FRITZLAR. Seit dem 1. April ist das DRK Schwalm-Eder für die Organisation des Impfzentrums in Fritzlar zuständig. Gesamtverantwortung und ärztliche Leitung verbleiben beim Kreis. Bisher wurde der Kreis von den Rotkreuzlern ehrenamtlich unterstützt, teilt das DRK am Mittwoch mit.
Bisher wurde der Kreis von Mitgliedern des Katastrophenschutzes unterstützt, die von ihren Arbeitgebern mit Lohnersatz durch den Kreis freigestellt wurden. „Der Wille zur Mithilfe war überwältigend. Ohne diese Unterstützung wäre der Start gar nicht möglich gewesen. Mein großer Dank gilt auch den Arbeitgebern, die diese Einsätze ermöglicht haben“, berichtet DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau. Doch auf Dauer war der Betrieb mit den freigestellten Mitarbeitern nicht zu schaffen. Mit der Übernahme des Impfzentrums mussten rund 150 hauptamtliche Stellen besetzt werden. Bis Ende April wurden 300 neue Mitarbeiter mit Zeitverträgen eingestellt. „Der Zulauf sei phänomenal. Man merke, die Leute wollen helfen, aus dieser Pandemie herauszukommen“, so Lau.
Die Organisation des Impfzentrums beinhaltet Aufgaben wie die Erstellung des Dienstplans, Einteilung der Mitarbeitenden für die Impfstraßen, Management der Impfdosen und Dokumentation der Impfungen einschließlich der statistischen Meldungen. Das Leitungsteam setzt sich zusammen aus Johannes Seidl, der die Gesamtleitung übernommen hat, Julia Weber, Leiterin der mobilen Impfteams und Einsatzkoordinator Frank Grunewald. Betrieben werden zurzeit fünf Impfstraßen, ab Mai kommt die sechste dazu. Der Impfstoff komme in Wellen, so Seidl. Er wird komplett verplant und kontinuierlich verimpft. Landesweit werden die Impfdosen von der Task Force Impfen (TFI) des Landes Hessen geplant. 1,6 % des Impfstoffs wird als Notfallreserve vorbehalten.
Seit Mitte März besetzt das DRK zwei Mobile Impfteams hauptamtlich. Nachdem alle Senioreneinrichtungen im Kreis versorgt worden sind, fahren die beiden DRK-Impfteams und das Impfteam der Malteser nun Einrichtungen für psychisch Erkrankte und Eingliederungshilfen an. Zudem werden Impfungen in der Häuslichkeit, die von Hausärzten nicht abgedeckt werden können, übernommen. Ein Impfteam besteht aus drei DRK-Hilfskräften, die für die Dokumentation zuständig sind, einem Apotheker, einem Arzt und ein bis zwei Pharmazeutisch-Technischen Assistenten. Bisher wurden Menschen im Alter von 80 und älter mobil geimpft. Weiter geht es nun mit den Jahrgängen 1951 bis 1959. „Der Verwaltungsaufwand ist gewaltig. Wir haben in einer Aktion 2.400 Menschen telefonisch kontaktiert, um die Impfungen zu organisier“, sagt Julia Weber.
Bis 18. April wurden 2.900 mobile Impfungen mit dem Impfstoff Moderna durchgeführt. (wal)
Das Bild von links: Sie sind verantwortlich für die Organisation des Impzentrums und der mobilen Impfteams: Frank Grunewald, Julia Weber und Johannes Seidl mit DRK-Kreisgeschäftsführer Manfred Lau.
1 Kommentar
Ich finde es schön das das DRK das ganze nun übernommen hat.
Jedoch muss man sich auch die Frage gefallen lassen ob das Ganze gut läuft.
In Nachbarkreisen, zb Werra Meißner/ Hersfeld Rotenburg, bekommt man innerhalb 2-3 Tage einen Termin zum Impfen. Im SEK wartet man Wochen und hört immer noch nichts.
Und ich meine wirklich nur einen Termin, nicht wann die Impfung genau stattfindet.
Vielleicht sollte man sich hier gegenseitig aushelfen.
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