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KASSEL. Die 78 Straßenbahnen der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) fahren längst elektrisch und bringen rund 80 Prozent aller Fahrgäste an ihr Ziel, die weiteren etwa 20 Prozent der Fahrgäste nutzen die Busse.
Jetzt bereitet der größte nordhessische Mobilitätsdienstleister auch seine Busflotte für eine emissionsfreie Zukunft vor. Als letzten Schritt vor der Ausschreibung der ersten E-Bus-Tranche testet die KVG ab dem morgigen Mittwoch Fahrzeuge unterschiedlicher Hersteller auf „Herz und Nieren“. So will die KVG möglichst viele Daten gewinnen, um auch diese Busgeneration mit völlig neuer Antriebstechnik optimal einsetzen zu können.
Ab dem morgigen Mittwoch, 21. Juli, steht in Kassel der erste E-Bus-Test auf dem Programm: Von den Offenbacher Verkehrsbetrieben (OVB) kommt als Leihgabe ein Bus des Herstellers Solaris nach Kassel und wird etwa eine Woche lang im realen KVG-Linienverkehr fahren: Von voll besetzt bis fast leer, bei freier Fahrt und im Stau, bei Wind und Wetter – unter Realbedingungen eben. Nach dem jetzigen Stand wird mindestens ein weiterer Bus, der Daimler AG, wahrscheinlich im September folgen.
Was für Fahrgäste, die bei den Tests mitfahren können, vor allem eine Attraktion ist, ist für die KVG eine ernste Sache: Das Kasseler Liniennetz ist anspruchsvoll wie bundesweit kaum ein zweites für den E-Busbetrieb. Die Topografie ist sehr hügelig, die Straßenradien sind vielfach eng, Busse fahren im Pulk mit Bahnen, und die Linienbusse der KVG absolvieren bis zu 380 km am Tag auf den unterschiedlichsten Linien, ohne in den Betriebshof zurückzukehren („Umlauf“).
Auch wenn die E-Busse inzwischen Marktreife erlangt haben und sich technisch sehr schnell weiterentwickeln, ist es für den dauerhaften Erfolg unverzichtbar, das System zwischen Fahrzeug, Ladeinfrastruktur und Betriebsablauf optimal zu verzahnen und auf jede Stadt anzupassen. „Städte mit wesentlich einfacheren topografischen und verkehrlichen Bedingungen, die Elektrobusse in ihren Dienst gestellt hatten, mussten bereits ihren Betrieb völlig neu strukturieren“, erklärt KVG-Vorstand Dr. Olaf Hornfeck. „Deshalb wollen wir vor der Ausschreibung unserer ersten E-Bus-Tranche möglichst genau wissen, was die Fahrzeuge bei uns leisten können und damit, wo wir sie einsetzen können. Die europaweite Ausschreibung für unsere ersten zwölf Elektrobusse, die noch in diesem Herbst auf den Weg gebracht werden soll, kann dann deutlich zielgerichteter erfolgen als ohne solche Tests.“
Ein „Knackpunkt“ bei der Planung eines Betriebes mit E-Bussen ist die Planung der Lade-Infrastruktur. Fest steht, dass die künftige E-Busflotte der KVG nachts im Betriebshof Sandershäuser Straße geladen werden soll. Die Frage ist aber: Sind auch Ladepunkte im Liniennetz notwendig und wenn ja, wo genau? Hier schließt sich der Kreis: Um zu wissen, was heutige E-Busse unter den aktuellen Kassel-Bedingungen leisten können, muss die KVG diese Busse umfassend testen, denn davon hängt ab, wie die KVG diese Fahrzeuge konkret einsetzen kann.
Gerade aufgrund der komplexen Planung der Lade-Infrastruktur werden die ersten E-Busse voraussichtlich erst im Jahr 2023 durch Kassel rollen. Die Beschaffung dieser Fahrzeuge ist für die KVG der Einstieg in eine völlig neue Busgeneration, die neben den nationalen auch die EU-Klimaschutzvorgaben (Stichwort: Clean Vehicle Directive) erfüllt. Diese gibt vor, dass ab 2. August 2021 bis Ende 2024 45 Prozent der neu in den Betrieb genommenen ÖPNV-Busse emissionsarm oder emissionsfrei sein müssen. Wer bei der Fahrt des E-Busses auf den KVG-Linien gerne dabei sein möchte, findet die Fahrpläne des Testbusses unter: www.kvg.de. Informationen zu dem gesamten ÖPNV-Angebot bietet außerdem das NVV Servicetelefon unter 0800-939-0800 und die NVV-App, über die man auch Fahrscheine kaufen kann. (nicht honorierte Anzeige/pm)
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4 Kommentare
In Solingen ist der BOB auch in Wintern getestet worden, Oberleitungsbusse haben permanent Strom und brauchen den Akku nur auf den Betriebshöfen, beim Befahren der Umleitungen oder wenn Teilstrecken einen Stromausfall haben. Schließlich fahren auch in kalten Regionen Obusse, wie Moskau und Schweiz St. Gallen, China usw. Miesmacher gibt es immer.
Wenn man in Solingen aufgewachsen ist, kennt man Oberleitungsbusse die mit E-Technik fahren. Heute fahren dort BOB mit Akkus, während früher, bei Stomausfall, VW Motoren den OBUS angetrieben haben. Das kam mal im Winter der 50er vor, wenn die Oberleitungen von der Schneelast durchhingen. Solingen ist etwas so groß wie Kassel. Der BOB ist einer Straßenbahn überlegen, weil er nicht an Schienen gebunden ist und mit Akkus (früher VW Käfermotoren) Umleitungen fahren kann. Städte, wie Marburg, die früher OBUSSE hatten überlegen, ob BOB mit Akkutechnik wieder interessant sind. Marburg hat auch Strecken, wie die Linie 7 zur Kiniklinik auf den Lahnbergen ähnlich genutzt werden können, wie Solingen im Bergischen Land nach Schloss Burg an der Wupper.
Man kann es keinem Recht machen.Nörgler gibt es überall !
Können die E- Busse nicht alleine fahren?
Auslieferung erfolgt mit einem Diesel betriebenen LKW😂😂😂
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