Partnerschaft der Städte und der Menschen
BAUNATAL | SANGERHAUSEN. Es ist nicht ganz so, dass man die Sangershäuser Rosen mit den Baunataler Käfern vergleichen kann, wenngleich beide im Stadtbild der Partnerstädte eine Rolle spielen. Während die Käfer als Baunataler Produkt das Stadtbild beleben und an die Bedeutung von Volkswagen für die Stadt erinnern, steht die Rose in Sangerhausen für die Weltgrößte Rosensammlung.
Auf 13 Hektar Gelände werden im Rosarium 8.600 Rosenarten und -sorten aus verschiedenen Ländern der Welt und Zeitepochen gezeigt. Die Stadt darf sich Rosenstadt nennen.
Am 30. Juni 1990, also kein Jahr nach der Wende, wurde die Partnerschaft mit der Stadt Sangerhausen in Sachsen-Anhalt begründet. Die Freundschaft zwischen beiden Städten ist insbesondere geprägt von einem intensiven Verwaltungsaustausch, sportlichen Aktivitäten und den Jugend- und Seniorenbegegnungen. Aus diesen vielfältigen Kontakten sind zahlreiche persönliche Freundschaften entstanden.
Die Freude auf vielfältige gemeinsame Jubiläumsveranstaltungen in diesem Jahr war auf beiden Seiten groß. Leider mussten die Termine aufgrund der derzeitigen Situation abgesagt werden. Als sichtbares Zeichen der Freundschaft tauschten Vertreter beider Städte im Juli ein Baunataler Käfermodell, das jetzt seinen Platz in Sangerhausen hat, und die Skulptur einer Sangerhäuser Rose, die nunmehr in Altenbauna aufgestellt wird.
30 Jahre Freundschaft heißt nicht aufhören
„30 Jahre Freundschaft heißt nicht aufhören“, sagte Bürgermeisterin Silke Engler bei der Enthüllung der Rose auf dem Platz des Friedens vor der katholischen Kirche am Rande der Baunataler Stadtmitte. Gefeiert wird jetzt 30 + 1 im nächsten Jahr, so ist der Plan. Eine gemeinsame Stadtverordnetenversammlung ist im Herbst geplant.
Beide Städte haben voneinander gelernt, einiges, was Sangerhausen richtig gemacht habe, sei am Baunsberg umgesetzt worden. Vor allem die Senioren besuchen sich gegenseitig, Fahrten sind – bis auf dieses Jahr – ausgebucht. Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen für die Partnerschaft der Städte und der Menschen. In welcher Weise die Rose zu Sangerhausen gehört, wird durch eine Tafel erklärt. Genauso ist es in der Partnerstadt mit dem Käfer.
Käfer auf dem Schützenplatz in Sangerhausen provoziert Fragen
Oberbürgermeister Sven Strauß muss in seiner Heimatstadt viele Fragen über den Käfer auf dem Schützenplatz beantworten. Er sei auch ein Symbol für die Zeit des politischen Umbruchs. Viele Sangerhäuser fragen auch: „Wo ist die Rose?“ In Altenbauna also!
Die Rose ist gefertigt aus Kunststoff, misst 2,20 Meter in Höhe und Breite und wiegt 80 Kilogramm. Zum Wegtragen ist die zu schwer, zum Spielen nicht geeignet. (rs)