Stadt stellt Katalog mit vier Schwerpunkten vor
GUDENSBERG. Wie kann das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger von Gudensberg weiter verbessert werden? Ausgehend von den Ergebnissen der Befragung zum Thema Sicherheit haben die Stadt Gudensberg, der Ordnungsbehördenbezirk Habichtswald, der Gudensberger Integrationsbeauftragte, der Verein Mach Mit und die Polizei einen Maßnahmenkatalog mit vier Schwerpunkten entwickelt:
1. Integration in Gudensberg durch Veranstaltungsreihe „Miteinander in Gudensberg“ verbessern
Aufklärung, Information und der Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürger stehen im Zentrum der geplanten Veranstaltungsreihe „Miteinander in Gudensberg“. In Kooperation mit kompetenten Partnern wie dem Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen, dem städtischen Integrationsbeauftragten und dem Evangelischen Forum Schwalm-Eder soll das Thema Integration vertieft und auf lokale Ebene heruntergebrochen werden. Schwerpunkt wird die Integration der EU2-Bürger in das soziale Leben der Stadt Gudensberg sein. Sobald es das Pandemiegeschehen zulässt, voraussichtlich im frühen Sommer 2021, soll das Veranstaltungsformat starten.
2. Subjektives Sicherheitsempfinden der Bürger verbessern
Das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger soll durch fünf Maßnahmen verbessert werden:
- Die städtische Jugendpflege soll verstärkt „draußen“, insbesondere in der Innenstadt präsent sein (Streetworking). Diese Aufgabe wird ein neu eingestellter Mitarbeiter ab dem 1. Februar 2021 wahrnehmen. Er soll insbesondere einen Zugang zu den Jugendlichen finden, die von der Bevölkerung häufig als „angsteinflößend“ wahrgenommen werden. Er soll sie in ihrem Heranreifen unterstützen, ihnen bei Problemen helfen und als Ansprechpartner für die Gudensberger vor Ort tätig sein.
- In Kooperation mit der Polizei soll in Gudensberg ein Schutzmann vor Ort etabliert werden. Seine Funktion als fester Ansprechpartner seitens der Polizei für die Gudensberger Bürgerinnen und Bürger soll sich positiv auf deren Sicherheitsempfinden auswirken.
- Präventionsveranstaltungen zu verschiedenen Themen sollen zweimal im Jahr stattfinden. In der Vergangenheit abgehaltene Veranstaltungen wie „Wachsamer Nachbar“ und „Enkeltrick“ stießen auf große Resonanz in Gudensberg.
- In einer Gewaltsituation Hilfe zu leisten, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen – dies ist die Idee von „Gewalt-Sehen-Helfen“. Im Rahmen des Programmes fand in 2019 bereits ein Workshop für Bürgerinnen und Bürger ab dem 17. Lebensjahr statt. Weitere Workshops sind geplant.
- „Altstadtgeschnuddel“ nennt sich die Veranstaltungsreihe, die der Mach Mit Verein organisiert, um das Konfliktpotential in der Altstadt zu kanalisieren. Im gegenseitigen Austausch lernen sich die Bewohner kennen und entwickeln so ein stärkeres Sicherheitsgefühl in ihrem Wohngebiet.
3. Städtebauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Sicherheitsempfindens
Im Rahmen der Städtebauförderung „Lebendige Zentren“ gibt es in Gudensberg ein städtebauliches Entwicklungskonzept mit zahlreichen Projekten. Viele davon zielen auch auf die Verbesserung des Sicherheitsempfindens der Bevölkerung ab. Beispiele hierfür sind die Errichtung eines multifunktionalen Begegnungszentrums und die Verbesserung der Beleuchtung am Schloßbergrundweg sowie am Spielplatz Breslauer Straße.
4. Verkehrssicherheit
Die Verkehrssicherheit in Gudensberg soll durch vier Maßnahmen nachhaltig verbessert werden:
- Die Kontrollen in der Fußgängerzone durch die Polizei, den Ordnungsbehördenbezirk, die Stadt Gudensberg und den Objektschutz wurden im Sommer für eine bestimmte Dauer erhöht. Größere Verstöße wurden dabei kaum festgestellt. Zur Verkehrsberuhigung ließ die Stadt Anfang August Poller in Höhe der Tagespflege installieren, um den Durchgangsverkehr zu unterbinden.
- Im Sommer fand zum ersten Mal ein Verkehrsaktionstag in Gudensberg statt. Dabei kontrollierte der Ordnungsbehördenbezirk Habichstwald u. a. das Parkverhalten und die Anschnallpflicht im Bereich der Kindertagesstätten und der Schulen. Es ist geplant, solche Verkehrsaktionstage zukünftig regelmäßig stattfinden zu lassen.
- Die Fußgängerzone rund um das Rathaus soll neu gestaltet werden, sodass eine erkennbare und nutzbare „Platzsituation“ entsteht. Die Planungen hierfür sollen 2022 beginnen.
- Die Verkehrsführung durch die Stadt Gudensberg soll nachhaltig verbessert werden. Hierfür fand im Oktober eine umfangreiche Verkehrszählung statt. Aktuell werden die Daten ausgewertet. Sobald diese vorliegen, kann mit den Planungen einer möglichen Veränderung der Verkehrsführung begonnen werden.
HIER gibt es dazu ein Video. (Stadt Gudensberg / nh)
1 Kommentar
Indem man Straftaten konsequent verfolgt und angemessene Urteile fellt , so kann man wieder ein Sicherheitsgefühl herstellen.
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