dorf mit Strom versorgt werden. Es ist unterwegs mit medizinischen Hilfsgütern.
Ingbert Radloff machte gegenüber nh24 klar, dass die Transporte direkt an der Grenze an die Freunde aus der Ukraine übergeben werden und damit alle Hilfe gezielt ankommt. Für ihn ist nach wie vor wichtig, dass gezielt gespendet wird, also auch bedarfsgerecht. Dafür hat der Verein ein Organist Raum erstellt und fragt regelmäßig ab, was nötig ist. Es finden tägliche Absprachen statt. Durch Netzwerk-Kontakte ist es beispielsweise gerade gelungen ein größeres Kontingent an Schlafsäcken zu organisieren. Er richtete auch die Grüße der Freunde in der Ukraine aus. (rs/tb)