
©Foto: Feuerwehr Homberg/nh
HOMBERG/EFZE. Gewitter und anschließend lang anhaltender Starkregen sorgten ab dem späten Samstagnachmittag in Teilen des Schwalm-Eder-Kreises für überflutete Straßen, unzähligen herausgesprungen Gully- und Kanaldeckeln, vollgelaufenen Kellern und Erdabgängen.
Gegen 17:30 Uhr schlug am Samstag in der Breslauer Straße in Neukirchen ein Blitz in ein Wohnhaus ein, was zu einer Rauchentwicklung führte. Etwa zeitgleich wurde in Schrecksbach-Röllshausen die Feuerwehr zu einem vollgelaufenen Keller alarmiert. Rund drei später musste die Fahrbahn der Straße zwischen Schrecksbach und Immichenhain von Geröll befreit werde. Im Stadtgebiet von Borken wurden ebenfalls Straßen überspült, zudem mussten Feuerwehrleute Keller vom Wasser befreien.
In Verna war die Frankfurter Straße betroffen, die vom Sportplatz kommend abschüssig ins Dorf führt. Feuerwehrleute mussten hier unter anderem Gullys öffnen, damit die Wassermassen abfließen konnten.
In Remsfeld sorgten Wasser- und mit gespülte Erdmassen in der Nacht zu Sonntag ebenfalls für mehrere Hilfeleistungen der Feuerwehren aus Remsfeld, Niederbeisheim, Rengshausen, Oberbeisheim, Appenfeld, Lichtenhagen, Schellbach und des THWs aus Homberg (THW OV Homberg Efze)
Unter anderem hatte sich der Rechen vom Schellbachsgraben in den Kanal durch Treibgut fast komplett zugesetzt.
Die Feuerwehren der Stadt Borken rückten zwischen Samstag, 16:00 Uhr und Sonntag, 10:00 Uhr zu insgesamt neun Einsätzen aus:
- fünfmal Borken
- einmal Singlis
- einmal Kleinenglis
- zweimal Arnsbach
- einmal Trockenerfurth
Drei Tage bei der Feuerwehr Homberg
An das Wochenende nach Fronleichnam werden sich die Helfer der Feuerwehren der Stadt Homberg/Efze wohl noch einige Zeit erinnern.
Über den frühen Samstagabend berichteten wir bereits:
Starker Regen führte regional zu Überschwemmungen
Wohnmobil schleift Gasflasche auf der A 7 mit
Zunächst trat die „Rinne“ in Rodemann, Waßmuthshausen und Sondheim über die Ufer. Zusätzlich überschwemmte Schotter und Erdreich in diesen und weiteren Stadtteilen zahlreiche Straßen und Keller. „Zum Teil stand die braune Brühe mehr als kniehoch“, heißt es auf der Facebook-Seite der Feuerwehr. Im Einsatz waren zahlreiche Helfer mit allen verfügbaren Chiemsee-Hochwasserpumpen und Wassersaugern. Unterstützt wurden die Feuerwehrleute bei ihrer Arbeit vom THW Homberg und Mitarbeitern der Homberger Kompost GmbH, die jeweils mit schwerem Räumgerät anrückten. Für die Koordination der Einsätze wurde der am Stützpunkt stationierte Einsatzleitwagen ELW2 mit der „Technischen Einsatzleitung“ (Mirko Ringat, Gordon Glasse und Matthias Poppitz sowie Funkern besetzt.)
Am Sonntag wurden an in verschiedenen Stadtteilen noch Rest- und Aufräumarbeiten durchgeführt. In der Nacht zu Sonntag mussten über 30 Einsatzstellen im Homberger Stadtgebiet abgearbeitet werden.
„Vielen Dank an die Verpflegungsgruppe der Feuerwehr Frielendorf-Welcherod und den Landgasthof Hepe für die Versorgung der Einsatzkräfte“, so die Feuerwehren der Stadt Homberg.
Insgesamt waren mehr als 200 Freiwillige Feuerwehrfrau und -männer der betroffenen Städte und Gemeinden im Einsatz. (wal)
Internet: Feuerwehr Homberg
3 Kommentare
Allen Helfern, und vor allem den Ehrenamtlichen, muss man mal Danke sagen. Sie sind rund um die Uhr und bei Wind und Wetter zur Stelle!
@ F
Wie recht Sie haben, man sieht es fast als selbstverständlich an, dass die Verantwortlichen für die Beseitigung der Schäden alles tun. Aber man vergisst schnell, wie wichtig die privaten, freiwilligen Helfer und die ehrenamtlichen sind. in ländlichen Kommunen geht es nicht ohne ehrenamtliche Helfer. Danke, allen die sich für die Geschädigten eingesetzt haben.
Ist es nicht eher so, dass der Boden nur bis zu einer Tiefe von bis zu 10-15 Zentimetern feucht bzw. nass ist und die Menge des Regens zu schnell abfließt. Außerdem ist zu viel Fläche versiegelt, um größere Regenmengen aufzunehmen. Viele Supermärkte haben oft viel hundert m² Parkfläche asphaltiert, Werksgelände und Sportstätten sind meist mit asphaltieren Parkflächen ausgestattet. Von Straßen und Wirtschaftswegen muss man nicht reden. Da wird eine Bächlein zum reißenden Strom. Die Wetterkapriolen nehmen zu, auch wenn es etliche Mitmenschen noch nicht begriffen haben. In den letzten 30 Jahren haben die Wetterextreme derart zugenommen, dass unsere Wälder nur ein Schatten ihrer selbst sind. Wir hier in der Schwalm bekommen die Veränderungen nur sporadisch mit, aber in den kalten Regionen, von Höhenlagen über 2.000 m und die Kontinenten fern vom Äquator sehen wie sich die Eisflächen an den Gletschern rasant verringern. Alles was da verdunstet kommt anderswo als Regen wieder runter, diesmal bei uns.
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