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KASSEL. Erste-Hilfe-Kurse werden oft belächelt und als notwendiges Übel für den Führerscheinerwerb betrachtet. Im Kraftwerk Kassel haben sie jetzt einem Menschen das Leben gerettet.
Bei routinemäßigen Wartungsarbeiten hat ein Fremdarbeiter Mitte Juni einen Herzinfarkt erlitten und war an einer unzugänglichen Stelle zusammengebrochen. Vier Techniker der Städtische Werke Energie + Wärme (EWG) und ein weiterer Mitarbeiter einer Fremdfirma hatten sofort geschaltet, den Mann durch eine winzige Öffnung ins Freie bugsiert, sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen und den Notarzt gerufen. Entscheidend war dann der Einsatz eines Defibrillators, der schließlich lebensrettend war.
Dr. Michael Maxelon, Geschäftsführer der EWG, erkundigte sich nun vor Ort über den Rettungseinsatz und dankte Stefan Amrhein, Lukas Schramm, Marcel Siebert und Andreas Stehl von der EWG sowie Roman Hora von der Firma Grote für ihr beherztes Vorgehen. Maxelon betonte: „Die Bedeutung von Ersthelfern in Unternehmen darf nicht unterschätzt werden. Wenn sie sich, und das hat sich jetzt wieder gezeigt, mit der Benutzung von Defibrillatoren auskennen, sind sie wahre Lebensretter. Ich kann nur an alle Arbeitnehmer appellieren: Erkundigen Sie sich, wo Sie in Ihren Unternehmen diese Geräte finden. Und lassen Sie sich schulen. Dafür stellt Sie jedes Unternehmen frei.“
Bei der Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH, der Muttergesellschaft der EWG, sind an insgesamt zehn Standorten in Summe 15 Frühdefibrillatoren vorhanden. 15 weitere befinden sich auf eigens gekennzeichneten Fahrzeugen des gesamten Konzerns, die im Stadtgebiet als Einsatzfahrzeuge unterwegs sind. Der betriebsärztliche Dienst der KVV-Gruppe bietet regelmäßig Zusatzausbildungen für die Mitarbeiter über den Arbeiter-Samariter-Bund an. (wal)
Das Bild: Nicht am Ort des Vorfalls, aber auch im Kraftwerk Kassel: Geschäftsführer Dr. Michael Maxelon (M.) dankte Marcel Siebert (v.l.) und Lukas Schramm von der EWG, Roman Hora von der Firma Grote und Andreas Stehl sowie Stefan Amrhein, ebenfalls EWG, die einem Kollegen einer Fremdfirma das Leben gerettet haben.